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Wolfsberg. Ab 1. April steht die Polizeiinspektion (PI) Wolfsberg unter neuer Führung. Chefinspektor (CI) Erich Darmann wird die Leiterfunktion von CI Walter Zarfl übernehmen. »Professionell, unaufgeregt, lösungsorientiert, kooperativ, kameradschaftlich, integer«, so beschreibt der Bezirkspolizeikommandant Peter Hauser sowohl den scheidenden, als auch den neuen Kommandanten der Polizeiinspektion Wolfsberg.
CI Walter Zarfl tritt am 1. April mit 61 Jahren den Ruhestand an. Zarfl war ein Jahrzehnt als Kommandant für die Geschicke der Polizeiinspektion Wolfsberg verantwortlich. Hauser sagt: »Rückblickend muss ich sagen, dass er ein Kommandant der neuen Generation war. Seine Autorität fußte nicht auf Dienstgraden oder Funktionen, sondern auf Kompetenz, Vertrauen und Persönlichkeit.«
Mit CI Erich Darmann wurde ein würdiger Nachfolger gefunden, der sowohl das Vertrauen der Vorgesetzten als auch der ihm unterstellten Mitarbeitenden genießt.
»Ein wichtiger Punkt ist die Prävention. Daher beginnen wir bereits in der Volksschule damit«
Erich Darmann über seine Ziele als Kommandant
Hauser lobt den Auswahlprozess des neuen Kommandanten. »Im Bezirk Wolfsberg schlagen unter der Verantwortung des Bezirkspolizeikommandos drei Gremien nach objektiven Kriterien, völlig transparent und konsensual und fernab jeglicher Parteipolitik, die am besten geeignetsten Kandidaten für Führungspositionen vor, wobei die Dienstbehörde diesen Vorschlägen stets Rechnung trägt«, so Hauser abschließend.
Der neue Kommandant
Erich Darmann, 51 Jahre, verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern, ist seit 1. Februar 1994 bei der Polizei, ab August 2010 war er Kommandant-Stellvertreter der PI Wolfsberg und mit 1. April wird er der neue Leiter der Polizeidienststelle in Wolfsberg.
Darmann kommt aus dem Verkehrsbereich der Polizei und sieht als größte Herausforderungen in der Zukunft die Bekämpfung der Cyberkriminalität und Suchtgiftdelikte. »Daher ist ein wichtiger Punkt die Prävention. Wir beginnen bereits in der Volksschule damit. Mittlerweile versuchen wir auch präventiv gegen die Radikalisierung vorzugehen, das ist vor allem nach der Corona-Pandemie sehr wichtig«, sagt Darmann.
Einen Schwerpunkt möchte Darmann auch auf die Mitarbeiterführung legen: »Ich möchte die Mitarbeiter dort einsetzen, wo sie die besten Fähigkeiten mitbringen und sie durch zusätzliche Ausbildungen professionalisieren.«
Auf die Frage, wie sich der Umgang der Bevölkerung mit der Polizei geändert hat, sagt Darmann: »Die Zahl der Übergriffe auf Polizeibeamte ist im Steigen. Es wird bei Polizeieinsätzen aber auch genauer hingeschaut und Beschwerden häufen sich. Daher ist ein professioneller Einsatz sehr wichtig.«
Ein Problem sieht er dabei in der Nutzung sozialer Medien: »Oftmals wird ein Einsatz von Passanten mitgefilmt und dann nur eine Szene veröffentlicht, die nicht den gesamten Vorgang widerspiegelt. Wir haben nichts zu verstecken, aber man muss fair sein und den vollen Inhalt zeigen.«
40 Dienstjahre
Walter Zarfl trat am 1. April 1983 in den Polizeidienst. Ab Juli 1994 war er stellvertretender Kommandant der PI Wolfsberg und am 1. September 2013 übernahm er die Kommandantenfunktion, die er bis 1. April ausübt. Zarfl war auch zwei Jahre bei der Cobra und danach jahrelang Mitglied der Sondereinsatzgruppe der Polizei.
Seine große Leidenschaft war der Kriminaldienst, wo er in Wolfsberg von 2000 bis 2010 als Leiter tätig war.
Während seiner Tätigkeit bei der Polizei erhielt Zarfl zahlreiche Auszeichnungen für die Aufklärung von Kriminaldelikten. Er wirkte bei den Ermittlungen zu einigen Mordfällen im Lavanttal mit und war im Rahmen seiner Tätigkeit bei der Cobra bei einer Geiselnahme in St. Paul im Einsatz.
Über seine berufliche Tätigkeit sagt Zarfl abschließend: »Es war eine schöne Zeit, ich war mit Leib und Seele dabei und würde sofort wieder Polizist werden.«
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