Wolfsberg. Der WAC schließt die Bundesliga auf dem vierten Rang ab. Am abschließenden Spieltag überholte man Rapid Wien noch, nachdem man im direkten Duell mit 2:1 siegte.

Vor Spielbeginn wurden mit Michael Liendl, sein auslaufender Vertrag wurde nicht verlängert, Christopher Wernitznig, er wechselt im Sommer ablösefrei zu Austria Klagenfurt, und Alexander Kofler (Karriereende) drei Leistungsträger verabschiedet. Die emotionalen Minuten schienen den Spielern in der Anfangsphase noch in den Knochen zu stecken, denn tonangebend waren in den ersten Minuten nur die Gäste aus Wien. Nach einigen Chancen konnte der WAC hinten die Null halten – bis zur 35. Minute. Grüll schloss ins lange Eck ab und brachte Rapid in Führung. WAC-Trainer Robin Dutt reagierte unmittelbar auf den Rückstand und brachte mit Vizinger für Peretz einen weiteren Stürmer, der nur Sekunden nach seiner Einwechslung erstmals gefährlich wurde. Seinen Schuss entschärfte Rapid-Torhüter Gartler per Faustabwehr.

Die Startphase der zweiten Hälfte gehörte wieder den Wienern. Grüll, Zimmermann, Ljubicic und Knasmüller scheiterten entweder an WAC-Schlussmann Kofler oder schossen am Tor vorbei.

Doppelschlag der Wölfe
Die vergebenen Chancen der Wiener sollten sich, zum Glück für den WAC, rächen. Zuerst setzte Röcher Liendl schön in Szene, der einen Flachpass auf Baribo spielte. Der Israeli erzielte im Liegen den Ausgleich (74.). Gerade als WAC-Stadionsprecher Martin Haider den neuen Spielstand durchsagte, gab es erneut Grund zum Jubeln. Baribo spielte per Fersler auf den eingewechselten Jasic, der mit einem Flachschuss den WAC in Führung brachte. In der Schlussphase drängte Rapid Wien zwar noch auf den Ausgleich, allerdings vergeblich. Die Hütteldorfer müssen damit in das Play-off um einen internationalen Startplatz.

»Ich habe es heute genossen. Es ist schön, wenn man als Spieler so einen Abgang hat«
Michael Liendl nach seinem letzen Spiel

»In der Pause habe ich gesagt, heute kommt es nicht darauf an, ein gutes Spiel zu machen, sondern daran zu glauben, die eine Chance zu bekommen. Das Spiel war umgekehrt wie auswärts gegen Rapid, da hat Rapid nicht gewusst, wie sie gewonnen haben. Der vierte Platz ist auf jeden Fall verdient«, zieht WAC-Trainer Robin Dutt ein positives Resümee.

WAC-Kapitän Michael Liendl, der sein letztes Spiel für den WAC absolvierte: »Ich bin froh für den Verein, dass wir noch Vierter geworden sind. Ich habe es heute genossen und es ist schön, wenn man als Spieler so einen Abgang hat. Ich habe offenbar in den vergangenen Jahren viel richtig gemacht. Ich muss jetzt alles sacken lassen, dann schauen wir, ob es in der nächsten Woche eine Entscheidung gibt. Ich möchte noch mindestens ein Jahr Fußball spielen.« Ein Angebot von WAC-Präsident Dietmar Riegler, eine Funktionärsrolle im Verein zu übernehmen, schlug Liendl dankbar aus.

Rückkehr nach Europa
Mit dem vierten Tabellenrang, spielt der WAC in der kommenden Saison, nach einer einjährigen Pause, wieder international. Die Wölfe steigen in der dritten Qualifikationsrunde der Conference League in den Bewerb ein. Die Wölfe sind dabei fix gesetzt. Mögliche Gegner der Wolfsberger wären laut derzeitigem Stand unter anderem Olympia Laibach (SLO), Dundee United (SCO), der FC Lugano (SUI), Panathinaikos (GRE) oder Spartak Trnava (SVK). Die Auslosung für die dritte Qualirunde findet am 18. Juli statt. Spieltermine sind der 4. und 11. August.

Bei einem Aufstieg wären die Wölfe in der Play-off-Runde, der letzten Hürde vor der Gruppenphase. Hier wäre man definitiv ungesetzt. Mögliche Gegner wären hier unter anderem Villarreal (ESP), West Ham (ENG), der FC Basel (SUI) oder Maccabi Tel-Aviv. Die Auslosung für die Play-off-Runde findet am 2. August statt. Spieltermine wären der 18. und 25. August.