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Lavanttal. Die Kärntner Volkshochschulen präsentierten in der Vorwoche ihr neues Herbst-Winter-Programm 2024/25 mit über 1.400 Kursen. »Neben den Dauerbrennern setzen wir jährlich aktuelle Themenschwerpunkte, heuer sind es Digitalisierung und Nachhaltigkeit«, stellte VHS-Geschäftsführerin Beate Gfrerer die Inhalte vor. Die Bildungsexpertin betonte: »Wir bieten regional bedarfsorientiert an, was unsere Teilnehmer wünschen und ergänzen mit Angeboten, die sich aus unserer täglichen Bildungspraxis herauskristallisieren, weil sie gesellschaftlich und beruflich wichtig sind. Digitalisierung und künstliche Intelligenz sind Querschnittsthemen für alle. Ohne zumindest ein Grundwissen zu haben, verliert man den Anschluss.« Großer Themenschwerpunkt bei der Programmzusammenstellung war auch die Nachhaltigkeit. Gfrerer: »Die Frage nach einer nachhaltigen Lebensgestaltung beschäftigt die Menschen stark, daher bieten wir in diesem Bereich heuer 110 Kurse an.« Kurse, die zeigen, wie mit selbst erzeugter Energie Kosten minimiert werden können, oder für die Bereiche Upcycling, Clean Eating und zum »Green Office« werden angeboten.
Wie gewohnt, umfasst auch das neue VHS-Programm eine Vielfalt an Kursorten, -formaten und -leitern. 576 nebenberufliche Kursleiter sind kärntenweit auf Honorarbasis an 72 Kursorten tätig. Gfrerer: »Im Jahr 2023 haben wir insgesamt 3.000 Kurse durchgeführt und verzeichneten über 21.500 Teilnahmen. Besonders stark frequentiert waren die Bereiche ›Gesundheit & Bewegung‹, Sprachen und digitale Kompetenzen.«
»Die Frage nach einer nachhaltigen Lebensgestaltung beschäftigt die Menschen«
Beate Gfrerer über das neue Kursprogramm
Das VHS-Programm wird ständig flexibel bedarfsorientiert angepasst, erklärte die Bildungsexpertin den Ansatz der VHS als Bildungsnahversorgerin: »Hoch qualifizierte Kursleiter runden das Angebot ab. Das Ergebnis ist eine breite ›Bildungsspeisekarte‹.« Bildung wird als sinnvolle Freizeitaktivität konzipiert, entscheidend seien Inhalte und die Vermittlung auf Augenhöhe, so Gfrerer: »Erwachsene lernen nicht, nur weil sie müssen, sondern weil sie wollen. Diesem Anspruch zollen wir in allen gestalterischen Aspekten wie der vortragenden Person, den Lernmedien, der Sprache etc. Tribut und machen Lust auf Bildung.« In der Konzeption wurde aktuell verstärkt Lernatmosphäre neu gedacht, erzählte Gfrerer: »Wir wollen raus aus klassischen Seminarräumen, rein in neue Lernorte und suchen laufend neue, inspirierende Örtlichkeiten. Heuer werden erstmals Kurse in der Galerie der Diakonie de La Tour und im Kärnten Museum durchgeführt.«
Die Programmgestaltung wurde in engem Austausch mit regionalen Entscheidungsträgern, durch Gespräche mit Bürgermeistern, Vereinen und Unternehmern, erarbeitet.
Highlights im Herbst
Die Volkshochschulen Wolfsberg und Völkermarkt blicken auf ein sehr erfolgreiches Kursjahr mit 172 bzw. 120 abgehaltenen Kursen und 1.658 (ein Plus von drei Prozent) bzw. 993 (ein Plus von acht Prozent) Teilnahmen zurück. Am beliebtesten waren dabei Kurse aus dem Fachbereich »Gesundheit & Bewegung«, gefolgt von digitaler Kompetenz sowie dem Sprachenbereich.
Das Angebot an Stadtführungen durch Wolfsberg wird im Herbst mit neuen Schwerpunkten zur Reformation sowie zur Kunst ausgebaut. »Im Bereich Kommunikation gibt es neue Kurse zum Umgang mit Kränkungen, Konflikten oder Krisen. Beim Denk-Aktiv-Training werden mit verschiedenen Übungen und Techniken Denkleistung, Merkfähigkeit, Konzentration, Wortfindung, Logik und Wahrnehmung trainiert«, sagte Mathias Kuchernig, VHS-Bezirksstellenkoordinator für die Bezirke Wolfsberg und Völkermarkt.
Bei den Bewegungskursen wurde mit Kerstin Loibnegger eine neue Trainerin gefunden und dadurch das Angebot an Yogakursen erweitert.
Personen, die das Angebot der Volkshochschule mit Kompetenz, Qualifikation und Engagement erweitern möchten, sind herzlich eingeladen, Kursideen einzubringen. Zuletzt habe man laut Kuchernig in beiden Bezirken »fünf bis zehn« Trainer verloren. »Der Trend geht, z. B. aufgrund der Work-Life-Balance, dahin, dass es immer schwieriger wird, Menschen zu finden, die einen Kurs abhalten möchten«, sagte Kuchernig.
Völlig neu ist der kärntenweite »Lehrgang für Hobby-Winzer:innen«, der am 4. Oktober startet und sechs Module umfasst. »Damit wollen wir auch verstärkt Männer für unsere Kurse ansprechen. Natürlich sind auch Frauen beim Winzer-Lehrgang willkommen«, so Gfrerer abschließend.
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