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Wolfsberg, St. Andrä. Am 11. Oktober 1969 fand im Gartnersaal des Wolfsberger Hotels Moser ein denkwürdiges Ereignis statt: An diesem Tag wurde der Maschinenring Wolfsberg aus der Taufe gehoben. Ernst Plesiutschnig war der erste Obmann, Ernst Friedl der erste Geschäftsführer. Ein Jahr später begrüßte der Maschinenring das 100. Mitglied.
Seither sind 50 Jahre ins Land gezogen. Heute fungiert Gerald Wutscher als Obmann, die Geschäftsführung liegt in den Händen von Barbara Muchitsch. Der Mitgliederstand ist auf 1.360 angewachsen. Ein guter Grund zu feiern. Am Samstag, 23. Februar, trafen sich in der LFS St. Andrä Funktionäre und Mitglieder, um das halbe Jahrhundert würdig zu begehen.
Geschäftsführerin Muchitsch: »Der Maschinenring wurde als Selbsthilfeverein gegründet. Unsere Stärken sind Verlässlichkeit, Beständigkeit und Regionalität. Die Absicherung des ländlichen Raums liegt uns sehr am Herzen. Daher sorgen wir für ein Zusatzeinkommen unter unseren Mitgliedern.« Und nicht nur das. Aktiv bemüht sich der Maschinenring, die Abwanderung zu bekämpfen, die Existenz der landwirtschaftlichen Betriebe zu sichern und dafür zu sorgen, dass die Landwirte auf ihren Höfen bleiben können.
Ein Beitrag dazu ist das Projekt »Wirtschafts- und Agrarfachkraft«, das im Ringgebiet ins Leben gerufen wurde. Wie es funktioniert, erklärt Muchitsch: »Junge Landwirte werden zehn Monate lang in den Bereichen Agrar, Service und Leasing eingesetzt und lernen dabei die verschiedenen Möglichkeiten und Arbeiten kennen. Danach befinden sie sich zwei Monate lang in einer österreichweiten Ausbildungsschiene. Dabei können sie verschiedene Kenntnisse erwerben, etwa den Stallprofi oder Zusatzqualifikationen im Bereich Gartengestaltung, Grünraumpflege, einen Stapler- oder Schweißkurs absolvieren und vieles mehr.« Nach zwei Jahren haben sie Möglichkeit, ihr Einkommen als qualifizierte Fachkraft abzusichern.
Attraktives Nebeneinkommen
Obmann Wutscher: »Ich glaube, dass es gegenwärtig schwierig ist, künftigen Hofübernehmern eine Richtung vorzugeben, wohin sie sich in der Landwirtschaft bewegen sollten. Da der Maschinenring in vielen Bereichen tätig ist und auch ganzjährig Arbeit anbietet, sorgt er für ein attraktives Nebeneinkommen und damit für die Erhaltung vieler bäuerlicher Betriebe.« Wutschers Ziel: Der Maschinenring soll im Agrarbereich nicht nur die Vermittlerrolle übernehmen, sondern auch die Betriebe unterstützen. »Es gibt immer wieder Veränderungen, bei denen der Maschinenring unterstützend wirken kann. Wichtig wird auch ein Umdenken sein: Die Maschinenringarbeit soll nicht mehr als Gelegenheitstätigkeit, sondern als fixer Arbeitsplatz wahrgenommen werden«, so der Obmann.
Ernst Vallant stand dem Maschinenring von 1975 bis 2012 vor und ist heute Ehrenobmann. Er sagt: »Der Maschinenring hat sich im Laufe der Zeit zu einer Dienstleistungs-, Service- und Beratungsstelle entwickelt, die nicht mehr wegzudenken ist. Sechs Mitarbeiter stehen den Mitgliedern heute mit Rat und Tat zur Seite.« Auch wenn sich bei den bäuerlichen Betrieben in den vergangenen 50 Jahren vieles verändert habe und auch der Maschinenring einem Wandel unterworfen sei, dürfe eines laut Vallant nicht vergessen werden: »Unser Gründungsauftrag, unsere Wurzeln.«
Wie sehr sich die Institution gewandelt hat, mag ein Beispiel verdeutlichen: In den Anfangsjahren verlief die Vermittlung hauptsächlich über das persönliche Gespräch. Ab 1974 gab es für die Hauptausfahrer eine neue Errungenschaft: ein Funkgerät. Es hat sich viel verändert ...
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