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Der neue Besitzer des Paurischen Hauses hat Pläne, musste aber auch mit großen Problemen kämpfen Ausgabe 31 | Mittwoch, 4. August 2021

Nachdem Siegfried Valentin Gaber das denkmalgeschützte Gebäude in Wolfsberg erworben hatte, ging es vor Gericht. Er gewann. Jetzt braucht er eine Verlängerung der Verbauungsverpflichtung für den dazugehörigen Grund und Interessenten, die ins Haus wollen.

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Wolfsberg. Im Sommer 2018 wechselte es den Besitzer. Seither wurde es still um das denkmalgeschützte Paurische Haus, das älteste profane Gebäude von Wolfsberg. Der neue Eigentümer ist der Unternehmer Siegfried Valentin Gaber, Chef der in Hall in Tirol ansässigen »Gaber Backwarenerzeugung GmbH und Co KG«. Er berichtet von vielen Sorgen, die es ihm bisher unmöglich gemacht haben, das Projekt anzupacken.

Gaber: »Es hat sich alles in die Länge gezogen. Zum einen gab es einen Mauersturz, noch ehe ich der Besitzer des Gebäudes gewesen bin.« Wie berichtet war im Juni 2018 ein Teil der zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert errichteten Wehrmauer unter dem Paurischen Haus in einen angrenzenden Garten gekracht. »Danach gab es ein Hickhack, wer für die Kosten aufkommen muss, der in einem Rechtsstreit endete. Ich habe mich vor Gericht durchgesetzt«, so Gaber. 

»Natürlich will ich die Fassade nicht streichen, das geht nicht. Außen soll es bleiben, wie es ist«
Siegfried Valentin Gaber, Eigentümer

Eine weitere »Baustelle« seien jene 6.000 Quadratmeter Grund, die zum Haus gehören und als Bauland gewidmet sind. Der Gemeinderat hat dort bereits vor Jahren einen Flächen- und Bebauungsplan beschlossen und damit seine Zustimmung zur Errichtung von Wohnhäusern gegeben. Der Name des Projekts (das nicht nur Freunde hat): »Schlossbergsiedlung«. Gaber: »Mit der Genehmigung ist eine Verbauungsverpflichtung verbunden. Die müsste verlängert werden, und ich hoffe, dass die Verantwortlichen (Anm.: letztlich der Wolfsberger Gemeinderat) mir die dazu nötige Bewilligung erteilen werden.«

Die »Glashaube«

Schließlich das derzeit unbewohnte Haus selbst, laut dem Eigentümer ebenfalls ein »schwieriges Thema«: »Ohne Zustimmung des Denkmalamts kann man nichts machen. Nach dem Kauf habe ich bemerkt, dass Fenster in den Dachschrägen undicht waren. Das musste mit erheblichem Aufwand saniert werden. Aber alles, was angegriffen wird, führt zu Diskussionen mit dem Denkmalschutz. Ich kann aber keine Glashaube darüber stülpen.«

Nichtsdestotrotz verfüge das Paurische Haus über schöne Räume, für die Gaber Nutzungsideen hat: »Möglich wären repräsentative Büros oder Arztpraxen – für die es aber auch Interessenten bräuchte. Denn mit ihnen wäre vorab zu vereinbaren, ob sie die Räume selbst ausbauen und entsprechend weniger Miete zahlen, oder ob ich das übernehme, wofür ein adäquater Mietzins zu entrichten wäre.« 

Bisher wurde aufgrund der »Mauer-Probleme« nicht versucht, aktiv Interessenten zu finden, »aber wir schauen«, sagt der Besitzer. Ihm ist bewusst, dass sich sein Plan nicht mit »kleinen Geld«, wie er sagt, umsetzen lässt: »Fenster, Heizung, Elektrik – alles wäre zu erneuern. Das geht schon fast in Richtung einer Entkernung. Die Außenmauern sind gut, das Dach geht, aber beim Rest müsste viel gemacht werden. Und ich möchte nicht ins Blaue investieren.« Wobei: Gaber schwebt nicht vor, das Gesamtbild zu verändern: »Natürlich will ich die Fassade nicht verputzen und neu streichen, das geht nicht. Außen soll es bleiben, wie es ist, da möchte ich nichts verändern.« Der neue Eigentümer ist übrigens nicht zufällig zum Paurischen Haus gekommen. er hat Lavanttaler Wurzeln, sein Vater ist ein gebürtiger St. Pauler. 

Die Geschichte des dreistöckigen Hauses, das sich auch vor dem Verkauf an Gaber in Privatbesitz befand, reicht bis ins 13. Jahrhundert. Damals wurde es als »Oberes Schloss« errichtet und ging 1581 an die Bamberger Bischöfe. Sie machten es zum Wohnsitz des Kanzlers. Das Bauwerk beeindruckt nicht nur mit seinem gedrungenen Äußeren und den mittelalterlichen Mauerstreben, auch die Wehranlagen und das Krüppelwalmdach sind sehens- und erhaltenswert. 

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