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Wer es auch sein wird: Der nächste Bürgermeister von St. Andrä verdient um 1.500 Euro wenigerAusgabe 42 | Mittwoch, 16. Oktober 2019

Maria Knauder wurde bereits parteiintern zur Nachfolgerin von Bürgermeister Peter Stauber gekürt. Den Zeitpunkt des Wechsels bestimmt aber der 66-Jährige. Ihm steht ein bitterer Tag bevor: der Sturz unter die 10.000er Marke – mit gravierenden Folgen.

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St. Andrä. Der 31. Oktober ist für die Stadtgemeinde ein Schicksalstag: Hat sie an diesem Datum weniger als 10.000 Einwohner, sind die Auswirkungen gravierend. Es wird wohl so kommen, denn: »Leider werden wir unter 10.000 Bürgern sein, derzeit sind es 9.940 oder 9.950 Personen«, sagt St. Andräs Bürgermeister Peter Stauber.

Behält er recht, sitzen nach der Gemeinderatswahl 2021 statt derzeit 31 nur noch 27 Mandatare im Gemeinderat. Dazu verringern sich die Ertragsanteile um etwa 400.000 Euro. Außerdem wird der neu gewählte Bürgermeister nicht mehr wie jetzt hauptamtlich sein und etwa 1.500 Euro weniger verdienen.

Wer der nächste Stadtchef sein wird, ist zurzeit unklar. Intern wurde die Nachfolge Staubers bereits geregelt – seine Nachfolgerin heißt Maria Knauder. Die Entscheidung, wann er sein Amt übergibt, liegt aber allein beim derzeitigen Bürgermeister.

st. Andrä. Intern ist die Nachfolge nun geregelt. Wann es aber zur Ablöse kommt, hängt von Bürgermeister Peter Stauber (SPÖ) ab. Und: Sollte er sich zum Rückzug entschließen, muss sich sein(e) Nachfolger(in) nach der nächsten Gemeinderatswahl 2021 auf ein deutlich geringeres Salär einstellen.

Wie berichtet, kursieren schon des Längeren Gerüchte, der St. Andräer Bürgermeister wolle sich in absehbarer Zeit aus der Gemeindepolitik zurückziehen. Im August 2018 meinte der nun 66-Jährige zu den Unterkärntner Nachrichten: »Ich will nicht, dass sie mich mit dem Rollstuhl aus dem Gemeindeamt rollen.«

Vor einigen Wochen wurde eine erste Weiche für Staubers Rückzug gestellt. Die St. Andräer Sozialdemokraten einigten sich auf die derzeitige Vizebürgermeisterin Maria Knauder (SPÖ) als Staubers Nachfolgerin. Das große Aber: Wann sie das Amt antreten kann, wurde nicht fixiert.

»Die Entscheidung über den Zeitpunkt des Wechsels liegt bei Peter Stauber« 
Maria Knauder, Vizebürgermeisterin

Stauber meint zu der Causa kurz: »Wir werden es beizeiten offiziell bekannt geben.« Knauder sagt: »Es gab diese interne Weichenstellung. Wenn sich Peter Stauber entscheidet, in Pension zu gehen, werde ich seine Nachfolgerin. Die Entscheidung über den Zeitpunkt des Wechsels liegt aber bei ihm, er könnte auch weitermachen.«

Eine weitere Entscheidung fällt am 31. Oktober. Hat St. Andrä an diesem Stichtag weniger als 10.000 Einwohner auszuweisen, wird sich das gravierend auf die Gemeinde auswirken. Stauber: »Leider werden wir unter 10.000 Bürgern sein, derzeit sind es 9.940 oder 9.950 Personen.« Das bedeutet, nach der Gemeinderatswahl 2021 sitzen statt derzeit 31 nur noch 27 Mandatare im Gemeinderat. Dazu wird der neu gewählte Bürgermeister kein hauptamtlicher mehr sein und – die schwerwiegendste Konsequenz – die Ertragsanteile verringern sich um etwa 400.000 Euro.

Bitterer Einschnitt

Laut Stauber sind besonders die verminderten Ertragsanteile bitter: »Wir haben zwar ein Budget von rund 26 Millionen Euro. Trotzdem sind diese 400.000 Euro, die wir nicht mehr erhalten werden, viel Geld, mit dem man viel machen könnte.« Das »Dilemma« dabei, wie es der Bürgermeister bezeichnet: »Es ist gleichgültig, ob wir 9.950 oder 10.020 Einwohner haben – die Gemeinde hat die gleichen Aufgaben und die gleiche Straßenlänge«, aber weniger finanzielle Mittel zur Verfügung. Doch das Gesetz ist eben so.«

1.500 Euro weniger

Auch das Gehalt des künftigen (oder bisherigen?) Bürgermeisters wird sich verringern – laut Stauber  um rund 1.500 Euro. Zur Orientierung: Seit 1. Jänner 2019 erhält der St. Andräer Stadtchef entsprechend dem Kärntner Bezügegesetz 6.733 Euro und 70 Cent brutto.

»Wir werden es beizeiten offiziell bekannt geben«
Peter Stauber, Bürgermeister St. Andrä

Trotzdem steht ein Hoffnungsschimmer am Horizont. Denn die Einwohnerzahl wird im Zwei-Jahres-Rhythmus erhoben. »Das heißt, wenn wir 2021 wieder über 10.000 Einwohnern sind, bekommen wir auch wieder mehr Ertragsanteile«, so Stauber. Für den Gemeinderat und den Bürgermeister bleibt die Situation aber bis zur folgenden Gemeinderatswahl im Jahr 2027 unverändert.

Erst wenn zum davor fälligen Stichtag die Einwohnerzahl ebenfalls wieder über 10.000 Personen liegt, wird die Zahl der Mandatare und der Verdienst des Bürgermeisters wieder aufgestockt – unter der Voraussetzung, dass die Gesetzeslage bleibt wie sie ist.

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