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Abwarten oder schnelle Entscheidung – Corona hat auch Einfluss auf heimischen Immobilienmarkt Ausgabe 18 | Mittwoch, 29. April 2020

Immobilienexperte Peter Dohr sprach mit den Unterkärntner Nachrichten über die Coronakrise und welche Auswirkungen sie auf das Verhalten seiner Kunden hat. Während der eine Teil lieber abwartend agiert, investiert der andere Teil sein Geld in »Betongold«.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Ein aktuelles Bauträgerprojekt (Bild oben), das von Immobilienmakler Peter Dohr (Bild unten) vermarktet wird, befindet sich in St. Andrä. Bei Eigentumswohnungen, Baugrundstücken und Häusern könnte die Coronakrise zu einem leichten Preisnachlass führen. Fotos: RE/MAX

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Lavanttal. Die Coronakrise macht auch vor dem heimischen Immobilienmarkt nicht halt. So hat sich auch der Alltag von Immobilienmakler Peter Dohr von RE/MAX Friends deutlich geändert. Dohr: »Der gesamte strukturierte Aufbau der vergangenen Monate von Immobilienverkäufen ist abgesagt oder verschoben. Manche Immobilien sind bis auf Weiteres reserviert, da die Interessenten wegen der Corona-Situation verunsichert sind und abwarten wollen, wie es weitergehen wird.«

RE/MAX Austria hat rund 560 österreichische Immobilienexperten befragt, um damit die aktuelle Situation auf dem Immobilienmarkt einschätzen zu können. Das Ergebnis lautet, dass sich die Preisdynamik der vergangenen Jahre deutlich einbremsen wird. Konkret bedeutet das, dass Eigentumswohnungen in städtischen Zentren um 2,1 Prozent, am Stadtrand um 2,8 Prozent und auf dem Land um 3,7 Prozent günstiger werden könnten. Auch bei Baugrundstücken und Häusern könnten die Verkaufspreise leicht gesenkt werden. Der Grund dafür liegt darin, dass die aktuelle Ausnahmesituation die Nachfrage drückt. »Konkrete Gründe für den Rückgang der Nachfrage sind Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und Geldsorgen – Probleme, die unsere Gesellschaft aktuell plagen und prägen«, meint Peter Dohr dazu.

Optimistisch zeigt sich Dohr, dass die Immobilienbranche auch diese Krise bewältigen wird, betont zugleich aber, dass die Bewältigung Zeit in Anspruch nehmen wird. Dazu sagt er: »In den ersten beiden Wochen der Coronakrise ging die Nachfrage an Immobilien deutlich zurück. In der Zwischenzeit hat sich die Situation wieder gebessert.«

Ab Samstag, 2. Mai, darf auch Immobilienmakler Peter Dohr sein Büro in der 8.-Mai-Straße in Klagenfurt wieder öffnen und Besichtigungen unter Einhaltung strenger Auflagen durchführen.

»In den ersten beiden Wochen der Coronakrise ging die Nachfrage deutlich zurück«
Peter Dohr, Immobilienmakler

Zu spüren war die Krisenstimmung auch bei seinen Kunden, wie Dohr weiß, der zwei Fallbeispiele anführt: »Am letzten Tag, an dem mein Büro geöffnet hatte, kam ein älteres Ehepaar mit dem Wunsch zu mir, ihr Bargeld sofort in eine Immobilie anzulegen. Nachdem sie zuvor viel Geld durch Aktien verloren hatten, wollten sie nun in ›Betongold‹ investieren. Ein weiteres Beispiel ist eine Familie aus Niederösterreich, die Mitte Februar eine Immobilie in Kärnten besichtigt hat. Aufgrund der danach eingetretenen Krisensituation wurde das verbindliche Kaufanbot digital abgewickelt und so konnte die Immobile verkauft werden.« Den Hauptgrund für die rasche Kaufentscheidung sieht Dohr in der sicheren Kapitalveranlagung.

Entwicklung Wohnungspreise
Jährlich im Frühjahr analysiert das Maklernetzwerk RE/MAX anhand des Grundbuchs die Wohnungspreise des vergangenen Jahrs. Im Jahr 2019 wurden laut RE/MAX ImmoSpiegel 49.832 Wohnungen im Wert von zwölf Milliarden Euro verbüchert. Allein in Kärnten wurden 2.901 Eigentumswohnungen mit einem durchschnittlichen Wohnungspreis von 165.639 Euro verkauft. Das ist ein Plus von 5,3 Prozent zum Vorjahr.

Im Bezirk Wolfsberg wurden 113 Eigentumswohnungen verkauft, was ein Plus von 15,3 Prozent im Vergleich zu 2018 bedeutet. Im Bezirk Völkermarkt waren es 52 (minus 12,1 Prozent). Die Preise der verkauften Wohnungen betrugen in Wolfsberg im Durchschnitt 117.508 Euro (-14,6 Prozent). Im Bezirk Völkermarkt lag der durchschnittliche Verkaufspreis bei 111.288 Euro (-1,7 Prozent).

Ein aktuelles Bauträgerprojekt, das von Dohr vermarktet wird, gibt es derzeit in St. Andrä. In der Klosterkogelstraße 278 entstehen in naher Zukunft 19 Wohneinheiten, wovon 14 noch zum Verkauf stehen. »Die Wohnungen sind in verschiedenen Größen verfügbar und können beispielsweise als Anlegerobjekt oder Altersvorsorge dienen. Man kann sich damit aber auch einen Wohntraum erfüllen«, so Dohr abschließend.

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