Artikel
Wolfsberg. Zwölf Kinder mussten nach einem Vorfall in der Wolfsberger Karthalle am Samstag, 15. Jänner, behandelt werden. Bis die Ursache geklärt ist, bleibt die Anlage geschlossen, ein vom Land beauftragter Sachverständiger soll jetzt den Auslöser des Zwischenfalls herausfinden.
Aus bisher unbekannter Ursache hatte sich in der Anlage eine erhöhte Konzentration von Kohlenmonoxid (CO) gebildet. Gegen 20 Uhr, als sich etwa 20 bis 25 Personen in der Halle aufhielten, klagten plötzlich mehrere Menschen über körperliche Beschwerden, sechs kollabierten. Sie wurden ins Freie gebracht und der Rettungsdienst sowie Notarzt verständigt.
»Jetzt soll ein Gutachter feststellen, ob ständige CO-Messungen stattgefunden haben«
Albert Kreiner, Leiter Landesabteilung 7
Die Feuerwehren St. Stefan, St. Johann und Wolfsberg rückten an und stellten mit einem Messgerät einen wesentlich erhöhten Kohlenmonoxid-Wert in der Atemluft fest. Mehrere Personen wurden mit Verdacht einer CO-Vergiftung ins Spital gebracht. Die Feuerwehr belüftete die Halle und überwachte die CO-Konzentration mit Gasmessgeräten, wobei auch schwerer Atemschutz eingesetzt werden musste. Eine Sprecherin des Spitalserhalters Kabeg am Montag, 17. Jänner: »Zwei Personen wurden ambulant im LKH Wolfsberg behandelt, zehn Kinder wurden ins Klinikum Klagenfurt gebracht. Mittlerweile konnten alle entlassen werden.«
Motoren als Auslöser?
In der Halle wird neben Kartfahren auch »Lasertag«, ein Mannschaftspunktespiel mit Infrarotsignalgebern, angeboten. »Vor Ort gab es erste Erhebungen der Polizei«, sagte Bezirkshauptmann Georg Fejan am Montag, 17. Jänner, »der Staatsanwaltschaft wurde von dem Ereignis berichtet. Vor dem Vorfall gab es etwa zwei Stunden lang Kartbetrieb mit motorbetriebenen Fahrzeugen in der Halle. Es deutet vieles darauf hin, dass das Kohlenmonoxid daher stammte, es kann aber auch eine andere Ursache gegeben haben.«
Laut Fejan ist nun die Landesabteilung 7 – befasst mit Wirtschaft, Tourismus und Mobilität – für alle weiteren Schritte zuständig. Deren Leiter Albert Kreiner sagt: »Die Karthalle unterliegt dem Veranstaltungsgesetz, wir haben die Betriebsstättengenehmigung erteilt. Dabei wurde vorgeschrieben, kontinuierliche Kohlenmonoxid-Messungen durchzuführen. Jetzt soll ein Gutachter feststellen, ob das stattgefunden hat bzw. was die hohe Konzentration ausgelöst hat.« Bis zur Klärung der Ursachen und deren eventueller Beseitigung wurde laut Kreiner die Schließung der Halle veranlasst.
Auf die Frage, ob sie dauerhaft gesperrt werden könnte, sagte der Abteilungsleiter: »Das hängt vom Auslöser ab. Wenn es ein Fehler war, der behoben werden kann, wäre eine dauerhafte Schließung unverhältnismäßig.« Die Klärung der Ursache soll »so rasch wie möglich« erfolgen, sagte Kreiner, »wir rechnen damit, dass es etwa eine Woche dauert«.
Derzeit keine Ermittlungen
Markus Kitz, Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, sagte: »Wir sind mit der Polizei übereingekommen, dass jetzt die Ursachen des Vorfalls von einem Sachverständigen erhoben werden. Liegt ein entsprechendes Gutachten vor, wird geprüft, ob ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet wird. Derzeit gibt es keine Ermittlungen.«
Kevin Friesacher, Betreiber der Kart-Halle, meinte zu dem Vorfall: »Derzeit versuchen wir gerade selbst, die Ursache zu finden, warum es zu einer erhöhten Kohlenmonoxid-Konzentration gekommen ist.«
0 Kommentare Kommentieren
Keine Kommentare gefunden!