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Wie bzw. wann sind Sie eigentlich zur Musik gekommen?
Das ist schon ewig her. Im Alter von sieben Jahren habe ich mit dem Musikschulunterricht in Lavamünd begonnen. Ich habe mit der Trompete angefangen und mit neun Jahren bin ich dann erstmals bei einer Kapelle eingestiegen. Ich habe bei den Kapellen in Lavamünd, Ettendorf, und St. Georgen gespielt.
Ich habe schließlich am BORG Wolfsberg maturiert, war dann 14 Monate bei der Militärmusik Kärnten und habe am Konservatorium in Klagenfurt Trompete studiert. Nach dem Studium habe ich eine Zeit lang in Gurk unterrichtet. Ich merkte aber recht schnell, dass das Unterrichten nicht das ist, was ich will und so wurde ich schließlich Profimusiker.
Mit welcher Musikgruppe standen Sie das erste Mal auf der Bühne?
Das war noch vor meiner Profizeit. Im Alter von 17 Jahren spielte ich Trompete und Schlagzeug beim »Lavanttaler Express«.
Mit wem waren Sie als Profimusiker unterwegs?
Ich spielte vier Jahre lang mit »Werner & Company«. Von dort kam ich zu den »Mooskirchnern« und schließlich zu »Die Lauser«, bei denen ich bis 2020 spielte, ehe ich meine Profikarriere beendete.
Warum hörten Sie als Profimusiker auf?
Das Live-Geschäft hat mir eine Zeit lang schon sehr gut gefallen, aber irgendwann wird es einem einfach zu viel. Außerdem wurde ich durch meine Kinder auch ruhiger. Da braucht man nicht mehr jedes Wochenende Halli-Galli und muss auf Zeltfesten spielen.
Wir waren bei zahlreichen Festen unterwegs, bei denen es ein recht junges Publikum gab. Da stellte ich irgendwann die Sinnfrage, ob nicht ein gleichaltriger am Schlagzeug sitzen sollte, statt jemandem, der ihr Vater sein könnte.
Was waren denn einige Highlights Ihrer Musikerkarriere?
Ein richtiges Highlight war jedes Jahr mit den »Mooskirchnern« der Mooskirchner-Tag beim Gackern in St. Andrä. Da kamen Menschen aus ganz Österreich her. Das macht einen schon stolz.
Highlights waren aber natürlich auch die Auslandsreisen. Ich war einige Male in den USA. Mit den »Mooskirchnern« haben wir die gesamte Ostküste abgegrast.
Auch mit den »Lausern« war ich in den USA unterwegs. Wir haben dabei auch einmal beim German-Fest in Milwaukee gespielt. Da kamen über 100.000 Menschen. Das war schon eine sehr coole Erfahrung. Auch in Dubai war ich mit den »Lausern« zwei Mal bei einem Oktoberfest dabei. Das war ziemlich kurios. Beim ersten Mal spielten wir bei 40 Grad im Schatten, beim zweiten Mal traten wir in einem Zelt auf, das auf 18 Grad herunterklimatisiert wurde.
Und nach Ihrer aktiven Karriere haben Sie als Produzent angefangen?
Eigentlich habe ich bereits im Jahr 2008 das Tonstudio »Kararecords« gegründet. Ich habe Kompositionen, Arrangements, einfach alles was so anfällt, gemacht. Ich kann von A bis Z alles machen. Für gewisse Instrumente hole ich natürlich Studiomusiker. Aber ich bin sehr breit aufgestellt und mache von Volksmusik über Schlager bis hin zu Klassik alles.
Wer war denn Ihr erster Musiker den Sie produziert haben?
Das waren die »Stockhiatla«. Sie waren damals alle zwischen 13 und 16 Jahre alt. Ich habe mir gedacht, dass sie nur live spielen ist zu wenig, da muss auch eine CD her. Also habe ich mir einen Laptop, Mikrofone, Kopfhörer und ein Interface angeschafft, einen Lagerraum umgebaut und die erste CD »Busserl made in Austria« mit den Jungs aufgenommen.
Danach habe ich auch mit »Die Unterkärntner« und »Unterkärntner Power« einige Alben veröffentlich.
2015 habe ich in Wien mein Audio-Engineering-Diplom abgeschlossen und 2018 erfolgte der große Umbau von meinem Home- bzw. Kellerstudio in ein professionelles Musikstudio.
Wie viele Titel haben Sie mittlerweile produziert?
Seit 2008 habe ich rund 250 Kompositionen gemacht und ca. 300 Titel gesammelt, die in meinem Verlag erschienen sind.
Sie arbeiten auch mit der bekannten Sopranistin Iva Schell zusammen. Wie ist es dazu gekommen?
