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Wolfsberg. Lange muss man nicht warten, bis das erste Auto daher kommt. Es wird dicht gefolgt von einem weiteren, dann treten zwei Minuten Pause ein – und ein weiteres Fahrzeug biegt aus der Kreuzgasse in die Bambergerstraße. Es wäre lustig, wenn es nicht so traurig wäre.
Denn in der Wolfsberger Kreuzgasse gilt ein beidseitiges Fahrverbot, von dem nur Radfahrer, Anrainer und Gäste des Hotels Aldershoff ausgenommen sind. Und nur ein Teil der Autos, die beim Lokalaugenschein der Unterkärntner Nachrichten durch die Gasse kreuzen, gehören einer dieser Kategorien an.
»Vor allem nachts gibt es Probleme, wenn es in der Gasse wegen des Verkehrs laut ist«
Babette Aldershoff, Hotelierin
Der Hotelbetreiberin Babette Aldershoff gefällt die derzeitige Situation ganz und gar nicht. »Vor allem nachts gibt es Probleme«, sagt sie, »wenn es in der Gasse aufgrund des Verkehrs laut ist.«
Sie stört nicht nur, dass sich viele Lenker nicht an das Fahrverbot halten, sie ist auch mit der allgemeinen Regelung nicht einverstanden. »Die Kreuzgasse ist teils nur etwa 2,90 Meter breit, trotzdem ist das Befahren in beiden Richtungen erlaubt«, sagt Aldershoff. »Wenn sich Fahrzeuge begegnen, wird es sehr eng und es kommt zu Problemen. Hier muss eine Gesamtlösung gefunden werden.«
Die Hotelierin hat zwei Vorschläge parat: »Zum einen wäre eine Einbahnregelung nötig.« Das würde nicht nur den Verkehr vermindern, sondern auch heikle Situation beseitigen. »Möglich wäre aber auch, die Kreuzgasse mit einem Poller – etwa vor der Bambergerstraße – abzusperren. Anrainer könnten sie immer noch benutzen, Abkürzungsverkehr wäre aber nicht mehr möglich«, sagt Aldershoff.
Tatsächlich scheint es, als wäre eine Teilsperre des Wegs notwendig. Denn laut Aussagen von Anrainern ist die Wolfsberger Polizei in diesem Bereich regelmäßig präsent und straft Autofahrer ab, die sich nicht an das Fahrverbot halten. Trotzdem herrscht reger Verkehr ...
Umgehungsweg
Das betont auch der zuständige Stadtrat Josef Steinkellner (ÖVP): »Als der Hohe Platz gesperrt war, wurde die Kreuzgasse von vielen als Umgehungsweg genutzt. Die Polizei hat dort immer wieder kontrolliert und entsprechende Strafen verhängt. Ich weiß aber, dass dort viele Lenker unterwegs sind. Um den Durchzugsverkehr einzuschränken, wurde auch das Fahrverbot verordnet.« Zu den von Aldershoff vorgeschlagenen Maßnahmen meint Steinkellner: »Eine Einbahn? In welche Richtung sollte sie führen? Diese Maßnahme wurde meines Wissens schon diskutiert, ist aber schwierig umzusetzen.« Gleiches gilt für einen Poller. Der Stadtrat: »Auch diese Maßnahme wäre nicht einfach. Er müsste versenkbar sein«, was hohe Kosten bedeuten würde. Steinkellner schlägt vor, die Verkehrszeichen, die auf das Fahrverbot hinweisen, deutlicher zu gestalten. Und: »Wir werden uns die Situation sowohl intern als auch gemeinsam mit der Polizei, mit der wir in ständigem Kontakt stehen, nochmals ansehen.« Vielleicht findet sich so eine Lösung, die alle zufrieden stellt.
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