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Nach Insolvenz: Ein neuer Eigentümer führt das Projekt Pumpspeicherkraftwerk St. Georgen fortAusgabe 26 | Mittwoch, 29. Juni 2022

Der Pumpspeicher St. Georgen auf der Kärntner Seite der Koralpe hat mit der Pumpspeicher St. Georgen GmbH, die zu 100 Prozent Dominik Habsburg-Lothringen gehört, einen neuen Eigentümer. Das Projekt befindet sich nach wie vor in der Planungsphase.

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St. Georgen. Nach der Insolvenz der Betreibergesellschaft für das geplante Pumpspeicherkraftwerk auf der Kärntner Seite der Koralpe, dem Unternehmen Econhydro GmbH, im Vorjahr, stand das Projekt zum Verkauf. Mit Dominik Habsburg-Lothringen, dem letzten Geschäftsführer der Econhydro GmbH, hat das Projekt »Pumpspeicher St. Georgen« nun einen neuen Eigentümer, der das alleinige Eigentumsrecht am Projekt erworben hat. Im Moment ist seinerseits jedoch zu wenig Zeit vorhanden, um dem UVP-Verfahren die notwendige Aufmerksamkeit und Intensität in der Bearbeitung widmen zu können. So legt Dominik Habsburg mit seinem Projektteam eine Pause ein. 

»Ich wollte nicht, dass das Projekt aus der Konkursmasse an fremde Investoren verkauft wird«
Dominik Habsburg, Eigentümer Pumpspeicher

Habsburg erklärt: »Ich wollte nicht, dass das Projekt aus der Konkursmasse mit einer niedrigen Quote für Gläubiger billig an fremde Investoren verkauft wird. Ich bin mit dem Kauf zu meinem Wort gegenüber den vielen Planern und Gutachtern gestanden, dass ihre erbrachten Leistungen voll abgegolten werden. Meine Familie lebt seit Generationen im Lavanttal. Für mich ist es oberste Priorität ein Projekt von höchster Qualität, mit bester Umweltverträglichkeit und im ehrlichen Einvernehmen mit der Bevölkerung zu realisieren. Sobald die Zeit gekommen ist, werde ich Fertigstellung der Planungen und Unterlagen sowie die Einreichung zum UVP-Verfahren durchführen.«

Wiederaufnahme in einem Jahr

Derzeit wird davon ausgegangen, das Projekt in rund einem Jahr wieder aufzunehmen. Offen sind detaillierte Nachweise über das Ausbruchgestein als Dammbaumaterial und als Betonzuschlagstoff, die über Feldversuche zu führen sind. Darauf aufbauend werden die technische Dammplanung sowie das Baukonzept fertiggestellt und damit ergibt sich die endgültige Festlegung der Flächen, die in den Fachberichten hinsichtlich der Auswirkungen zu beurteilen sind. Die 14 UVP-Berichte und 20 technischen Berichte sowie die Vorhabensbeschreibung, Pläne und Verzeichnisse sind bereits in großen Teilen vorhanden und werden im Anschluss zu einem mehrere tausend Seiten umfassenden UVP-Einreichprojekt geschnürt.

Diese Arbeiten sollen nach der Wiederaufnahme des Projekts rund ein Jahr lang dauern. 

Bis auf weiteres werden nur einzelne technische Planungen und Rechtssicherungen fortgeführt sowie vorbereitende Arbeiten für eine optimale Endabstimmung der vielen Berichte und Maßnahmen durchgeführt. Darüber hinaus werden Gespräche mit Interessenten für Beteiligung und Bauausführung geführt.

Pumpspeicher St. Georgen

Der Pumpspeicher St. Georgen ist mit einer Leistung von  420 Megawatt geplant. Damit soll ein wichtiger Beitrag zur Energiewende zu erneuerbaren Energien und zur Versorgungssicherheit, Stabilität der Stromnetze und Vermeidung von Strom-Blackouts geleistet werden. 

Der Standort auf der Kärntner Seite der Koralpe bietet gute Voraussetzungen zur Realisierung eines Pumpspeicherwerks: Aufgrund der großen Höhendifferenz der beiden Becken erreicht das Werk einen Wirkungsgrad von über 80 Prozent und die Erstbefüllung der Speicher erfolgt durch Überschusswasser. Für Dominik Habsburg-Lothringen bleibt der Dialog mit der lokalen Bevölkerung weiterhin das besondere Anliegen.

Habsburg sieht einige Vorteile bei dem Projekt. So liege das Projektgebiet unmittelbar neben einer 380kV-Leitung. Die notwendigen Anlagen seien nicht sichtbar, da das Krafthaus und Wasserwege unterirdisch geplant werden. Es gibt keine Staumauern, sondern begrünte Schüttdämme. Auch Zufahrtswege müssten nicht errichtet werden, das bestehende Wegesystem reiche laut Habsburg aus. Ebenso seien keine großen Probebohrungen durchzuführen, denn es liegen ausreichend Erkenntnisse aus dem Bau des Kor-
almtunnels liegen vor. Wichtig ist für Habsburg der Dialog mit der Bevölkerung. »Das Projekt wird mit der Bevölkerung geplant und umgesetzt. Es gibt Informationsveranstaltungen, Besichtigungen und einen Bürgerbeirat«, so Habsburg.

Rund 500 Millionen Euro sollen in das Projekt investiert werden. Die Baumaßnahmen sollen von 2027 bis 2030 durchgeführt werden, die Inbetriebnahme ist 2030/31 geplant.

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