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Wolfsberg. Auf die Haushalte der Bezirkshauptstadt kommt schnelles Internet zu. Denn die Österreichische Glasfaser-Infrastrukturgesellschaft, kurz öGIG, will bereits im Herbst mit dem Ausbau des Glasfasernetzes starten. Geplant ist, vorerst im Bereich Kleinedling und St. Marein zu beginnen. Danach ist vorgesehen, auch all jene Ortsteile mit Glasfaser auszustatten, die nicht von der Stadtwerke-Tochter »Lavnet« mit Internet versorgt werden.
ÖGIG-Geschäftsführer Hartwig Tauber: »Wir sind ein Infrastrukturunternehmen, das sich im Besitz der Allianz-Gruppe befindet. Uns steht eine Milliarde Euro zur Verfügung, womit wir Glasfasernetzwerke in Österreich finanzieren, planen und bauen.« Das bedeutet, ÖGIG stellt nur das Netz als »offene Plattform« zur Verfügung, betreibt und wartet es. Die Nutzer suchen sich selbst einen Anbieter, der das schnelle Internet ins Haus bringt. Bezahlt wird nur beim Provider, der mit ÖGIG gegenrechnet.
Verlegt werden nur Glasfaserleitungen, kein Kupfer, was laut Tauber »minimalinvasiv«, also ohne große Baustellen geschieht: »Wir heben etwa 30 Zentimeter breite und 60 bis 80 Zentimeter tiefe Schächte aus, um darin Plastikrohre zu verlegen. In die werden die Glasfaserleitungen mit einem Kompressor eingeblasen.« Genutzt werden dafür – wenn möglich – Gehwege, wenn eine Straße zu queren ist, wird sie mit einer »Erdrakete« unterbohrt. Die Gebiete werden im Zuge einer Baustelle als Ganzes erschlossen, die Leitungen werden bis an die Grundgrenzen verlegt.
Mitte 2024 fertig
»Der erste Wolfsberger Abschnitt soll Mitte 2024 fertig sein, die ganze Stadt wollen wir bis Ende 2026 abgeschlossen haben«, so Tauber, der betont, dass mit »Lavnet« keine Konkurrenzsituation besteht: »Wir haben uns mit der Stadtgemeinde und den Wolfsberger Stadtwerken abgesprochen. Wir gehen in Bereiche, die derzeit schlecht versorgt sind, wo der Bau eines Glasfasernetzes möglich ist und wo noch keines besteht.«
Im Mai startet ÖGIG eine Informationskampagne, um ihr Netz, das unter dem Namen »öFIBER« firmiert, in Wolfsberg bekannt zu machen. »Es wird eine Plakataktion geben, wird werden die Bürger aber auch zu Informationsveranstaltungen einladen und wollen beim Schönsonntagmarkt im Juni präsent sein«, so der Geschäftsführer.
Glasfaser hat den Vorteil, dass durch die Leitungen nur Licht gesendet wird. Damit gibt es keine Strahlung und keine störenden Wechselwirkungen mit Stromkabeln, die das Internet einbremsen. Laut Tauber ist die konstant hohe Versorgungsqualität bei voller Geschwindigkeit immer gewährleistet – »auch am Ende der Leitung. es gibt dabei kein geteiltes Netz, jeder Teilnehmer hat die volle Leistung von bis zu einem Gigabit.« Auch die Nachhaltigkeit ist gewährleistet, da das Netz so angelegt ist, dass es auch mit künftigen Techniksprüngen funktionieren wird. Und um die regionale Wirtschaft zu fördern, sucht ÖGIG nach heimischen Elektrounternehmen, die für den Bau der Zuleitungen zu den einzelnen Wohnhäusern geschult werden sollen.
ÖGIG hat in Kärnten übrigens bereits Erfahrung: Das Unternehmen ist im Görtschitztal, der ersten Glasfaser-Region Kärntens, aktiv, hier sind die Errichtungsarbeiten bereits weit fortgeschritten, bereits über tausend Haushalte wurden an das »öFIBER«-Netz angeschlossen. Bis Ende des Jahres soll das Projekt fertig sein.
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