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WOLFSBERG. Bereits im Kindesalter begeisterte sich Hannes Hipfl für den Modellflug, und diese Faszination ließ ihn bis heute nicht mehr los. Mittlerweile ist er 54, aber noch immer ein enthusiastischer Bastler und Pilot von Modellflugzeugen. Seine erste Fernsteuerung bekam er mit zehn Jahren geschenkt. »Ich hatte zwar auch schon davor Modellflugzeuge, aber das waren sogenannte Freiflieger. Man hat sie in die Luft geworfen und ihren kurzen Flug beobachtet«, erzählt Hipfl. Die Freiflieger waren damals noch Holzmodelle mit Spannweiten bis zu einem Meter. Nachdem er seine Fernsteuerung als Geschenk erhalten hatte, unternahm Hipfl auch seine ersten Flugversuche mit Motorseglern. »Die Engel treiben einen Segelflieger, heißt es, und mich haben diese Maschinen sofort verzaubert«, blickt Hipfl zurück, der weiters meint: »Es war damals aber eine brutale Zeit. Ich musste mir alles selbst beibringen, es gab ja keine Fluglehrer, so wie heute.« Stunden- und tagelang wurde an Modellen gebaut. Jeder Start war Nervenkitzel pur. »Das Flugzeug wurde gestartet und wenn es nach 30 Minuten abgestürzt ist, verbrachte man die nächsten Tage wieder mit dem Reparieren«, erinnert sich Hipfl.
Stolzer Besitzer von 150 Modellen
Nun, über 40 Jahre später ist Hipfl stolzer Besitzer von rund 150 Modellflugzeugen aller Art. In seiner beeindruckenden Sammlung finden sich Freiflugzeuge genauso wie Segelflieger, Benzin- und Elektromaschinen, ja sogar Turbinen-Flugzeuge und ein paar Elektrohubschrauber. Alle Maschinen sind restauriert und voll einsatzfähig. Am liebsten fliegt Hipfl mit seinen Segelflugzeugen, ein Großteil seiner Maschinen ist bei der Waldrast auf der Koralpe stationiert, dem Modellfliegerparadies im Lavanttal. »Es fasziniert mich noch immer, dass jeder Flug etwas Einzigartiges ist. Man ist von der Umwelt, den Wetterverhältnissen, dem Wind uvm. abhängig«, meint Hipfl, der noch immer regelmäßig an den Wochenenden fliegt.
Mühsame Arbeit
Hunderte von Arbeitsstunden werden oft in die Konstruktion eines Modells investiert, das meist sehr detailreich, oft bis zur letzten Naht und Schraube nachgebaut ist. Und da in den Maschinen viel Liebe und Arbeit steckt, ist es auch nicht verwunderlich, dass Hipfl von seiner Flotte nur vier Flugzeuge - an sehr gute Bekannte - verkauft hat. Aber nicht nur das Bauen eines neuen Flugzeugmodells ist zeitaufwändig, ständig müssen die Maschinen gewartet, muss an ihnen herumgeschraubt werden. »Mein Hobby, die Modellfliegerei, ist nur möglich, da ich eine sehr verständnisvolle und entgegenkommende Partnerin habe«, sagt Hipfl dankbar.
Obmann des MFC
1980, bei der Gründung der MFC St. Paul, war Hipfl Gründungsmitglied, und er machte 1997 den Standortwechsel nach St. Andrä mit. Vor acht Jahren hat er die Führung des Vereins übernommen. Und als Obmann richtet er heuer bereits zum 21. Mal die Modellflugshow am Wolfsberger Flugplatz aus (Infos siehe unten). »Es ist schön, bei dem Verein zu sein und mit Gleichgesinnten zusammenzukommen. Alle Altersschichten sind bei uns vertreten, das ist schon faszinierend«, schwärmt Hipfl. In die Vergangenheit blickt er trotzdem ein wenig wehmütig zurück: »Früher waren die Leute mit mehr Liebe dabei, bei den jungen Piloten heute dreht sich alles nur mehr um die Geschwindigkeit, Höhe usw.«
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