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Wolfsberg. Das Lavanttal wird immer wieder als »Wanderbares Lavanttal« oder als »Wanderregion Lavanttal« beworben. Zu einer ausgiebigen Wanderung gehört für viele aber auch die Einkehr bei einer der gemütlichen Almhütten. Doch leider werden diese Hütten immer weniger. Ein Trend, der auch vor der Saualpe nicht Halt macht. Zum einen wollen die Besitzer sich neben der Viehhaltung auf den Almen nicht auch noch der Gästebewirtung widmen und zum anderen wird es immer schwieriger Interessenten zu finden, die die Sommermonate auf einer Almhütte verbringen wollen.
Das stellt eine Herausforderung für den Tourismus und die Bewirtschaftung der heimischen Almen dar. Denn für die Wanderer ist es ein willkommener Ruhepol, wenn man bei einer längeren Wanderungen eine Rast mit einer Stärkung bei einer Almhütte einlegen kann. Und für die Landwirte, die über den Sommer ihre Rinder auf der Alm grasen lassen, eine Beruhigung, wenn täglich jemand vor Ort die Tiere im Auge behält.
Seit dem Frühjahr 2024 ist auch die Lamminger Hütte auf der Saualpe eine solche verwaiste Almhütte. Die Lamminger Hütte gehörte stets zu einem beliebten Ausgangspunkt für Wanderungen, da sie direkt an der Aussichtsstraße liegt, mit dem Auto leicht erreichbar ist und über ausreichend Parkplätze verfügt.
Kein Almhalter gefunden
Nachdem 1970 die alte Almhütte aus Holz ein Raub der Flammen wurde, erbauten die Besitzer in den Folgejahren eine moderne zweistöckige Hütte mit Keller. Bislang wurde die Hütte jedes Jahr von Pächtern im Sommer gastronomisch genutzt und das Weidevieh der Bauern beaufsichtigt. »Nun wird es aufgrund der vielen Bürokratie und einem gewissen Wohlstand immer schwieriger Almhalter zu finden, die für fünf Monate hierher auf die Alm ziehen«, erzählt Johann Graßler, Obmann der Agrargemeinschaft Lamminger Halt. Für die heurige Sommersaison konnte erstmals kein Almhalter gefunden werden, der von 1. Mai bis 30. September die Lamminger Hütte bewohnt, bewirtschaftet und auf die 90 Stück Jungvieh und Kühe ein Auge wirft. »Uns ist es am Wichtigsten, dass unsere Hütte, in die wir laufend investieren, bewirtschaftet und sie für Gäste von nah und fern, aber auch für uns Landwirte ein Treffpunkt zum Einkehren bleibt«, gibt Graßler seinen Wunsch an.
Investiert wurde in den vergangenen Jahren in eine hygienische Nirostaeinrichtung, sowohl in der Küche, als auch im anschließenden Verarbeitungsraum. Der Ausbau einer eigenen Wasserquelle im Wald gewährleistet frisches Almquellwasser. In der gastronomischen Ausrichtung wird dem Bewirtschafter freie Hand überlassen. Wichtig ist dem Vorstand der Agrargemeinschaft Lamminger Halt, dass es in und um die Hütte sauber und gepflegt aussieht.
Die Lamminger Hütte
Die Hütte bietet Übernachtungsmöglichkeiten für den Halter und Mitarbeiter, sowie moderne sanitäre Einrichtungen und steht dem neuen Bewirtschafter komplett zur Verfügung. Als besonderes Service wird das Brennholz für den Etagenherd mit Warmwasserbereitung gratis zur Verfügung gestellt. Die Photovoltaikanlage mit Speicher ermöglicht mittlerweile eine 24-stündige autarke Stromversorgung auf der Hütte.
Die Lamminger Hütte liegt auf 1.355 Metern Seehöhe nur rund 20 Kilometer von St. Andrä entfernt. Ein besonderes Zuckerl für den neuen Betreiber hat die Agrargemeinschaft auch noch bereit: »Die Sitzmöglichkeiten vor der Hütte werden vor dem Sommer noch mit eigenem Lärchenholz erneuert. Somit stehen im nächsten Jahr im Freien Sitzplätze für 50 bis 60 Leute zur Verfügung«, so Obmann Graßler.
Für Schlechtwetter und kältere Tage gibt es im Inneren eine Gaststube mit mehreren Tischen. Interessenten können sich ab sofort telefonisch bei Obmann Johann Graßler unter der Telefonnummer 0664/3220021 melden, damit auch 2025 wieder eine Einkehr bei der Lamminger Hütte auf der Saualpe möglich wird.
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