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Ansturm auf den Chefsessel: Mehr als 20 Bewerber wollen Geschäftsführer der Stadtwerke werdenAusgabe 10 | Mittwoch, 4. März 2020

Der mit einem Jahresbruttogehalt von (mindestens) 90.000 Euro dotierte Job lockt viele Anwärter an. Die Bewerbungsfrist endete am 29. Februar, derzeit werden die Kandidaten gesiebt. Und: Es gibt einen Plan, um einen neuen Leiter für das Wasserwerk zu finden.

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Wolfsberg. Unrund läuft die Suche nach einem neuen Leiter für das Wasserwerk. Ganz anders sieht es bei der Ausschreibung des Geschäftsführersessels der Wolfsberger Stadtwerke aus. Laut Interimschef Harald Wenzl sind bereits »mehr als 20 Bewerbungen« eingegangen. Allerdings: Ob auch ein geeigneter Kandidat darunter ist, wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen. 

Wie berichtet hatte der langjährige Stadtwerke-Geschäftsführer Dieter Rabensteiner am 14. November des Vorjahrs aus gesundheitlichen Gründen und wegen der laufenden »Affäre« um zwei Ex-Mitarbeiter das Handtuch geworfen. Noch am selben Tag war Harald Wenzl, eigentlich Prokurist der Judenburger Stadtwerke, zum Interimsnachfolger gekürt worden, was zu einigen Querelen führte (wir berichteten).

Doch seit der Steirer im Sattel sitzt, hat sich die Lage nach außen hin beruhigt. Und wie zuvor von der Stadtpolitik zugesagt, wurde der Chefposten der Stadtwerke am 29. Jänner ausgeschrieben.

»Ich bin hier mit niemandem bekannt und versuche, die Dinge sachlich abzuhandeln«
Harald Wenzl, Interimsgeschäftsführer

Für die »herausfordernde Position« (Zitat Ausschreibung) mit einem Jahresbruttogehalt 90.000 Euro (zuzüglich verhandelbarer Benefits) konnten sich Interessenten bis 29. Februar bewerben. Und sie taten es glücklicherweise eifrig.

Das weitere Vorgehen sieht laut Wenzl so aus: »Mit der Ausschreibung war eine Firma (Anm.: der Personalberater Catro Süd) beauftragt, die die Bewerber vorselektiert.« Danach wird eine Long- und eine Shortlist erstellt und geprüft, ob die Kandidaten die geforderten Kriterien erfüllen: idealerweise Studium der Betriebswirtschaft mit technischer Affinität oder technisches Studium mit fundierten kaufmännischen Kenntnissen, langjährige Führungserfahrung in einem Unternehmen vergleichbarer Größe, Vertriebserfahrung.

Stadtwerke-Beirat entscheidet

»Danach folgt ein Hearing im Stadtwerke-Beirat, der über den neuen Geschäftsführer entscheidet«, so Wenzl. Dessen eigener Vertrag ist bis 30. Juni befristet. Wird sich die Bestellung eines fixen Bosses bis dahin ausgehen? »Ich denke, ja«, sagt Wenzl. »Das hängt natürlich auch davon ab, wie lange die Kündigungsfrist eines ausgewählten Bewerbers bei dessen jetzigem Arbeitgeber ist.« Unter Umständen könnte dann ein anderer zum Zug kommen.

Mit einem Schmunzeln quittierte Wenzl die nächste Frage, die ihm derzeit immer wieder gestellt wird: Bewirbt er sich auch selbst? Wie bisher gab es darauf keine klare Antwort. Im Gespräch mit den Unterkärntner Nachrichten am 26. Februar sagte er: »Ich werde schauen, ob ich es mache. Ich habe ja noch bis zum 29. Februar Zeit.« 

Schlecht zu gefallen scheint es Wenzl in Wolfsberg nicht. Sein Erfolgsrezept bei den Stadtwerken beschreibt er so: »Ich bin hier mit niemandem verwandt oder bekannt und versuche, die Dinge sachlich abzuhandeln.«

Fiasko Wasserwerk 

Während also der Chefposten der Stadtwerke offenbar Anklang findet, gerät die Ausschreibung des Wasserwerk-Leiters zum Fiasko. Auch im zweiten Anlauf wurde kein geeigneter Anwärter gefunden (wir berichteten).

Die ÖVP sprach sich in der jüngsten Gemeinderatssitzung für einen Ausschreibungsstopp aus und forderte eine interne Besetzung der freien Position – mit Dieter Rabensteiner, der nach wie vor bei den Stadtwerken beschäftigt ist. Wenzl lehnte diese Variante noch in der Sitzung ab.

Die Lösung 

Stadtwerke-Beirat und FPÖ-LAbg. Harald Trettenbrein sagt dazu: »Was soll Rabeinsteiner beim Wasserwerk machen, nachdem er als Geschäftsführer versagt hat?« Um einen Leiter für das Wasserwerk zu finden, soll laut Trettenbrein jetzt so vorgegangen werden: »Mit Wenzl ist ausgemacht, dass wir unter den vielen Bewerbern für den Geschäftsführerposten jemanden suchen, dem die Wasser- und Kanalagenden angeboten werden. Sollte das nicht klappen, müssen wir eine dritte Ausschreibung machen.« Es bleibt also spannend ...

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