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Spannende Kostenentwicklung bei Beleuchtung – und warum es am Bahnhof finsterer werden sollAusgabe 45 | Mittwoch, 8. November 2023

Der Obmann des Wolfsberger Kontrollausschusses dröselte die Entwicklung der Straßenbeleuchtung der vergangenen 14 Jahre auf: Erst war der Verbrauch hoch, die Kosten vergleichsweise gering – jetzt ist es umgekehrt. Er plädiert für einen dunkleren Bahnhofs-Parkplatz.

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Wolfsberg. Es war ein erstaunlicher Blick auf die Wolfsberger Straßenbeleuchtung, der in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats öffentlich gemacht wurde. Reinhard Stückler (Grüne), der Obmann des Kontrollausschusses, listete beim Tagesordnungspunkt »Überprüfung der Stromkosten der Straßenbeleuchtung für die Jahre 2019 bis 2022« penibel die Entwicklung der vergangenen 14 Jahre auf. Und er fordert, dass die Beleuchtung am Wolfsberger Bahnhof merkbar reduziert wird.

Stückler hatte nicht nur die vergangenen drei Jahre betrachtet, sondern den Zeitraum auf den Abschnitt zwischen 2008 und 2022 erweitert. Erst war der Stromverbrauch an der Reihe.

»Der Parkplatz braucht nicht so stark beleuchtet zu werden, wie es jetzt der Fall ist«
Reinhard Stückler, Obmann Kontrollausschuss

Laut dem Obmann wurden 2008 für die Wolfsberger Straßenbeleuchtung 3.000 Kilowattstunden  (kWh) aufgewendet – pro Tag. Bis 2011 kletterte der Verbrauch auf 3.500 kWh täglich – »so viel, wie ein Haushalt das ganze Jahr benötigt«, sagte Stückler. 

Doch 2011 war auch das Jahr, in dem mit der Umstellung der Laternen auf LED-Lampen begonnen wurde – sie brauchen deutlich weniger Strom, was sich auf den Verbrauch auswirkte. Er sank in den folgenden Jahren immer weiter, bis er 2022 bei 1.500 kWh pro Tag angekommen war. Stückler: »Von 2016 bis 2022 wurde der Strombedarf mehr als halbiert.«

Die Kostenseite

Die Kostenseite sah allerdings anders aus: 2008 gab die Stadt Wolfsberg für die Beleuchtung jährlich 130.000 Euro aus. 2011 waren es 150.000 Euro, 2015 bereits 160.000 Euro, trotz rückläufigen Verbrauchs. Ab 2016 fiel der Kelag-Aktionärstarif – und die Stromrechnung kletterte »auf etwa 200.000 Euro«, so Stückler. Ab 2019 betrugen sie 160.000 Euro pro Jahr, 2022 waren sie auf 120.00 Euro zurückgegangen – LED sei Dank. 

Für das laufende Jahr rechnet Stückler mit weiter sinkendem Verbrauch, aber aufgrund der höheren Kosten auch mit einer höheren Rechnung. Weil aber »die Nachtabschaltung bei nicht sicherheitsrelevanten Lichtpunkten« Wirkung zeigt, soll 2023 die Kostensteigerung nicht groß sein. Die Erwartung für 2024: Die Abrechnung werde unter das Niveau von 2022 sinken.

Der Bahnhofsplatz

Allerdings gebe es Verbesserungspotenzial: Stückler ortet eine starke Beleuchtung der Parkplätze am Wolfsberger Bahnhofsplatz, die »nicht sicherheitsrelevant« seien, sich aber mit einem ordentlichen Betrag zu Buche schlagen.

Die Unterkärntner Nachrichten  fragten bei Stückler nach: Ein Bahnhof ist ein Platz, wo viele Menschen aufeinander treffen und das Sicherheitsbedürfnis daher besonders groß ist. Soll man ihn nachts wirklich dunkeln lassen? Stückler: »Die Beleuchtung soll natürlich nicht ganz abgeschaltet werden, der Platz muss schon deshalb erhellt werden, damit man sich orientieren kann. Aber der Parkplatz braucht nicht so stark beleuchtet zu werden, wie es jetzt der Fall ist.« 

Laut dem Kontrollausschuss-Obmann wäre eine Reduktion des Lichts auf die Hälfte ausreichend: »Denn die Stromrechnung für den Platz ist sehr hoch in Relation zu anderen.«

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