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Wolfsberg. Am 21. Mai war die Saison 2023/24 für den RZ Pellets WAC beendet, als man der Wiener Austria im Play-off-Halbfinale mit 1:2 unterlag – damals noch mit Trainer Manfred Schmid. Schon vor dem Spiel war aber klar, dass Schmid zur neuen Saison von Dietmar Kühbauer abgelöst wird.
Am vergangenen Montag, 24. Juni, bat der Neo-Trainer zu seiner ersten Trainingseinheit der Sommervorbereitung. Davor stellte sich der 53-Jährige im Rahmen der Pressekonferenz den Medienvertretern. »Grundsätzlich ist meine Freude riesengroß, weil ich gerne als Trainer arbeite. Die Mannschaft muss als Team funktionieren. Wir werden versuchen, ihr so schnell wie möglich zu vermitteln, dass wir nur mit Freude am Spiel unsere Ziele erreichen können.«
Kühbauer, der bereits von September 2013 bis November 2015 beim WAC auf der Trainerbank saß, sagte über seine Rückkehr ins Lavanttal: »Man denkt immer an die schönen Dinge. Das Positive überwiegt natürlich. Ich denke zum Beispiel daran, als wir Salzburg geschlagen haben und Tabellenführer waren. Es gab ein Wir-Gefühl in Kärnten. Da möchten wir wieder hinkommen, aber dafür bedarf es viel Arbeit und einer guten Mannschaft.«
Kaderplanung
Großes Gesprächsthema ist natürlich zum Start der Saisonvorbereitung die Kaderplanung. Kühbauer sagt: »Ich habe immer gesagt, dass ich eine Doppelbesetzung möchte und junge Spieler, die Potenzial haben. Wenn uns das gelingt, müssen wir nicht herumtricksen, wenn ein Spieler ausfällt. Aber ich bin kein Freund von großen Kadern.«
Bereits vor dem Trainingsauftakt waren zwei Neuzugänge fix. Innenverteidiger Nicolas Wimmer kommt von Austria Klagenfurt ins Lavanttal. Und der erst 19-jährige Serbe Boris Matic wird die rechte Abwehrseite verstärken. Nicht beim ersten Training dabei war Nikolas Veratschnig. Der 21-Jährige wechselt zum 1. FSV Mainz 05 in die deutsche Bundesliga. Ebenfalls verlassen hat den WAC Raphael Schifferl. Der Wolfsberger, der in der Vorsaison an die SpVgg Unterhaching ausgeliehen war, unterzeichnet bei 1860 München einen Zweijahresvertrag.
Ein Wechsel könnte auch bei Thierno Ballo drohen, für den der WAC laut Medienberichten drei Millionen Euro Ablöse verlangt. Ballo war beim Trainingsauftakt nicht dabei. Sein Urlaub wurde verlängert, da er im erweiterten ÖFB-EM-Kader stand.
Zu den möglichen Abgängen sagt Kühbauer: »Da bin ich der falsche Ansprechpartner. Als Trainer hätte ich ihn gerne hier, aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Wenn ein unmoralischen Angebot hereinkommt, musst du als Klub ja sagen. Ich bin nur der Trainer, der mit den Gegebenheiten leben muss.«
»Bin kein Zauberer«
Was seine Ziele mit dem WAC betrifft, findet der Burgenländer ebenfalls klare Worte: »Ich bin kein Zauberer, ich bin ein Trainer der guten Erfolg hatte in den vergangenen Jahren. David Copperfield ist ein Zauberer, wobei das, was er macht, Illusion ist. Und von Illusion können wir nicht leben. Um ins obere Play-off zu kommen, braucht man Qualität und die dafür nötigen Spieler.«
Zum Abschluss der ersten Trainingswoche gibt es am kommenden Freitag, 28. Juni, das erste Testspiel gegen den SC St. Veit in der Jacques Lemans Arena. »Wir machen eine normale Vorbereitung, wie jedes Jahr und werden nichts Neues erfinden. Ich will die Spieler kennenlernen. Ich kenne sie zwar als Fußballer, aber es ist auch wichtig, die Person und den Charakter zu kennen«, so Trainer Kühbauer abschließend.
Fixiert wurde mittlerweile auch der letzte Testspielgegner. Am 20. Juli trifft der WAC auf Udinese Calcio. Erstmals ernst wird es für die Wölfe am 26. Juli, wenn die erste Runde des ÖFB-Cups über die Bühne geht. Der WAC trifft auswärts auf den burgenländischen Verein ASV Draßburg.
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