St. Andrä. Es gibt mittlerweile kaum ein Projekt, das nicht auf Widerstand stößt. Die Ausnahme: Der geplante »Eurospar« in der Bischofsstadt. Zur Errichtung und den Betrieb dieses Projekts findet heute, 9. November, das gewerberechtliche Betriebsanlagenverfahren in der St. Andräer Rathausgalerie statt. Im Vorfeld war von mehreren Seiten zu hören: »Bisher liegen keine Einwände gegen das Vorhaben vor.« Bleibt es dabei, könnte der neue Einkaufsmarkt bereits in einem Jahr fertig sein.

»Der Abriss des Tavernwirts soll heuer stattfinden. Im Frühjahr soll der Bau des neuen Markts beginnen«
Georg Schweiger, Spar-Projektentwickler

Wie berichtet plant der Lebensmittelkonzern Spar, seinen derzeitigen Markt in Wölzing am Eingang der Stadt aufzugeben und wenige Meter weiter einen neuen zu bauen. Auf dem Areal des im Vorjahr geschlossenen »Tavernwirts«, der ebenfalls an der Packerstraße liegt, wird ein »Eurospar« entstehen.

Was verhandelt wird

Heute soll ein wichtiger Schritt zur Umsetzung getan werden: Mündlich verhandelt wird über das Ansuchen der Kette zur Erteilung der gewerbebehördlichen Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb des neuen Markts. »Gleichzeitig wurde die wasserrechtliche Bewilligung für die Einleitung von Dach- und Oberflächenwässer in den Ziegelbach angesucht«, heißt es in der öffentlichen Bekanntmachung der Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg. Wird also die gewerberechtliche Genehmigung erteilt, gilt sie auch als wasserrechtliche Bewilligung. Beteiligte dürfen bei der Verhandlung dabei sein oder einen bevollmächtigten Vertreter schicken.

»Ich habe bisher nicht gehört, dass es Einwände gegen das Vorhaben gibt«, sagt Bezirkshauptmann Georg Fejan. Er rechnet mit einer »glatten« Verhandlung.

Der St. Andräer Amtsleiter Robert Astner weiß ebenfalls nichts von Widerstand: »Aber wir sind nicht die zuständige Behörde.« Schließlich ist auch Georg Schweiger, bei Spar verantwortlich für Expansion und Projektentwicklung, von einem reibungslosen Ablauf überzeugt. Vorausgesetzt, die Genehmigungen werden erteilt, sieht laut ihm der Plan so aus: »Der Abriss des Tavernwirt-Gebäudes soll heuer stattfinden. Im Frühjahr 2023 soll der Bau des neuen Markts beginnen, im Spätherbst 2023 soll er abgeschlossen sein.«

Weitere Pläne

Über die Zukunft des derzeitigen Spar-Markts gibt es eine Vereinbarung zwischen der Stadt und dem Konzern: Demnach darf das Haus fünf Jahre lang leer stehen. Gibt es bis dahin keine Nachnutzung, wird es abgetragen. Spar will aber vor Ablauf der Frist eine neue Nutzung finden.

Wie berichtet war die Lebensmittelkette bereit, viel Geld zu investieren, um einen »Eurospar« nahe am jetzigen Standort zu errichten. Für den neuen Grund mit 5.907 Quadratmetern sowie den darauf stehenden Gebäuden wurden rund 2,64 Millionen Euro bezahlt. 

Spar-Unternehmenssprecherin Nicole Berkmann begründete das in einem Statement im Jänner mit der Nivellierung der Kärntner Raumordnung, seit der Einkaufszentren nur mehr in den Orts- und Stadtkernen erlaubt sind. Berkmann damals: »Dieses Objekt war für uns die letzte Möglichkeit, noch einmal einen ›Eurospar‹ zu machen. Es handelt sich dabei um einen sehr interessanten Vertriebstyp, der bei unseren Kunden sehr beliebt ist. Wir freuen uns, dass wir diesen ›Eurospar‹ bauen können – das war uns auch etwas wert.«