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Wolfsberg, Bamberg. Übersehen kann man Daniel Köppel definitiv nicht mit seiner Größe von 2,11 m. Der 19-Jährige aus Kleinedling dürfte einigen bereits ein Begriff sein, gilt er doch als eines der größten Basketball-Talente Österreichs. Seit zwei Jahren lebt er in der Stadt Bamberg, dem Basketball-Herz Deutschlands. Hier besucht er das Gymnasium und spielt bei Brose Bamberg. Mit diesem Verein wurde er heuer deutscher U19-Vizemeister in der Spielklasse PRO B. »Wir gelangten ungeschlagen ins Finale und verloren knapp gegen den FC Bayern München«, erzählt Köppel. Sein nächstes Ziel ist es, wieder den Aufstieg in die zweite Basketball-Bundesliga (PRO A) zu schaffen, aus der das Team im vergangenen Jahr absteigen musste: »Wir waren die jüngste Mannschaft in der zweiten Bundesliga, das war natürlich schwer.«
Urlaub in der Heimat
Derzeit befindet er sich in der Vorbereitung auf die neue Saison, die Anfang Oktober beginnt. Zwei Mal täglich wird in den Sommerferien trainiert, unterbrochen nur von drei Wochen Ferien, die Köppel bei seiner Familie im Lavanttal verbrachte. »Die Berge, daheim speziell natürlich die Koralpe, gehen mir schon ab, in Bamberg ist die Landschaft völlig flach«, sagt Köppel im Bezug auf seine Heimat.
Der Kleinedlinger besuchte gerade die Neue Mittelschule St. Marein, als er eher zufällig zum Basketballsport kam. Im Alter von zwölf Jahren begann er beim BBC Wolfsberg zu spielen und wurde mit der U14-Mannschaft sogar Kärntner Meister. Der ECE Kapfenberg Bulls wurde auf ihn aufmerksam und holte ihn in sein Schulleistungszentrum. Bereits in seinem ersten U16-Jahr spielte Köppel für Österreich bei den MU16-Europameisterschaften.
Ein Jahr später debütierte er in der Kapfenberger Herrenmannschaft, die den österreichischen Meistertitel holte.
Bei Probetrainings in Deutschland wiederum wurde Holger Gschwindner, Trainer der deutschen Basketballlegende Dirk Nowitzky, auf ihn aufmerksam und nahm ihn unter seine Fittiche. »In Sachen Basketball ist Nowitzky mein großes Vorbild. Allgemein im Sport ist es Roger Federer, weil er so bodenständig ist«, sagt Köppel. Dieses Vorbild kommt nicht von ungefähr, spielt Köppel in seiner Freizeit doch sehr gerne Tennis: »Ich habe bereits als Kind mit meinem Papa gespielt.«
Matura und Training
Mit Beginn des neuen Schuljahrs ist Köppel in der Maturaklasse: »Es ist nicht immer einfach, Schule und Basketball unter einen Hut zu bringen. Während der Schulzeit wird einmal am Tag trainiert und am Wochenende finden die Spiele statt.« Dennoch findet Köppel Zeit für seine Freundin, die dieselbe Schule besucht.
In der Heimat machen es ihm mittlerweile seine beiden Geschwister nach. Sein Bruder Florian spielt bei den Oberwart Gunners und Schwester Christina (12) beim BBC Wolfsberg. »Mein Bruder ist mit seinen 15 Jahren auch schon 1,95 m groß«, fügt Köppel hinzu. Wobei er betont, dass nicht nur die »ganz Großen« unter dem Korb ein Basketballspiel entscheiden: »Die Größe ist natürlich ein Vorteil, aber es braucht im Spielaufbau auch die kleineren Spieler.« Wichtig sei beim Basketball die Athletik, denn auch dieser Sport verändert sich: »Er wird immer schneller und körperbetonter.«
Köppels großes Ziel ist es, in der ersten deutschen Bundesliga zu spielen: »Das ist auf jeden Fall machbar. Einige Minuten durfte ich ja auch schon in der zweiten Bundesliga spielen.«
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