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Meilenstein für das Lavanttal: Windpark Bärofen reichte die UVP-Unterlagen beim Land Kärnten ein Ausgabe 10 | Mittwoch, 4. März 2020

Acht Windräder will das Unternehmen Ecowind am Bärofen auf der Koralpe bauen. Nach einem steinigen und langen Weg begann am Freitag die Umweltverträglichkeitsprüfung. Geht alles glatt, könnte die Stromerzeugung in zwei Jahren starten. Wenn ...

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Lavanttal. Ein Meilenstein wurde jetzt für das Projekt Windpark Bärofen und die alternative Energiegewinnung in Kärnten gesetzt. Das Unternehmen Ecowind, das das Vorhaben auf der Koralpe betreibt, hat am Freitag, 28. Februar, nach zehn Jahren der Vorbereitung und Planung die Unterlagen für die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) beim Land eingereicht. Es ist damit das erste UVP-Vorprüfungsverfahren, das in Kärnten für einen Windpark abgeschlossen wurde.

Initiator des Projekts ist der Kamper Energielandwirt Franz Dorner. »2010 haben wir mit den Planungen begonnen«, erzählt er. »Erst wollten wir den Windpark auf der Handalm bauen, was aber nicht möglich war, weil es sich um alpine Zone handelt. Also sind wir auf den Bärofen ausgewichen.« 2014 wurde der Windpark erstmals zur Genehmigung eingereicht. »Wir hatten bereits einen positiven Bescheid des Bundesverwaltungsgerichts«, sagt Dorner, »trotzdem platzte der Plan.« Denn plötzlich verlangte das Land Kärnten, dass 150 Hektar Wald gerodet werden, um Platz für die dort lebenden Raufußhühner zu schaffen. Da eine so großflächige Abholzung nicht machbar war, zogen die Betreiber ihren Antrag zurück.

»Ich denke positiv und glaube, dass die Anlage 2022 in Betrieb geht«
Franz Dorner, Initiator Windpark Bärofen

Doch sie gaben nicht auf. »2016 entschlossen wir uns, eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen«, so der Initiator. Ein Jahr später begann die Vorprüfung, 40 Experten untersuchten acht Monate lang jede Pflanze und jedes Lebewesen, die auf dem Bärofen kreuchen und fleuchen. Die Ergebnisse wurden vom Land geprüft und festgestellt, dass einiges fehlt, worauf es zu Änderungen und Nachreichungen kam.

2019 der nächste Anlauf. Wieder wurden die Unterlagen eingereicht, abermals war das Land unzufrieden – zurück an den Start. Dorner: »Jetzt haben wir aber alles zusammen, die Unterlagen für die UVP-Prüfung sind fertig.«

Laut ihm gehört der Windpark zu den am genauesten geprüften Vorhaben im Land: »Wir haben die Schmetterlinge gezählt. Für die Raufußhühner wurden Bäume gefällt, damit sie Durchflugsmöglichkeiten haben. Ohne uns wären sie aus dem Gebiet verschwunden, denn die um 200 Meter gestiegene Waldgrenze hätte ihnen das Fliegen unmöglich gemacht. Diese Tiere profitieren vom Windpark.« Weiters werden Laubbaumarten gesetzt und geprüft, ob sie auch gedeihen. Das Wegekonzept sieht vor, dass nur bestehende Forstwege benutzt werden, die stellenweise auf maximal vier Meter verbreitert werden. Nicht zuletzt profitieren die Landwirte vor Ort, die bisher ohne Strom waren, wenn die oberirdischen Leitungen bei Sturm unterbrochen wurden. Dorner: »Auf Kosten der Ecowind werden nun alle Leitungen eingegraben« – was nicht billig ist.

Der weitere Fahrplan sieht so aus: Die UVP-Prüfung wird einige Monate dauern, im Herbst soll der (positive) Bescheid eintreffen. Nach einem Jahr Vorlaufzeit für die Bestellungen werden die acht Windräder in sechs Monaten Bauzeit errichtet. 2022 könnten sie fertig sein.

Das große Aber

Das große Aber laut Dorner: »Sollte es Einsprüche geben, die bis zum Bundesverwaltungsgericht gehen, kann es anderthalb Jahre länger dauern. Dann würde der Bau 2023 oder 2024 starten. Aber ich denke positiv und glaube daran, dass die Anlage 2022 in Betrieb geht.«

Mit einem Quäntchen Neid blickt der Energielandwirt in die Steiermark: »2012 haben wir unsere damaligen Windmessdaten an die Energie Steiermark weitergegeben. Die reichten darauf ein Windpark-Projekt ein und hatten 2014 den Bescheid. Ein Einspruch des damaligen Gesundheitslandesrats Rolf Holub ergab eine Verzögerung von zwei Jahren, 2017 gingen die 13 Windräder in Betrieb.« Doch Dorners Blick zurück ist ohne Zorn. »Die Gemeinde Frantschach-St. Gertraud mit Bürgermeister Günther Vallant und Wolfsberg mit Hans-Peter Schlagholz haben uns sehr geholfen. Für die Unterstützung danke ich auch Mondi Frantschach und den Beamten des Landes Kärnten.«

Die Windkraft hat im Tal aber keineswegs nur Freunde. Es regt sich massiver Widerstand. So hat sich eine Bürgerbewegung mit dem Österreichischen Alpenverein, BirdLife Kärnten und dem Kärntner Jägeraufseher-Verband zur »Initiative für Kärntens Berge ohne Windräder« zusammengeschlossen. Sie will verhindern, dass im Lavanttal »ein Industriegebiet im Gebirge« entsteht.

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