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Wolfsberg. Schlägerungsarbeiten entlang der Lavant in Wolfsberg sorgen derzeit für großen Unmut bei einigen Bürgern. Der Wolfsberger Heinrich Ried ärgert sich: »Das Baumschlägern und das Entfernen von Büschen neben der Autobahn und entlang der Lavant nehmen überhand. Meiner Meinung nach wird wild geschnitten, was das Zeug hält. Offenbar mit dem Argument, dass die Leute der Stadtgemeinde beschäftigt werden müssen.«
Durch das Abholzen und das Beschneiden der Büsche würden laut Ried viele Tiere ihren Lebensraum verlieren. »Ich weiß, dass viele Bürger unseres Tals für den Klimaschutz sowie für die Erhaltung der Tier- und Pflanzenwelt sind, sich dafür aber nicht einsetzen«, meint Ried traurig.
Auf Nachfrage der Unterkärntner Nachrichten klärt Siegfried Juri von der Abteilung 12, Wasserwirtschaft auf: »Grundsätzlich führen wir die Arbeiten entlang der Lavant durch. In diesem Fall musste dringend gehandelt werden und wir haben die Arbeiten an die Stadtgemeinde Wolfsberg vergeben. Wenn wir die Arbeiten selbst durchführen, versuchen wir es immer auf das notwendige Ausmaß zu reduzieren. Das hat diesmal leider nicht funktioniert. Es wurde eindeutig zu viel abgeholzt.«
»Wir haben die Arbeiten an die Stadtgemeinde vergeben. Es wurde sicher zu viel abgeholzt«
Siegfried Juri, Wasserwirtschaft, Land Kärnten
»Wenn solche Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt werden, dann macht man das einmal, damit dann die nächsten zehn Jahre eine Ruhe ist. Die Maßnahmen dienen der Sicherheit und dem Hochwasserschutz«, meint der in Wolfsberg für Wasserbau zuständige Stadtrat Josef Steinkellner (ÖVP).
Für die Gewässerpflege von Bächen und Flüssen in Tallagen ist die Bundeswasserbauverwaltung verantwortlich. Im Regelfall werden die Instandhaltungsarbeiten auch von ihr selbst wahrgenommen. »Bei Fremdvergaben kommt es immer wieder vor, dass die Arbeiten nicht den Anforderungen entsprechen«, so Juri. In Hanglagen oder in den Bergen ist die Kärntner Landesabteilung für Wildbach- und Lawinenverbauung verantwortlich.
Rund 200 Kilometer zu betreuen
Im Lavanttal hat die Bundeswasserbauverwaltung rund 200 Kilometer Ufer von Bächen und Flüssen zu betreuen. Ein Problem im Lavanttal seien laut Juri oftmals Anrainer von Gewässern, die einfach die Motorsäge selbst in die Hand nehmen und Abholzungsarbeiten ohne Zustimmung durchführen. »Es ist nicht gestattet, Arbeiten am Ufer ohne Genehmigungen durchzuführen, und dieses Vergehen kann mit einer Grundbesitzstörungsklage enden«, klärt Juri auf.
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