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Bad St. Leonhard. Die Pfarrkirche St. Leonhard, auch bekannt als Leonhardikirche, wird derzeit wieder umfassend saniert. Für Passanten sind die Arbeiten, anders als im Vorjahr, als das Dach des Hauptschiffes komplett neu eingedeckt wurde, kaum zu bemerken. Denn aktuell wird das Kircheninnere erneuert. Als Dechant Martin Edlinger die schwere Tür an der Kirchenseite öffnet, staunt der Redakteur nicht schlecht. Alles ist verstellt, abgedeckt, überall stehen Gerüste oder zumindest Teile davon und verschiedenes Werkzeug und Material liegt herum. Diese Bilder kennt man von typischen Baustellen, in einer Kirche wirkt es doch etwas befremdlich.
Dechant Edlinger erklärt die Arbeiten die Mitte Juni gestartet sind und, die, wie auch schon die Neueindeckung des Dachs, rund 500.000 Euro kosten werden: »Es wird sich zeitlich leider nicht ausgehen, dass die Arbeiten bis Allerheiligen oder Leonhardi (Anm.: 6. November) fertiggestellt sind. Die Arbeiten werden in Ruhe hier vollendet und so werden wir Weihnachten und den Jahreswechsel noch in der Kunigundkirche feiern, bevor wir ruhigen Gewissens am Palmsonntag wieder in die Leonhardikirche zurückkehren.«
In der Kirche werden Putz- und Malerarbeiten durchgeführt, doch die Arbeiten gestalten sich deutlich aufwendiger, als man es glauben möchte, denn: »14 Bilder, jedes rund zwei mal 1,60 Meter groß, wurde bereits gereinigt, restauriert, abgedeckt und wieder aufgehangen«, so Edlinger.
Hinzu kommen aber auch noch Arbeiten an den Elektroleitung, der Beleuchtung und den Lautsprechern. Ein großer Teil der Tätigkeiten ist auch die Erneuerung der Kirchenbänke. Edlinger: »Unsere Bänke sind leider vom Holzwurm befallen. Die geschnitzten Seitenteile sollen erhalten bleiben, aber die Sitzflächen müssen zum Großteil erneuert werden.«
Großer Aufwand
Wie groß der Aufwand der Sanierung ist, zeigt sich im Detail der Arbeiten. Allein für die Reinigung und das Stimmen der Orgel würden laut Edlinger zwei Arbeiter drei Wochen an Arbeitszeit benötigen. Das über 100 Jahre alte Fastentuch wurde vom Bundesdenkmalamt mit einem Sondertransport nach Wien gebracht, wird dort saniert und anschließend kommt es nach Bad St. Leonhard zurück. Einzelne Altäre wurden mit einem Holzverbau verschlossen, um vor den Bauarbeiten geschützt zu sein. Das Bundesdenkmalamt hat daraufhin die Luftfeuchtigkeit in den Holzverbauungen gemessen, damit die Altäre nach Fertigstellung der Arbeiten nicht beschädigt sind.«
»In den nächsten Jahren«, so der Dechant, »soll dann die Außenfassade in mehreren Etappen renoviert werden.« Die Gesamtkosten belaufen sich dafür auf rund zwei Millionen Euro.
Finanziert wird die Sanierung vom Bundesdenkmalamt, dem Land Kärnten, der Diözese Gurk, der Pfarre und mit Hilfe der Stadtgemeinde und den örtlichen Vereinen. Auch wird anstelle von Kranzspenden um Unterstützung der Sanierung gebeten.
Weiterhin läuft die Bausteinaktion, die als Hilfe für die Finanzierung von der Pfarre ins Leben gerufen wurde. Pilgersocken, Rosenkränze, Kalender uvm. sind im Pfarrhof Bad St. Leonhard erhältlich. In größerem Ausmaß werden die Bausteine zweimal im Jahr angeboten: Am 6. November, dem Tag des Heiligen Leonhard, sowie zu Pfingsten, wenn die Wallfahrer aus Hirschegg nach Bad St. Leonhard pilgern. Möglich sind auch Spenden über das Bundesdenkmalamt, die steuerlich absetzbar sind. Informationen dazu gibt es unter www.bda.gv.at/service/spenden/spendenaktionen.html.
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