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Wolfsberg. Immer wieder erreichen die Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg Beschwerden: Wer einen neuen Reisepass oder die digitale Identität ID-Austria beantragen möchte, braucht einen Termin. Manche Bürger empfinden das als Hürde. Bezirkshauptmann Georg Fejan nimmt dazu Stellung – und erklärt, warum die Terminvergabe notwendig ist: »Früher war es so, dass man einfach vorbeikam – ohne Termin. Das führte regelmäßig zu langen Warteschlangen. Viele mussten unverrichteter Dinge wieder nach Hause gehen.« Heute sei der Ablauf geordneter: Jeder Antragsteller erhalte einen fixen Termin, der rasch abgewickelt werde. Dringende Fälle könnten nach wie vor kurzfristig erledigt werden.
»Wir kennen die Beschwerden, aber jeder bekommt einen gesicherten Termin«
Georg Fejan, Bezirkshauptmann
Die Einführung der ID-Austria hat die Bezirkshauptmannschaften vor neue Herausforderungen gestellt: Eine Aktivierung bei der Behörde ist nötig. »Das ist eine zusätzliche Aufgabe, für die wir kein zusätzliches Personal bekommen haben«, betont Fejan. Jeder Antrag bedeute einen gewissen zeitlichen Aufwand – und da die digitale ID künftig für alle Bürger wichtig wird, sei die Nachfrage enorm. »Wir schaffen das nur mit Terminvergabe«, so der Bezirkshauptmann, der weiter meint: »An manchen Tagen würden sonst stundenlange Wartezeiten entstehen.« Zwar gebe es zu Stoßzeiten auch mit Terminen gewisse Verzögerungen, doch insgesamt sei das System eine klare Verbesserung.
Fejan zeigt Verständnis für die Unzufriedenheit mancher Bürger, übt aber auch Kritik: »Die ID-Austria hätte man bei den Gemeinden belassen sollen. Dort wäre die Abwicklung einfacher gewesen. Jetzt liegt die Verantwortung bei uns – ohne zusätzliche Ressourcen.«
Auch bei den Reisepässen sei die Nachfrage im Frühjahr aufgrund der Erhöhung der Gebühren stark gestiegen: »Durch die Verteuerung des Reisepasses wollten viele noch rasch einen neuen beantragen. Das hat den Mehraufwand zu Jahresbeginn und im Frühjahr zusätzlich verstärkt.«
Digitalisierung
Zwar sei vieles in der Verwaltung mittlerweile digitalisiert, doch das bedeute nicht automatisch eine Zeitersparnis. »Gerade bei Pässen braucht es Fingerabdrücke – das muss vor Ort geschehen«, so Fejan. Die Digitalisierung sei ein Fortschritt, aber kein Allheilmittel.
Ein weiterer Kritikpunkt der Bürger betrifft die Sicherheitsmaßnahmen: Der Parteienverkehr ist nur bis 12 Uhr mit Security möglich. Danach bleibt die Tür geschlossen – Zutritt gibt es nur mit Termin und nach dem Läuten an der Glocke. »Das ist in allen Landesdienststellen so geregelt«, erklärt Fejan. Die Security übernehme dabei eine wichtige Funktion: Sie leite die Menschen zur richtigen Stelle und prüfe die Termine. »So haben wir einen geregelten Ablauf, der für alle Beteiligten funktioniert«, meint Fejan. Sein Resümee: »Wir kennen die Beschwerden, aber jeder bekommt einen gesicherten Termin – und der wird rasch erledigt.«

Von Michael Swersina
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