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Im ersten Halbjahr bleiben Firmeninsolvenzen auf Vorjahresniveau – Rückgang bei PrivatkonkursenAusgabe 26 | Mittwoch, 28. Juni 2023

Neun Unternehmen waren im Bezirk Wolfsberg im ersten Halbjahr insolvent – das entspricht dem Vorjahresniveau. Die eröffneten Schuldenregulierungsverfahren sind auf 14 Fälle gesunken, was ein Minus von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet.

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Unterkärntner Nachrichten Redaktion Von Unterkärntner Nachrichten Redaktion officeno@spamunterkaerntner.at
Barbara Wiesler-Hofer, Leiterin des KSV1870-Standorts in Klagenfurt, geht nicht davon aus, dass es in absehbarer Zeit zu einer Insolvenzwelle kommen wird. Im ersten Halbjahr gab es im Bezirk Wolfsberg drei eröffnete Insolvenzverfahren, sechs weitere Anträge führten mangels Vermögen zu nicht eröffneten Verfahren. Foto: Pixabay

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Wolfsberg. Der Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) hat kürzlich die Insolvenzstatistik für das erste Halbjahr für den Bezirk Wolfsberg veröffentlicht. In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden im Bezirk drei Insolvenzverfahren über Unternehmen eröffnet. Dabei handelt es sich um die Insolvenzverfahren der Eurowin Kunststofffenster GmbH (Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung) aus Wolfsberg mit Passiva von rund 660.000 Euro, Kronos Security GmbH (Konkurs) aus Wolfsberg, mit Passiva von rund 98.000 Euro und Florin Dumitru Gavrau, Baunebengewerbe (Konkurs) aus Wolfsberg, mit Passiva von rund 63.000 Euro.

Weitere sechs Insolvenzanträge führten mangels Vermögens der Schuldner zu nicht eröffneten Verfahren. In Summe waren neun Unternehmen mit vorläufigen Passiva von rund 0,8 Millionen Euro insolvent. Das entspricht dem Vorjahresniveau.

»Es handelt sich dabei vorwiegend um Nachholeffekte aus Krisenzeiten«
Barbara Wiesler-Hofer, KSV1870

Im Vergleich zum Jahr 2019, dem letzten »Normaljahr« vor der Coronakrise, gab es seit Jänner 2023 um fünf insolvente Unternehmen mehr. »Die Insolvenzen befinden sich über dem Vorkrisenniveau«, berichtet Barbara Wiesler-Hofer, Leiterin des KSV1870-Standorts in  Klagenfurt. Die Insolvenzexpertin analysiert: »Die Anzahl der Eröffnungen ist gegenüber dem Vorjahr um einen Fall gestiegen, und die Zahl der Abweisungen mangels kostendeckenden Vermögens ist gegenüber dem Vorjahr um einen Fall gesunken.«

»Nachholeffekte«
Die zukünftigen Entwicklungen schätzt Wiesler-Hofer so ein: »Ich gehe davon aus, dass im dritten und vierten Quartal noch einige Eröffnungen folgen werden. Jedoch ist aus heutiger Sicht nicht davon auszugehen, dass es in absehbarer Zeit zu einer Insolvenzwelle kommen wird. Es handelt sich dabei vorwiegend um Nachholeffekte aus Krisenzeiten, die wir auch in den kommenden Jahren wohl erleben werden.«

Privatkonkurse rückgängig
Im ersten Halbjahr des Jahres wurden im Bezirk Wolfsberg insgesamt 14 Insolvenzverfahren über Privatpersonen eröffnet. Das entspricht einem Rückgang von 26 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2022, als es 19 Eröffnungen gab. Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2019 sind es um 15 Fälle weniger.
Die Passiva betragen rund 1,8 Millionen Euro. Im Vergleich zum Halbjahr 2022, als es 9,8 Millionen Euro waren, sind das um 82 Prozent weniger. Daraus entsteht eine durchschnittliche Schuldenhöhe von etwa 128.500 Euro. »Es zeigt sich, dass nunmehr wieder weniger Schuldner mit besonders hohen Verbindlichkeiten den Weg zum Insolvenzgericht suchen«, erklärt Wiesler-Hofer. Ein Blick auf die Struktur zeigt: 57 Prozent gehen auf das Konto von Männern, bei 43 Prozent sind Frauen betroffen. Der Anteil der ehemaligen Unternehmer beträgt 28 Prozent.

Weiterer Anstieg erwartet
»Aus heutiger Sicht ist damit zu rechnen, dass sich an den hohen Kosten nicht allzu schnell spürbar etwas ändern wird«, den Menschen wird kein größerer finanzieller Spielraum zur Verfügung stehen. »Insofern geht der KSV1870 davon aus, dass im Bezirk Wolfsberg die Zahl der eröffneten Schuldenregulierungsverfahren von Privatpersonen im Jahresverlauf steigen wird«, resümiert Wiesler-Hofer.

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