Seit 1887 | Das unabhängige Wochenblatt für Unterkärnten

Innovative Maschine der Konrad Forsttechnik wurde für den Einsatz in Südamerika entwickeltAusgabe 17 | Mittwoch, 26. April 2023

Das Preitenegger Forstunternehmen präsentierte bei seinem Tag der offenen Tür eine neue Forstmaschine, das »Timber Shuttle«. Mit ihm sollen die Arbeiten im steilen Gelände vereinfacht werden. Das Fahrzeug kommt demnächst in Südamerika zum Einsatz.

E-Mail

0 Kommentare

Meist gelesen

Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Geschäftsführer Markus Konrad hat den Familienbetrieb 2015 übernommen. Am vergangenen Samstag präsentierte man beim Tag der offenen Tür das Timber Shuttle, das unbemannt im steilen Gelände zum Einsatz kommt und bis zu 20 Festmeter Holz transportieren kann

Artikel

Preitenegg. Die Konrad Forsttechnik GmbH mit Sitz in Preitenegg beschäftigt derzeit über 140 Mitarbeiter. Geschäftsführer ist Markus Konrad, der das familiengeführte Unternehmen 2015 von seinem Vater Josef Konrad übernommen hat. »Unser Ziel ist, die manuelle Holzernte vollständig zu mechanisieren. Bei der manuellen Holzernte handelt es sich um eine sehr gefährliche Tätigkeit, bei der der Arbeiter den Witterungen schutzlos ausgesetzt ist«, erklärt Markus Konrad. 

Nun hat das Unternehmen den nächsten Schritt in seinem Vorhaben umgesetzt. Am vergangenen Wochenende fand der Tag der offenen Tür der Konrad Forsttechnik in Preitenegg statt. Im Zuge der Veranstaltung präsentierte man der Öffentlichkeit die neueste Innovation: das sogenannte »Timber Shuttle«. »Das ›Timber Shuttle‹ ist ein 18 Tonnen schweres, unbemanntes und achtfach bereiftes Fahrzeug, das den Mann im Wald vollständig ersetzt«, erklärt der Geschäftsführer. 

»Es ist ein 18 Tonnen schweres, unbemanntes Fahrzeug, das den Mann im Wald ersetzt«
Markus Konrad, Geschäftsführer

Während es Forstmaschinen für den Einsatz in der Ebene bereits gibt, wurde für Arbeiten im Steilhang bislang immer ein Forstarbeiter benötigt. Das »Timber Shuttle« wird mit einem eingebauten Dieselmotor und einer zusätzlichen Seilwinde, die das Fahrzeug beim Bergauffahren ziehen kann, betrieben.

Entwickelt wurde das Shuttle hauptsächlich für den Forsteinsatz in Südamerika. 

Markus Konrad erklärt: »In unserer Region ist die Forstwirtschaft ein selektives Entnehmen von Bäumen aus dem Wald. In Südamerika werden aber großen Flächen abgeerntet und wieder bepflanzt. Es ist eine regelrechte Forstindustrie. Dort gibt es Flächen von Millionen Hektar, die mit Eukalyptus und Kiefern bepflanzt werden.« Das Shuttle ist ein GPS-gesteuertes Fahrzeug, das über eine vorgegebene Route bergab in den Wald fährt. Dort wird es anschließend von einem Harvester mit ganzen Bäumen beladen und fährt mit dieser Ladung wieder zurück. Zwischen 15 und 20 Festmeter Holz kann das Shuttle pro Fahrt transportieren.

Die Entwicklung des »Timber Shuttles« dauerte rund 1,5 Jahre und erfolgte, wie auch die Fertigung, in Preitenegg. Nach der Vorführung beim Tag der offenen Tür wird der nächste Testeinsatz des Shuttles in Südamerika über die Bühne gehen. 

Über die Konrad Forsttechnik

Die Maschinen der Konrad Forsttechnik GmbH sind weltweit im Einsatz. Die Exportquote liegt bei rund 70 Prozent. Kernmarkt ist zwar Mitteleuropa, aber »auch Japan, Südkorea und Südamerika sind wichtige Märkte«, so Konrad. Erstes Produkt war der Harvesterkopf »Woody«, mit dem sich Bäume in einem Zug fassen, fällen, ablängen und entasten lassen. Das Unternehmen ist in Preitenegg aktuell auch auf der Suche nach Mitarbeitern in den verschiedensten Bereichen.

0 Kommentare Kommentieren

Keine Kommentare gefunden!

Liebe Leserinnen und Leser, in diesem Kommentarbereich prüfen wir alle Beiträge, bevor sie veröffentlicht werden. Ihr Kommentar erscheint, sobald er gesichtet wurde.

Bitte melden Sie sich an, um die Beiträge zu lesen oder zu kommentieren.AnmeldenHier Registrieren