Seit 1887 | Das unabhängige Wochenblatt für Unterkärnten

Bad St. Leonhard hält an Wassersparverordnung fest – Bürgermeister hat Ideen für die ZukunftAusgabe 13 | Mittwoch, 19. März 2025

Nach einem trockenen Winter musste Bad St. Leonhard schon vor zwei Wochen Wassersparmaßnahmen einleiten. Bürgermeister Dieter Dohr plant nun langfristige Lösungen für die Versorgung im Lavanttal. Die Sparmaßnahmen bleiben weiterhin aufrecht.

E-Mail

0 Kommentare

Meist gelesen

Artikel

Lavanttal. Der recht trockene Winter im Lavanttal sorgt auch heuer wieder früh für erste Wassersparmaßnahmen im Bezirk. Bereits am 4. März wurde – wie berichtet – in Bad St. Leonhard eine Verordnung zum Wassersparen erlassen. Damit ist das Befüllen von Pools, das Bewässern von Grün- und Rasenflächen, das Reinigen von Vorplätzen und Höfen, sowie das Waschen von Fahrzeugen untersagt. Mit den Regenfällen am vergangenen Wochenende hofften viele Bürger, dass die Wassersparmaßnahmen wieder aufgehoben werden würden. 

Dem ist aber nicht so, sagt der Bad St. Leonharder Bürgermeister Dieter Dohr (Liste Dohr): »Die Regenfälle haben eine Entspannung gebracht, machen sich aber erst in rund 14 Tagen bemerkbar. Bis Anfang April bleibt daher die Sparverordnung  aufrecht. Sie hat aber Früchte getragen, der Wasserverbrauch in unserer Gemeinde hat sich stark reduziert.« 

»Die Verordnung hat Früchte getragen, der Wasserverbrauch hat sich stark reduziert« 
Dieter Dohr, Bürgermeister Bad St. Leonhard

Schon in der Vergangenheit hat man in Bad St. Leonhard versucht, die Wasserversorgung zu verbessern. So wurde 2023 eine Quelle im Feistritzgraben gekauft. »Derzeit laufen dafür aber noch immer die Genehmigungsverfahren. Ich hoffe, dass die bald positiv abgeschlossen werden«, meint Dohr.

Für die Zukunft hat er bereits Überlegungen angestellt. Er kann sich vorstellen, Quellen am Bärofen zu erwerben. »Die Wasserleitungen könnten dann gemeinsam mit dem Bau der Straßen für die Errichtung der Windkrafträder verlegt werden. Wir könnten das Wasser nur durch den Eigendruck bis nach Bad St. Leonhard transportieren«, erzählt Dohr. Außerdem spricht sich der Bürgermeister dafür aus, eine Wasserschiene Lavanttal zu errichten, an der alle Gemeinden des Tals beteiligt wären. »Dann könnten sich die Gemeinden des Bezirks selbstständig mit Wasser unterstützen und es wäre nicht notwendig, dass wir Wasser, wie geplant, aus dem Bezirk Völkermarkt zukaufen«, sagt Dohr. Eine Wasserschiene im Lavanttal gibt es aktuell nur mit den vier Gemeinden Wolfsberg, St. Andrä, St. Paul und St. Georgen.

Wolfsberg stabil

In Wolfsberg ist der Wasserhaushalt laut Auskunft der Stadtgemeinde seit längerem stabil. Michael Verdnik, Abteilungsleiter Infrastruktur bei den Wolfsberger Stadtwerken, sagt: »Wie sich die aktuellen Bedingungen auf den Wasserhaushalt auswirken, wird sich voraussichtlich im April zeigen. In den vergangenen drei Jahren gab es keine Engpässe bei der Wasserversorgung. Vereinzelte Versorgungsengpässe liegen mindestens zehn Jahre zurück. Dank unserer vier Pumpstationen ist die Wasserversorgung heute bestens abgesichert.«

Das Trinkwasser in Wolfsberg stammt aus rund  81 Quellen und vier Brunnen. Zur sicheren Speicherung und Bereitstellung stehen 28 Hochbehälter mit einem Gesamtvolumen von 5,76 Millionen Litern zur Verfügung.

Um im Frühjahr Engpässe oder Druckschwankungen bei der Wasserversorgung durch das Befüllen von zu vielen Schwimmbecken zur selben Zeit zu vermeiden, ist in Wolfsberg vorher Kontakt mit den Stadtwerken aufzunehmen, auch wenn zu diesem Zeitpunkt ausreichend Wasser vorhanden ist. Außerdem empfehlen die Stadtwerke, größere Wasserentnahmen wenn möglich in die Nachtstunden zu verlegen.

Außerdem weist die Stadt Wolfsberg darauf hin: »Ein Pool ist in der Gemeinde der Baupolizei mitzuteilen und ab einem Volumen von 80 Kubikmetern bewilligungspflichtig.« Meldungen bezüglich Poolbefüllungen und weitere Informationen gibt es  bei den Stadtwerken unter der Telefonnummer 04352/51300, Durchwahl 384.

Keine Probleme in St. Andrä

In St. Andrä, wo bereits 2023 in den Wintermonaten Wasserknappheit herrschte, gab es in diesem Jahr noch keine Probleme mit der Versorgung. Bürgermeisterin Maria Knauder (SPÖ) sagt: »Wir sind weit weg von einer Notversorgung. Natürlich war auch der Regen am vergangenen Wochenende sehr wichtig für die Quellen. Ich hoffe aber, wenn dann die Zeit mit dem Befüllen der Pools los geht, dass die Bürger sich vorher am Gemeindeamt melden und das auch mitteilen.«

Um die Wasserversorgung künftig noch sicherer zu gestalten, werden aktuell die beiden Wassernetze St. Andrä und Pölling mit einander verbunden. »Das waren bislang unabhängige Netze. Derzeit laufen die Arbeiten, daraus ein einziges Netz zu machen. Bis Ende des Jahren sollen die Arbeiten abgeschlossen sein«, heißt es von Seiten der Gemeinde. 

0 Kommentare Kommentieren

Keine Kommentare gefunden!

Liebe Leserinnen und Leser, in diesem Kommentarbereich prüfen wir alle Beiträge, bevor sie veröffentlicht werden. Ihr Kommentar erscheint, sobald er gesichtet wurde.

Bitte melden Sie sich an, um die Beiträge zu lesen oder zu kommentieren.AnmeldenHier Registrieren