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Wolfsberg. Es war ein gelungenes Revival des Kolomonimarkts nach zwei Jahren coronabedingter Pause. Das Wetter passte, vor allem am Sonntag herrschte reges Treiben am Marktgelände, die Festzelte waren gefüllt und bei den Fahrgeschäften drängten sich die Massen.
So weit, so gut. Was jedoch zahlreichen Marktbesuchern sauer aufstieß waren acht Euro, die für die Benützung der Parkplätze am bzw. rund um das Marktgelände bezahlt werden mussten. Zwar gab es im Gegenzug zwei Gutscheine im Wert von neun Euro – fünf Euro für den Kauf eines Christbaums und vier Euro für die Konsumation eines Kuchens oder einer Torte in einem der Lokale von Graf‘s Gastronomie – doch das war für viele Marktbesucher kein entsprechender Ausgleich.
»Was soll ich mit einem Gutschein für einen Weihnachtsbaum anfangen?«, fragte sich ein verärgerter Marktbesucher. Ein andere meinte: »Das ist eine Sauerei, bei anderen Wiesenmärkten in Kärnten ist viel weniger zu bezahlen, das ist eine Abzocke.« Während einige verärgerte Personen ihren Ärger auf Facebook (siehe oben) publik machten, meinten andere, dann müsse man halt mit dem Fahrrad oder zu Fuß zum Marktgelände gehen und, dass auch bei anderen Veranstaltungen Parkgebühren zu zahlen seien.
»Die Flächen wurden von einem Unternehmer angemietet und als Parkflächen bewirtschaftet«
Christian Schimik, Geschäftsführer Stadtwerke
Stadtwerke-Geschäftsführer Christian Schimik sagt zu den Parkplatzgebühren: »Die Anreise zum Kolomonimarkt wurde in diesem Jahr erstmalig durch ein Shuttle-Service, das zwischen Lavamünd und Reichenfels verkehrt, weiter vereinfacht. Alternativ zur umweltfreundlichen Anreise mit dem Shuttle-Service bestand bei einer Pkw-Anreise die Möglichkeit, Parkflächen mit einer Gesamtfläche von mehr als 28.000 Quadratmetern zum bequemen marktnahen Abstellen des Fahrzeuges zu nutzen. Diese Flächen wurden von einem Unternehmer angemietet und von diesem als Parkflächen bewirtschaftet.« Auf Nachfrage der Unterkärntner Nachrichten an wen die Parkflächen vergeben wurden und wie viel die Stadtwerke GmbH dafür einnahmen, gab es keine Auskunft.
Scharf kritisiert wurden die Gebühren von der FPÖ-Stadträtin Isabella Theuermann. In einer Aussendung meinte sie: »Es ist ein Wucherpreis. Der Gutschein mildert es nicht, da man genötigt ist, bei den betreffenden Firmen eine Leistung einzukaufen. Selbst bei der Klagenfurter Messe, dem Villacher Kirchtag oder dem St. Veiter Wiesenmarkt sind die Parkgebühren wesentlich günstiger.«
Frust wegen Strafzettel
Verärgert zeigten sich einige Marktbesucher darüber, dass sie nach ihrem Marktbesuch einen Strafzettel am Auto vorfanden. Bezirkspolizeikommandant-Stellvertreter Johann Schranzer sagt dazu: »Es waren alle Bereiche, wo man nicht parken durfte mit Halte- und Parkverbotschildern versehen. Da mussten die Polizeibeamten natürlich ein Organmandat ausstellen, wenn jemand sein Fahrzeug dort geparkt hatte. Es gibt außerdem Bereiche, die müssen für Einsatzfahrzeuge freigehalten werden. Man muss sagen, dass die Kollegen hier sehr großzügig vorgegangen sind, denn sie hätten die falsch geparkten Fahrzeuge auch abschleppen lassen können. Es ist leider für viele oftmals verlockend, wenn schon irgendwo ein Auto steht, dass man dann auch sein Auto einfach dort abstellt, ohne auf die Verkehrsschilder zu achten.«
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