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Frantschach-St. Gertraud. Eine große Abordnung der Freiwilligen Feuerwehr Frantschach-St. Gertraud war in der Sitzung des Gemeinderats am Mittwoch, 20 September, vertreten. Kein Wunder, die Mandatare beschlossen große Investitionen in die Wehr – mit tatkräftiger Unterstützung von Mondi Frantschach.
So wird das Rüsthaus »ehestmöglich« saniert und teils neu errichtet. Die Kosten betragen 1,2 Millionen Euro ohne Umsatzsteuer, Mondi will 600.000 Euro beisteuern, wofür Bürgermeister Günther Vallant (SPÖ) dem anwesenden Geschäftsführer der Frantschacher Niederlassung, Gottfried Joham, dankte.
»Als wir die KG gründeten, erhielten wir dadurch die Vorsteuer zurück. Das ist jetzt nicht mehr der Fall«
Kurt Jöbstl, Gemeindevorstand
Da die Maschinenhalle vergrößert werden muss, wird Mondi auch den dafür nötigen Grund zur Verfügung stellen. Die Mannschaftsräume, die sich derzeit im ersten Stock befinden – im Hinblick auf schnelles Ausrücken keine ideale Lösung – werden verlegt. Und weil die Feuerwehr immer einsatzbereit sein muss, auch während der Sanierung, wird es mehrere Bauabschnitte geben. Das ist laut Vallant zwar mit größerem Aufwand verbunden, garantiert aber das weitere Funkti0nieren der Wehr.
Bereits erhalten hat die FF Frantschach ein neues Kommandofahrzeug, einen Toyota Hilux, gekauft bei einem Wolfsberger Autohaus. Die Kosten betrugen insgesamt rund 100.000 Euro, wozu Mondi knapp 40.000 Euro beitrug. Das Auto kann vielseitig verwendet werden, so befindet sich unter anderem eine neu angeschaffte Bergeschere zum Preis von 44.000 Euro an Bord. Vallant: »Ich hoffe, sie muss nur bei Übungen und nie im Ernstfall verwendet werden.« Die Ausgaben für das Rüsthaus, das Fahrzeug und die Bergeschere bewilligte der Gemeinderat einstimmig.
In drei Minuten erledigt
Nach drei Minuten Behandlungszeit wurde ein Vorgang beschlossen, der anderswo ein brennheißes Eisen ist: Die Rückgliederung der Orts- und Infrastrukturenwicklungs KG, in der sich auch die Volksschule, der Turnsaal und der Jugendsport- und Erlebnisplatz befinden, in die Gemeinde. Gemeindevorstand Kurt Jöbstl (ÖVP) merkte dazu an: »Als wir die KG gründeten, erhielten wir dadurch die Vorsteuer zurück. Das ist jetzt nicht mehr der Fall, es entstehen uns nur noch Kosten, etwa für den Steuerberater oder die Buchführung. Die ÖVP ist daher für die Rückgliederung«, alle anderen Mandatare waren es auch.
Um steuerlichen Problemen aus dem Weg zu gehen, wurde ebenfalls einstimmig beschlossen, den Jugendsport- und Erlebnisplatz – der er eigentlich eh schon der Gemeinde gehört – um 27.000 Euro von der Orts- und Infrastrukturenwicklungs KG zurückzukaufen.
Im Zuge des ersten Nachtragsvoranschlags – er weist ein Minus von rund 32.000 Euro auf – teilte der Bürgermeister mit, dass die Einnahmen bei Müll, Kanal und Wasser geringer als die Ausgaben seien. Er kündigte eine Erhöhung der Gebühren an, die aber erst kommendes Jahr Thema im Gemeinderat werden soll: Zuvor soll auf die Gebührenbremse des Bunds und deren Auswirkungen gewartet werden. Weitere Wortmeldungen gab es nicht, der Nachtragsvoranschlag wurde einstimmig abgesegnet.
Bereits jetzt angehoben wird allerdings die Nachmittagsbetreuung in der Volksschule Frantschach-St. Gertraud: In den vergangenen zehn Jahren mussten Eltern 70 Euro monatlich bezahlen, wenn das Kind drei bis fünf Tage pro Woche die Betreuung in Anspruch nahm, bei ein bis zwei Tagen waren es 35 Euro pro Monat. Folge: ein Abgang in Höhe von 9.500 Euro, für den die Gemeinde aufkommt. Künftig sollen die Preise auf 90 Euro bzw. 60 Euro monatlich steigen, wodurch sich das Minus auf 2.900 Euro verringert.
FSGA-Gemeinderat Gerald Walzl sprach sich gegen die Erhöhung aus: »Das sehen wir nicht ein«, was Bürgermeister Vallant so kommentierte: »Wir auch nicht. Denn eigentlich ist das Aufgabe des Bundes.« Der gebe immer mehr Aufgaben an die Gemeinden ab, ohne dafür finanziell einzustehen. Er hofft jetzt auf die Verhandlungen zum Finanzausgleich.
Umstellung bei Papierentsorgung
Außerdem wird Frantschach-St. Gertraud die Altpapierentsorgung auf ein Holsystem umstellen: Die notwendigen Tonnen werden ab Mitte Oktober ausgeliefert, ab 23. November startet die Abholung des Papiers. Die Gemeinde, die dazu einen einstimmigen Beschluss fasste, hofft, so die Restmüllmenge zu verringern.
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