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Anrainer stört sich an Metallfuß eines Hochsitzes – Verantwortlicher kontert mit Sicherheitsaspekt Ausgabe 6 | Mittwoch, 8. Februar 2023

In einem Jagdrevier wurde im Vorjahr ein seit 50 Jahren bestehender Hochstand neu errichtet – mit Blechdach und Metallstütze. ein Anrainer kritisiert: »Das passt nicht ins Bild.« Obmann des Jagdvereins nennt die Gründe und sagt: »Warum kommt er nicht zu mir?«

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Wolfsberg. Wie soll ein Hochsitz aussehen? Hat er zur Gänze aus Holz zu bestehen und sich nahtlos in die Landschaft einzufügen oder darf beim Bau auch Metall verwendet werden? Die Machart eines Jagdstands in einem Revier im Norden Wolfsbergs löst Kontroversen aus.

Ein Anrainer, der ungenannt bleiben will, hat mit der zuletzt gewählten Bauart keine Freude. »Der alte Stand war ganz aus Holz gebaut«, sagt er, »zuletzt wurde aber ein neuer errichtet. Er hat ein Blechdach und ist mit einer Metallstütze versehen. Das passt nicht ins Bild und stört auch viele andere, die dort vorbeigehen.« 

»Er hat ein Blechdach und ist mit einer Metallstütze versehen. Das passt nicht ins Bild«
Ein Anrainer über den Hochsitz

»Warum kommt der Mann nicht zu mir und läuft stattdessen zur Zeitung? Warum tut er herum, ohne seinen Namen zu nennen?«, fragt der Obmann des verantwortlichen Jagdvereins, der ebenfalls anonym bleiben will. Er erklärt die Bauweise des neuen Hochstands, der laut ihm seit 50 Jahren existiert und im Vorjahr neu errichtet wurde, so: »Die Metallstrebe wurde aus Sicherheitsgründen eingesetzt. Denn einen halben Meter vom Stand entfernt führt ein Privatweg vorbei. Wenn der vom Landwirt befahren wird, spritzt Wasser auf die Stützen. Deren Fichtenholz wird morsch und der ganze Sitz instabil. Das kann für Jäger gefährlich werden.« Daher habe man nun eine Stütze aus Metall eingebaut, die dem Spritzwasser mehr Widerstand entgegensetzt.

»Ein Blechdach?«

Und das Blechdach? Aus welchen Gründen wurde es auf den Hochsitz gesetzt? Der Obmann: »Ah so, ein Blechdach? Das muss ich mir anschauen.« Dann: »Blech hält Regen besser ab als Schindeln, denn Holz ist vergänglich.«

Findet er, dass der Jagdstand in seiner jetzigen Form in die Landschaft passt? »Ja«, sagt der Obmann ohne zu zögern. Allerdings kann er auch verstehen, dass die Verwendung von Metall nicht jedem gefällt: »Aber es ist eben nicht alles schön. Und letztlich bin ich verantwortlich, wenn jemandem etwas passiert.« 

»Die Metallstrebe wurde aus Sicherheitsgründen eingesetzt«
Der Obmann des Jagdvereins

Der Beschwerdeführer macht den Obmann allein für das jetzige Aussehen des Hochstands verantwortlich. Dessen Tage als Chef des Jagdvereins sollen allerdings gezählt sein. »Es gibt Streit im Verein«, so der Anrainer, »der Obmann soll abgesetzt werden.« Das bestreitet der Angesprochene: »Nein, das stimmt nicht.«

Wie muss nun aber ein Jagdstand wirklich aussehen? Die Kärntner Jägerschaft veröffentlichte dazu auf ihrer Homepage im August 2021 eine Information. 

Unter dem Titel »Welche Kriterien muss ein Hochsitz erfüllen?« heißt es darin: »Hochsitze müssen wenigstens an einer Seite zumindest zur Hälfte offen sein. Geschlossene Kanzeln dürfen eine Bodenfläche von zwei Quadratmeter nicht übersteigen, bei rechteckigen Formen darf hierbei die Längsseite nicht länger als 1,60 Meter sein.« 

Zu den vorgeschriebenen Materialien schreibt die Jägerschaft: »Nur natürliche, der Umgebung angepasste Baustoffe dürfen für den Bau eines Hochsitzes verwendet werden. Kanzeln können mit Fenstern aus Glas oder Plexiglas ausgestattet sein. Beheizbar darf ein Hochsitz jedoch in keinem Fall sein.« Allerdings: Über die Gestaltung der Dächer steht im Artikel nichts. 

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