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Wolfsberg. Vor elf Wochen fand erstmals ein Spaziergang gegen die Coronamaßnahmen der Bundesregierung statt, dann gab es eine kurze Pause der Bürgerproteste. Anfang Jänner wurde wieder ein Laternenmarsch gegen die Covid-19-Maßnahmen durchgeführt, seither gibt es wöchentlich Spaziergänge, Laternenmärsche oder Demos gegen die Auflagen und Vorschriften des Bundes. Lange Zeit lief alles friedlich ab, die Teilnehmer zogen durch die Stadt, um auf ihre Anliegen – Ende der Maskenpflicht, Öffnung der Gastronomie, Freiheit und Frieden – aufmerksam zu machen.
»Wir schützen auch die Teilnehmer, damit es von außen keine Störungen gibt«
Johann Schranzer, Bezirkspolizeikommandant-Stv.
Waren die ersten Märsche noch friedlich verlaufen, kam es beim Marsch am 5. Februar zur Eskalation. Die Bilanz: zwölf Anzeigen und eine Festnahme. »Die Demonstration war von der Bezirkshauptmannschaft genehmigt, und es wurde den Verantwortlichen mitgeteilt, dass die Sicherheitsabstände einzuhalten und Schutzmasken zu tragen sind«, erzählt der stellvertretende Bezirkspolizeikommandant Johann Schranzer, und führt weiter aus: »Wir waren sehr tolerant und haben die Teilnehmer zu Beginn nochmals auf die Regeln aufmerksam gemacht und Informationszettel verteilt.«
»Bei Verstößen gegen die Vorschriften gibt es von der Polizei null Toleranz«
Peter Hauser, Bezirkspolizeikommandant
Doch nicht alle Teilnehmer hielten sich daran, manche trugen keine Masken und weigerten sich, die Vorgaben einzuhalten. Ein Teilnehmer verhielt sich besonders aggressiv und weigerte sich, seine Identität den anwesenden Polizisten preis zu geben, worauf er festgenommen wurde. »Wir müssen die Gesetze vollziehen. Wenn jemand einer mehrmaligen Aufforderung nicht nachkommt, dann müssen wir ihn festnehmen«, so Schranzer.
Diese Festnahme wurde auf Video festgehalten und mittlerweile auf Facebook verbreitet. Sofort wurde heftig darüber diskutiert, wobei die Mehrzahl der User den Polizeieinsatz verteidigten, nur eine kleine Anzahl nutzte die Social-Media-Plattform, um über die Polizei zu schimpfen.
»Das Video ist sehr manipulativ, denn man kann die Zuseher sehr leicht beeinflussen, je nach dem, was von dem Polizeieinsatz gezeigt wird«, meint Schranzer. Und damit steht er nicht alleine da, denn es stimmt, auf dem Video ist lediglich der Polizeieinsatz zu sehen, nicht aber, was zu diesem geführt hat. Zu sehen ist, wie Polizisten eine Person in ein Polizeiauto verfrachten, während im Hintergrund einige Leute lautstark »Frieden, Freiheit, keine Diktatur« skandieren.
Bezirkspolizeikommandant Peter Hauser über den Polizeieinsatz: »Es gibt klare Vorgaben für die Polizisten, auf was bei den Demos zu achten ist. Zum Beispiel müssen die Abstände eingehalten und Schutzmasken getragen werden. Bei Verstößen gibt es von der Polizei null Toleranz.«
Stellvertreter Johann Schranzer meint: »Das Gros der Teilnehmer hat sich an die Vorschriften gehalten. Wir sind nicht nur vor Ort, um die Einhaltung der Regeln zu kontrollieren, sondern schützen die Teilnehmer, damit es von außen keine Störungen gibt und sorgen für ihre Sicherheit auf der Straße.«
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