Artikel
Wolfsberg. 15 Anmeldungen hatte es für die Fachschule –die dreijährige HLW – in Wolfsberg in diesem Jahr gegeben. Doch zum Schulstart erschienen lediglich elf Schülerinnen, am Ende der ersten Schulwoche waren es gar nur mehr zehn. Daher war es unmöglich, die Klasse zu führen und die Führung der Fachschule wurde abgesagt, was bei einigen Eltern für Ärger sorgte.
Direktor Gerhard Veidl erzählt: »Nachdem nur noch zehn Schüler die Fachschule besucht hätten, fiel die Entscheidung, diese Schulform in diesem Schuljahr nicht zu führen.« Eltern kritisierten, dass die Absage zu früh kam, denn man hätte bis 1. Oktober Zeit gehabt, vielleicht noch weitere Schüler zu finden und die Entscheidung zu treffen. »Man hätte nicht so schnell absagen müssen«, sagt eine verärgerte Mutter, die nicht genannt werden möchte.
Veidl dazu: »Wenn wir gewartet hätten, wären die Schülerinnen am 1. Oktober ohne Ausbildungsplatz gewesen, daher kam die rasche Entscheidung. Mit zehn Schülerinnen hätte die Bildungsdirektion die Klasse nicht genehmigt.« Die stellvertretende Schulleiterin, Judith Schöller, hat daraufhin nach der Absage der Fachschule die angemeldeten Schülerinnen beraten und sich mit ihnen auf die Suche nach Alternativen gemacht. Am Ende konnte für alle Schülerinnen ein Ausbildungsplatz gefunden werden.
»Es konnte für alle Schülerinnen ein Ausbildungsplatz gefunden werden«
Gerhard Veidl, Direktor HLW
»Gemeinsam mit den Schülerinnen konnte für alle entsprechend ihren Wünschen ein Ausbildungsplatz gefunden werden. Sie wurden entweder an der Privatschule für Sozialberufe in Wolfsberg oder an der WIMO in Klagenfurt untergebracht, andere haben Lehrplätze gefunden und wieder andere wiederholen die zweite Klasse an der HLW«, sagt Veidl.
Aufräumen möchte Veidl auch mit falschen Informationen, die derzeit in Wolfsberg kursieren: »Der Ausbildungsschwerpunkt der Fachschule liegt auf Gesundheit und Soziales. Ein Zweig für Pflege und Soziales, wie es derzeit in Wolfsberg verbreitet wird, war nie im Gespräch.«
Kein Verständnis hat der Sozialsprecher der Kärntner FPÖ, Harald Trettenbrein. Er wettert: »Das haben wir davon, wenn Direktionen zusammengelegt werden und nicht die Direktorin eingesetzt wird, die von Schülern, Lehrern und Eltern gewollt war, sondern jemand, der nicht die Intention hat, die HLW weiter zu bringen. Die Wolfsberger HLW-Schüler wurden Opfer einer unglaublichen Ignoranz. Wie absurd ist das? Wir brauchen dringend Nachwuchs im Pflegeberuf, aber wenn sich motivierte junge Leute melden, schicken wir sie wieder heim, weil elf Interessierte angeblich zu wenige sind.«
0 Kommentare Kommentieren
Keine Kommentare gefunden!