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Wolfsberg. Es waren zwei spektakuläre Straftaten, die sich vor wenigen Monaten in der Bezirkshauptstadt ereigneten. Während die eine geklärt und drei der Täter bereits verurteilt sind, wurde ein weiterer Krimineller bis heute nicht ausgeforscht. Gemeint sind die Sprengung eines Bankomaten beim Wolfsberger EUCO-Center am 25. Oktober 2019 und der bewaffnete Überfall auf das Wettbüro »Admiral« in Kleinedling am 7. Jänner 2020.
»Derzeit gibt es keine neuen Erkenntnisse, die Ermittlungen laufen«
Aus der Polizei zum Wettbüro-Überfall
Im Fall des zertrümmerten Bankomaten wurden – wie berichtet – drei Täter in zwei Autos unmittelbar nach der Sprengung beim Kreisverkehr in Framrach gestellt und verhaftet. Ein weiteres Fahrzeug konnte flüchten. Den drei geschnappten rumänischen Staatsbürgern im Alter von 21, 26 und 30 Jahren wurde auch ein Bankomaten-Coup in Nußdorf-Debant in Osttirol am 8. August 2019 nachgewiesen, weshalb sie sich am Innsbrucker Landesgericht verantworten mussten. Die beiden Älteren, es handelte sich um ein Brüderpaar, wurden zu je vier Jahren Gefängnis verurteilt, der 21-Jährige fasste zwei Jahre aus.
Keine Spur
Jede Spur fehlt bislang aber vom Wettbüro-Räuber. Der Fall wird vom Landeskriminalamt Kärnten bearbeitet, das via Pressestelle der Polizei sagen lässt: »Derzeit gibt es keinen neuen Erkenntnisse, die Ermittlungen laufen.«
Wie berichtet war der Unbekannte am 7. Jänner gegen 2 Uhr morgens in das Wettbüro marschiert, in dem eine Angestellte gerade Sperrstunde machen wollte. In den Händen eine Pistole und einen Plastiksack, forderte er die Frau auf, den Tresor zu öffnen. Nachdem sie ihm das darin befindliche Geld übergeben hatte, flüchtete der Mann. Die Höhe der Beute soll rund 10.000 Euro betragen haben, was von der Polizei aber nie bestätigt wurde.
Der Täter ging bei dem Überfall nicht ungeschickt vor. So gab er keine ganzen Sätze von sich, sondern nur einzelne Wörter, etwa »schnell« und »aufsperren«. Dadurch war für die Angestellte nicht erkennbar, ob er Lavanttaler Dialekt sprach oder einen Akzent hatte. Das Gesicht hatte er nicht nur unter einer schwarzen Maske verborgen, auch die Kapuze seiner Jacke war über den Kopf gezogen. Die weitere Beschreibung: Etwa 1,80 Meter groß und schlank. Er trug eine schwarze, verwaschene Jeans, die erwähnte schwarze Kapuzenjacke und Sneakers-Sportschuhe, die nicht zur Jahreszeit passten.
Glück auch noch
Dazu hatte er Glück: Die geschockte Angestellte verständigte sofort die Polizei, nachdem der Mann das Geschäftslokal verlassen hatte. Dadurch konnte sie nicht beobachten, wohin er floh und ob er ein Fahrzeug benutzte. Die von der Polizei eingeleitete Alarmfahndung, bei der auch der Polizeihubschrauber Libelle FLIR zum Einsatz kam, blieb vergebens. Der Räuber war in der Dunkelheit verschwunden. Und ist es bis heute geblieben.
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