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Um prominenten Platz in St. Andrä zu behalten, war »Spar« bereit, tief in die Tasche zu greifen Ausgabe 2 | Mittwoch, 12. Januar 2022

Rund 2,64 Millionen Euro hat der Lebensmittelkonzern für das Areal des »Tavernwirts« bezahlt, auf dem ein »Eurospar« entstehen soll, wie aus dem öffentlich einsehbaren Kaufvertrag hervorgeht – ein großer Verhandlungserfolg für den bisherigen Eigentümer.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Ein Ausschnitt aus dem Kaufvertrag, der zwischen dem Eigentümer des Tavernwirts in St. Andrä und dem Lebensmittelkonzern Spar geschlossen wurde. Um die angeführte Summe wechselte eine Fläche von 5.907 Quadratmetern samt allen vorhandenen Gebäude den Besitzer. Letztere werden abgerissen, um einem neuen Supermarkt mit 1.000 Quadratmeter Verkaufsfläche Platz zu machen. Faksimile

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St. Andrä. Dass das Lavanttal auch für große Handelsketten ein interessantes Gebiet ist, in dem sich hohe Investitionen lohnen, zeigt sich jetzt an einem Beispiel in der Bischofsstadt. 

Dort will der Lebensmittelkonzern Spar an der Ortseinfahrt einen neuen »Eurospar« errichten und hat zu diesem Zweck die Liegenschaft des »Tavernwirts« erworben (wir berichteten). Das Unternehmen war bereit, für 5.907 Quadratmeter sowie alle darauf befindlichen Gebäude und Baulichkeiten einen Betrag von rund 2,64 Millionen Euro zu bezahlen – ein großer Verhandlungserfolg für den bisherigen Eigentümer. Die Summe geht aus dem Kaufvertrag hervor, der von beiden  Seiten unterzeichnet wurde und im öffentlich einsehbaren Grundbuch aufliegt.

Spar-Unternehmenssprecherin Nicole Berkmann begründet die Bereitschaft des Konzerns, diese Summe für das Grundstück in St. Andrä zu bezahlen, so: »In Kärnten gab es im Vorjahr eine Nivellierung der Raumordnung. Dieses Objekt war für uns die letzte Möglichkeit, noch einmal einen ›Eurospar‹ zu machen. Es handelt sich dabei um einen sehr interessanten Vertriebstyp, der aufgrund seines tollen Sortiments bei unseren Kunden sehr beliebt ist. Wir freuen uns, dass wir diesen ›Eurospar‹ bauen können – das war uns auch etwas wert.«

»Wir freuen uns, dass wir diesen ›Eurospar‹ bauen können – das war uns auch etwas wert«
Nicole Berkmann, Spar-Unternnehmenssprecherin

Berkmann spielt auf das neue Kärntner Raumordnungsrecht an, das im Vorjahr beschlossen wurde und seit 1. Jänner gültig ist. Es besagt kurz gesagt auch, dass Einkaufszentren nur mehr in den Orts- und Stadtkernen erlaubt sind – mit Ausnahme von Klagenfurt und Villach. 

Angebot und Nachfrage

Während die bisherigen Eigentümer des »Tavernwirts« auf Nachfrage der Unterkärntner Nachrichten keine Stellungnahme abgeben wollten, sagte die St. Andräer Bürgermeisterin Maria Knauder (SPÖ): »Ich kannte den Kaufpreis bisher nicht, aber da geht es natürlich um Angebot und Nachfrage. Wenn Spar bereit ist, diesen Betrag zu bezahlen, werden die Besitzer nicht nein sagen. Und das zeigt auch, dass Spar bemüht ist, den prominenten Platz zu behalten.«

Trotzdem bedauert Knauder, dass der Ausbau des bisherigen Standorts der Lebensmittelkette nicht möglich war und der »Tavernwirt« nun abgerissen wird.

Der Konzern betreibt wenige Meter vor dem neuen Gelände bereits einen Supermarkt. Da das Gebäude mittlerweile zu klein geworden ist, war erst eine Erweiterung angedacht. Die kam aber nicht zustande, worauf sich Spar nach einem anderen Grundstück umsah – und letztlich auch fündig wurde. 

»Wenn Spar bereit ist, diesen Betrag zu bezahlen, werden die Besitzer nicht nein sagen«
Maria Knauder, Bürgermeisterin

Alle auf dem »Tavernwirt«-Areal befindlichen Gebäude werden entfernt, um Platz für einen neuen Markt zu machen. Das einstöckige Haus wird 1.000 Quadratmeter Verkaufsfläche umfassen, vor der Tür sind rund 100 Parkplätze vorgesehen.

Der bisherige Spar-Markt darf nun fünf Jahre lang leer stehen, so hat es der St. Andräer Gemeinderat in  der Dezember-Sitzung beschlossen. Gibt es bis dahin keine Nachnutzung, muss er ebenfalls geschleift werden. Doch Spar hat versichert, eine neue Verwendung für das Gebäude zu finden.

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