Das war eigentlich über die Feuerwehr Preitenegg. Die Kameraden machten im Jahr 2015 eine CD und haben dafür fünf Titel mit Iva Schell aufgenommen. Sie sind auf mich zugekommen und wollten, dass ich die CD mache. Danach wurde der Kontakt mit Iva Schell aufrechterhalten und 2018 haben wir mit dem Projekt Hörbuch begonnen, 2019 kam dann das Buch »Lala Liederland« heraus, das bei »Karamedia« erschienen ist.
Gibt es bereits weitere Pläne mit Iva Schell?
Wir stehen nun vor der Fertigstellung des ersten Weihnachtsalbums, das Anfang Dezember herauskommen wird. Ich bin gerade bei den finalen Arbeiten. Es ist eine Sammlung klassischer Weihnachtslieder und -geschichten.
Was ist »Karamedia«?
Mein Portfolio hat sich erweitert. Es kam zur Musikproduktion auch ein Verlag hinzu und daher kam es dann 2019 eben zur Namensänderung.
Welche Sternchen haben Sie unter Vertrag bzw. mit wem produzieren Sie Titel?
Da gehört auf alle Fälle Olivia Davis dazu. Mit ihr haben wir erst kürzlich den ersten Song aufgenommen, ein zweiter ist gerade in Arbeit. Wenn es die Corona-Maßnahmen erlauben, gibt es von ihr am 19. Dezember einen Live-Auftritt am Wolfsberger Adventmarkt.
Auch mit Verena, Julian und Ramona – den »Geschwistern Scharf« – habe ich gerade das zweite Album fertiggestellt.
Und auch mit der Wolfsberger Stadträtin Isabella Theuermann sind Sie fleißig am Arbeiten. Wie hat sich das ergeben?
Isabella ist zu mir gekommen und hat gesagt, sie würde gerne ein Lied aufnehmen. Ich kannte sie damals nicht wirklich und hatte keine Ahnung wie sie singt. Wir haben dann einen Titel aufgenommen und das hat gut gepasst. Mittlerweile ist bereits ihr viertes Lied fertig. Sie nimmt das sehr ernst und arbeitet hart.
Wie hat sich die Musikbranche durch das Internet verändert?
Sie hat sich definitiv gewandelt. Früher brauchte man ein großes Musik-Label, heute kann man sich über die sozialen Medien selbst sehr gut vermarkten. Der Verdienst in der Musikbranche ist aber auf einen Bruchteil von früher zurückgegangen. Früher machte man das Geld mit dem Verkauf von CDs, das macht heute nur noch einen geringen Anteil aus. Oftmals werden keine CDs mehr produziert. Über die Streamingplattformen ist nicht viel Geld zu machen. Mit einer einzigen CD verdient man wesentlich mehr als mit 1.000 Klicks auf diversen Plattformen.
Auch beim Promoten hat sich viel verändert, heute gibt es durch die sozialen Medien eine gewaltige Konkurrenz und jeder kann dort Werbung machen. Man kann nur durch professionelle Arbeit und Qualität punkten.
Gibt es einen Musiker mit dem Sie gerne einmal arbeiten möchten?
Ganz klar Elton John. Er hat mir immer sehr gut gefallen, hat tolle Nummern und ist schon ein großes Vorbild von mir. Leider habe ich es nie zu einem seiner Konzerte geschafft.
In Österreich wäre es Udo Jürgens gewesen. Der hat so viele super Sachen gemacht und immer tiefgründige Texte bei seinen Liedern gehabt. Auch er war ein Vorbild für mich und hat mich geprägt.
Welche Musik hören Sie eigentlich am liebsten?
Eigentlich alles, was ich auch selbst produziere: Volksmusik, ich bin auch Schlagern nicht abgeneigt. Aber auch die alten Rockgeschichten wie zum Beispiel die Eagles mag ich gerne. Mir gefällt eigentlich alles, bis auf Freejazz und was überhaupt nicht geht ist diese Disco-, Techno- und Rave-Musik.
Für mich muss die Musik einfach gut gemacht sein, dann höre ich quer durch die Bank.
Was steht bei Ihnen in nächster Zeit an?
Zwei CDs und ein Buch sind aktuell in Arbeit. Das Buch geht in den kommenden Tagen in Druck. Ich werde in den nächsten Wochen versuchen, meine Künstler im Radio zu platzieren und einige Live-Auftritte aufzureißen, was derzeit wegen den Corona-Maßnahmen nicht so einfach ist.
Auch weitere Bücher sind geplant, aber darum kümmert sich meine Lebensgefährtin Michaela Schliefni. Ich möchte auch einen kleinen Onlineshop auf unserer Homepage einrichten. Es gibt immer etwas zu tun.
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