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St. Paul. Es ist eine absonderliche Geschichte, die derzeit im Lavanttal die Runde macht. Was genau dahintersteckt, ermittelt derzeit die Polizei.
Der Fall trug sich Anfang Juli zu. Eine St. Paulerin, die im Bereich des Johannesbergs unterwegs war, fand einen am Rücken verletzten Vogel, einen Bussard, wie zu hören ist. Ihr Begleiter verständigte darauf einen Aufsichtsjäger. Plötzlich hielt neben den beiden ein Fahrzeug, in dem eine Tafel mit der Aufschrift »Jagdaufsicht« zu sehen gewesen sein soll. Ein Insasse, dessen Identität bekannt ist, sprang heraus und wollte den Vogel an sich nehmen. Nach einer kurzen Diskussion, in der die Echtheit der Tafel und der Funktion des Mannes angezweifelt wurde, verschwand er samt Auto wieder.
Kurz später traf ein Aufsichtsjäger ein, der als solcher allgemein bekannt ist. Er nahm das verletzte Tier an sich, um es zu pflegen.
Viele Spekulationen
Dass es nun viele Spekulationen gibt, liegt auf der Hand. Gesprochen wird über jenen Lavanttaler, der den Vogel vergeblich einforderte, aber auch über die mögliche Ursache der Verletzung des Bussards. Es könnte eine Falle gewesen sein, ist zu hören, wogegen aber spricht, dass keine gefunden wurde.
Dass es sich bei der Geschichte um keine Erfindung handelt, belegen zwei Umstände: Zum einen existiert ein Foto des verletzten Vogels, das in einem sozialen Netzwerk zu finden ist.
»Es gab einen Vorfall, derzeit werden Erhebungen geführt«
Pressestelle der Landespolizeidirektion
Zum anderen ist der Fall polizeibekannt. Die Pressestelle der Landespolizeidirektion sagte auf Anfrage der Unterkärntner Nachrichten: »Es gab einen Vorfall, derzeit werden Erhebungen geführt. Sobald der Bericht vorliegt, könnte er zu einer Anzeige führen.« Weitere Details waren der Pressestelle zuletzt nicht bekannt.
Die Bussarde
Bussarde sind breitflügelige, kurzschwänzige Schwebeflieger, deren Gefieder je nach Art sehr unterschiedlich gefärbt sein kann, steht bei Wikipedia zu lesen. Der Schnabel ist kurz und von Anfang an gebogen. Die Gattung der Echten Bussarde (Buteo) umfasst 29 Arten, sie kommen weltweit vor – außer in Australien. In Mitteleuropa brüten nur zwei Arten: Der Mäusebussard (Buteo buteo) und der Adlerbussard (Buteo rufinus). Ihr Speiseplan ist breit gefächert und reicht von Kleinsäugern, besonders Mäusen, über Reptilien bis zu Amphibien, dazu gelegentlich auch Vögel, Regenwürmer, Insekten und Aas.
Im Jänner des Vorjahrs sorgte ein Bussard, der angeschossen am Weissensee gefunden worden war, für Aufsehen. Er wurde in der Pflegestation der Adlerarena Lands-kron gepflegt und wieder in die Freiheit entlassen.
Ob es sich bei den Geschehnissen rund um den St. Pauler Bussard um versuchte Wilderei handelt, steht derzeit nicht fest. Nichtsdestotrotz kommt es im Lavanttal immer wieder dazu. 2016 hängte ein Wilderer ein ausgeweidetes Hirschkalb über eine Ortstafel, um Jäger und Polizei zu provozieren ...
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