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Wolfsberg. Seit der Kika-Möbelmarkt am 30. Juni 2018 seine Pforten für immer schloss, stand das Gebäude in der Paul-Hackhofer-Straße in Wolfsberg leer. Jetzt hat es einen neuen Besitzer – und einen sehr prominenten noch dazu. Das Unternehmen Lilihill des Unterkärntner Immobilienentwicklers Franz Peter Orasch hat vor wenigen Tagen die Kaufverhandlungen abgeschlossen und das Gebäude erworben.
Der Verkäufer war nicht weniger bekannt: Bisher gehörte das einstmalige Möbelhaus einer Tochtergesellschaft der Signa Holding GmbH des Tiroler Multimilliardärs René Benko, der Kika/Leiner 2018 übernommen hatte – zu einem Zeitpunkt, als die Schließung der Wolfsberger Filiale bereits fix war.
Wie viel für das fünfstöckige und 7.000 Quadratmeter große Haus neben dem LKH Wolfsberg bezahlt wurde, ist nicht bekannt. Ein Makler, der 2018 mit dem Verkauf des Hauses betraut war, sprach damals von »deutlich über einer Million Euro«. Mittlerweile haben die Preise allerdings deutlich angezogen.
»Großes Potenzial«
Stefan Sacherer von der Lilihill DevCon GmbH sagt zum Kauf: »Wir sehen in der Immobilie an diesem prominenten Standort großes Potenzial. In enger Abstimmung mit der Stadtgemeinde Wolfsberg wird wieder neues Leben Einzug halten. Wir setzen bei unseren Projekten konsequent auf ökologische und innovative Lösungen zum Wohle der Nutzer und der Stadt.«
Im Lauf der nächsten Monate sollen laut Sacherer Nutzungsvarianten für das Gebäude entwickelt werden – »mit dem bekannt erstklassigen architektonischen Anspruch von Lilihill«.
»In enger Abstimmung mit der Stadt Wolfsberg wird wieder neues Leben Einzug halten«
Stefan Sacherer, Lilihill DevCon GmbH
Um Bodenversiegelung zu vermeiden, setzt das Unternehmen auf Revitalisierung bzw. Verbauung bereits bestehender Objekte in innerstädtischen Lagen. Mit dem Kauf des früheren Kika-Hauses engagiert sich das Unternehmen erstmals im Lavanttal. Man darf gespannt sein, ob weitere Objekte folgen werden.
Die Namen Lilihill und Franz Peter Orasch gehören im Kärntner und österreichischen Immobiliengeschäft zu den ganz Großen. 2014 erwarb der Unterkärntner ein Grundstück in Tainach, auf dem er die heutige »Domäne Lilienberg« aufbaute. Ab 2015 begann die Lilihill-Gruppe namhafte Gebäude in Klagenfurt zu kaufen: Salzamt, Hotel Moser Verdino, das frühere Stammhaus der Tageszeitung KTZ, das einstige Quelle-Haus am Heiligengeistplatz, dazu Immobilien in der Villacher Straße, der St. Veiter Straße oder am Alten Platz. Der Höhepunkt folgte im Jahr 2018, als Oraschs Gruppe von Stadt und Land 74,9 Prozent des Flughafens Klagenfurt übernahm.
510.000 Quadratmeter
Das 2001 gegründete Unternehmen Lilihill mit 240 Mitarbeitern besitzt laut eigenen Angaben Immobilienwerte von 1,8 Milliarden Euro. Es gliedert sich in drei strategische Bereiche: Industrie, Kapital und Immobilien. Lilihill Real Estate verfügt über 55 gewerblich nutzbare Immobilien und mehr als 510.000 Quadratmeter Nettonutzfläche in innerstädtischen »Bestlagen«, wie es heißt.
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