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Lavamünd. Die B69, die südsteirische Grenzstraße, von Lavamünd auf die Soboth gilt seit Jahren als beliebte Strecke bei Motorradfahrern. Jährlich nutzen tausende Biker die Strecke für eine Ausfahrt auf der herausfordernden Route mit wunderschönem Ausblick über das Lavanttal. Die B69 ist aber eine Ausflugsstraße, die von den unterschiedlichsten Verkehrsteilnehmern – Autos, Oldtimer, Traktoren, Motorräder, Fahrräder – genutzt wird. Und das führt oftmals, aufgrund der unterschiedlichen Geschwindigkeiten, zu Problemen.
»Auch wenn es heuer sehr gut aussieht, jeder Unfall ist noch immer einer zuviel«
Hermann Sorger, Kommandant PI Lavamünd
Dabei kam es in den vergangenen Jahren leider immer wieder zu zahlreichen Unfällen, auch mit Todesopfern, da einige schwarze Schafe die Strecke zum Rasen nutzen. Erst Ende Juni kam ein 24-jähriger Motorradlenker nach einem Zusammenstoß mit einem Pkw auf der steirischen Seite der Straße ums Leben, insgesamt war dies bereits das dritte Todesopfer auf der steirischen Seite. Auf der Kärntner Seite ist die Motorradsaison bislang sehr ruhig verlaufen. Es gab lediglich vier Unfälle, bei denen zwei Personen leicht und zwei schwer verletzt wurden.
In den vergangenen Jahren lagen die Zahlen der Unfälle noch im zweistelligen Bereich, oftmals gab es auch Todesopfer. Der letzte tödliche Motorradunfall auf der B69 auf Kärntner Seite ereignete sich im Mai 2018. Dabei kam ein 22-jähriger Mann aus Slowenien ums Leben.
Unachtsamkeit, zu schnell
»Die Gründe für die vier Unfälle in diesem Jahr waren Unachtsamkeit und Ablenkung, verbunden mit überhöhter Geschwindigkeit«, berichtet der Kommandant der Polizeiinspektion Lavamünd Hermann Sorger, in dessen Bereich der Kärntner Teil der B69 fällt. Die vorläufige Bilanz ist, verglichen mit den vergangenen Jahren, trotzdem sehr positiv, gab es in den vergangenen Jahren doch wesentlich mehr Unfälle. Trotzdem meint Sorger: »Auch wenn es heuer sehr gut aussieht, jeder Unfall ist noch immer einer zuviel.«
»95 Prozent der Motorradfahrer halten sich an die Vorschriften«
Hermann Sorger, Kommandant PI Lavamünd
Entlang der Strecke werden von der örtlichen Polizeiinspektion, der Landesverkehrsabteilung, aber auch gemeinsam mit den slowenischen Kollegen, dem Land Kärnten und der Gemeinde Lavamünd zahlreiche Maßnahmen gesetzt, um die Motorradfahrer auf die Gefährlichkeit der Strecke hinzuweisen und dazu zu animieren die Vorgaben einzuhalten.
So führt zum Beispiel die Landesverkehrsabteilung regelmäßig Geschwindigkeitsmessungen durch, zahlreiche Warnschilder wurden entlang der Route angebracht und die Beamten der Polizeiinspektion kontrollieren den Bereich regelmäßig.
Als besonders wirkungsvoll empfindet Postenkommandant Sorger das Ausstellen von Organstrafmandaten: »Es wird vor Ort ausgestellt und folgt somit unmittelbar auf die Verfehlung bzw. Übertretung. Das hat schon einen gewissen erzieherischen Wert.«
Auch die Zusammenarbeit mit den slowenischen Kollegen habe sich laut Sorger bewährt und positiv ausgewirkt. Schließlich wird die B69 ja nicht nur von Einheimischen als Ausflugsstraße genutzt, sondern auch immer wieder von zahlreichen Bikern aus dem benachbarten Slowenien. Die Anzahl der Motorradfahrer hat in den letzten Jahren immer mehr zugenommen, Motorradfahren ist zu einem leistbaren Hobby geworden. »95 Prozent der Motorradfahrer halten sich an die Vorschriften«, so Sorger, der hofft, dass die diesjährige Saison ohne größere Zwischenfälle ausklingen wird.
»Wir werden auf alle Fälle unsere intensiven Kontrollen, bei denen wir auch die Motorräder und die Fahrer auf ordnungsgemäße Ausstattung überprüfen, weiter fortsetzen, um die Verkehrssicherheit in unserem Bereich weiter zu steigern.
Steirer fordern Maßnahmen
Während es in Kärnten also recht ruhig zugeht, gehen auf der steirischen Seite der B69 die Wogen hoch. Nach dem tödlichen Unfall im Juni und dem im Internet kursierenden Video, das diesen Unfall zeigt, fordern Anrainer mittlerweile eine Sperre der Soboth für Motorräder.
Der steirische Verkehrslandesrat Anton Lang spricht sich allerdings dagegen aus und möchte in Zukunft vermehrt auf Maßnahmen wie Kurvenmarkierungen oder Leitplankenschutz und stärkere Kontrollen der Polizei setzen.
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