Preitenegg. Wem das volle Konto unter den Nägeln brennt und wer sich gerne in den Häusern der früherer Weltstars Maria und Maximilian Schell ansiedeln will, der kann jetzt zuschlagen: Denn die Schell-Alm in Preitenegg steht weiterhin zum Verkauf. Den Preis gibt es auf Anfrage, Interessenten sollten aber rund zwei Millionen Euro in der Tasche haben. Allerdings: Eile scheint geboten, den laut dem mit der Veräußerung beauftragten Maklerbüro sind die Verhandlungen mit einem Interessenten »sehr weit« gediehen.

Wie berichtet steht das Anwesen auf rund 1.300 Metern Höhe, zu dem ein Bauernhaus, ein Neubau, ein Wirtschafts- sowie kleinere Nebengebäude gehören, seit August des Vorjahrs zum Verkauf. Seit 1900 befindet es sich im Besitz der Familie Schell, im Bauernhaus lebte ab 1985 zehn Jahre lang Margarete Schell, die Mutter von Maria und Maximilian. Tochter Maria, Jahrgang 1926, ließ sich hier einen Neubau errichten, in dem die Schauspielerin bis zu ihrem Lebensende im Jahr 2005 wohnte. Nach deren Tod ging der Besitz an Oscarpreisträger Maximilian Schell (1930–2014), der auf dem Anwesen einen Teil seiner Zeit verbrachte, wo er sich ein Büro eingerichtet hatte. 

»Wir verhandeln mit mehreren Interessenten, wir haben auch noch
Besichtigungen«
Stefan Schein, Makler 

Derzeitiger Besitzer ist Dimitri Schell, Sohn von Maximilian Schells früherer Ehefrau Natalja Andrejtschenko, der vom Schauspieler adoptiert worden war und  einen großen Teil seines Nachlasses geerbt hat. Weil sich sein Lebensmittelpunkt woanders befindet, will er sich von der Anlage trennen.

Neben den Gebäuden mit einer Wohnfläche von 435 Quadratmetern gibt es auch Wiesen und einen Wald – insgesamt etwa 140.000 Quadratmeter.

Dazu sind die Räume möbliert, auch persönliche Gegenstände der einstigen Bewohner befinden sich noch hier. Es liegt am Interesse und Verhandlungsgeschick potenzieller Käufer, ob und zu welchen Konditionen auch diese Dinge den Besitzer wechseln könnten.

»Wir stehen in Verhandlungen mit mehreren Interessenten«, sagt Stefan Schein, Geschäftsführer der Schein GmbH & Co KG in Preitenegg, die den Verkauf übernommen hat, »wir haben auch noch Besichtigungen. Die Nachfrage ist gegeben.« Mit einem Kaufanwärter gebe es bereits »Konkreteres«, laut Schein wurden bisher aber keine Verträge unterzeichnet.

»Es gibt keinen Stress« 

Der Geschäftsführer: »Grundsätzlich kann man sein Interesse an der Schell-Alm immer noch bekunden.« Bereits im August des Vorjahrs sagte er, es habe keine Eile mit dem Verkauf: »Wir lassen uns Zeit, es gibt keinen Stress und keinen Schnellschuss, wir möchten den richtigen Käufer finden, der Zeit haben soll, sich die Sache zu überlegen.«

Es ist nicht das erste Mal, das Teile des Nachlasses von Maximilian Schell veräußert werden. Im Jänner 2021 wurden von seiner Tochter Nastassja 290 Gegenstände – von Büchern bis Tennisschläger –, die der Weltstar in einem weiteren Haus in Preitenegg gesammelt hatte, bei einer Internetversteigerung veräußert. Im folgenden Dezember trennte sich Nastassja auch vom Preitenegger Jagdhaus ihres Vaters: Im Rahmen einer Auktion wurde es um 215.000 Euro angeboten. Zum Preis von 775.000 Euro ging es nach einem Bieterduell an die »Tomas Group« des oberösterreichischen Unternehmers Thomas Seitlinger, der in Velden lebt.

Um Irrtümern vorzubeugen: Nahe dem jetzt angebotenen Anwesen lebt auch Maximilians Schells Witwe Iva. Sie will ihre Immobilie aber nicht verkaufen.