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Lavamünd. Am längsten diskutiert wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Lavamünd über den Tagesordnungspunkt sechs, bei dem eine Lärmschutzverordnung erlassen werden hätte sollen. Kernpunkt der Verordnung: An Sonn- und Feiertagen sowie an Werktagen zwischen 12 und 14 Uhr und von 21 bis 7 Uhr sollte der Einsatz von treibstoffbetriebenen Gartengeräten verboten sein. Ausgenommen davon waren die Landwirtschaft sowie Bautätigkeiten. Vizebürgermeister Georg Loibnegger (LWG) meinte eingangs: »Wir haben in zwei Sitzungen des Gemeindevorstands die Verordnung entwickelt und mit anderen Gemeinden verglichen. Die Verordnung beschränkt sich lediglich auf das Motor-Rasenmähen an Sonn- und Feiertagen.« Laut ihm war die Verordnung mit allen Fraktionen ausgearbeitet worden. Doch plötzlich war alles anders. Tanja Lesicnik (SPÖ) meinte: »Wir hatten über Jahrzehnte keine Lärmverordnung. Für mich ist die Verordnung lediglich ein Freibrief für Personen, die gerne ihre Mitbürger anzeigen.«
Auch Gemeinderat Erich Pachler (ÖVP) sprach sich gegen die Verordnung aus: »Da sind viele Details nicht niedergeschrieben. Und was nicht niedergeschrieben ist, zählt auch nicht. Ausgenommen sind nur landwirtschaftliche Arbeiten. Es müsste aber land- und forstwirtschaftliche Arbeiten heißen. Der Verordnung in der vorliegenden Form können wir nicht zustimmen.«
Vize Loibnegger zeigte sich verwundert: »Wir haben die Verordnung an alle Fraktionen ausgeschickt und es hat alles gepasst. Und jetzt passt nichts mehr. Warum habt ihr vorher nie etwas gesagt?« Doch auch innerhalb der einzelnen Fraktionen schien die Verordnung nicht genau besprochen worden zu sein. Denn plötzlich meldete sich Bettina Sulzer-Gallant (LWG) zu Wort und appellierte: »Vielleicht kann man in die Verordnung reinschreiben, dass es ums Rasenmähen geht und nicht generell um eine Überschreitung des Lärmpegels von 50 Dezibel. Ich möchte nicht angezeigt werden, weil meine Kinder im Garten zu laut spielen.« Am Ende einer langen Diskussion appellierte Bürgermeister Wolfgang Gallant (LWG) an die Parteien, sich die Verordnung noch einmal anzuschauen und Verbesserungsvorschläge einzubringen und den Tagesordnungspunkt abzusetzen. Der Bitte kamen alle Fraktionen nach.
Generationenhaus neu
Einstimmig beschlossen wurde die weitere Vorgehensweise beim Generationenhaus Ettendorf. Wie berichtet sollte die ehemalige Volksschule in ein Wohnhaus für betreubares Wohnen sowie eine Seniorentagesstätte umgebaut werden. Außerdem sollen dort ein Kindergarten, eine Kindertagesstätte sowie Räumlichkeiten für den Gesangs- und Turnverein entstehen. Nun müssen die Pläne abgeändert werden. Gallant erklärt: »In Gesprächen mit der Landeswohnbau Kärnten, die die Bauarbeiten durchführen wird, wurde uns mitgeteilt, dass nach einer Analyse festgestellt wurde, dass die Seniorentagesstätte nicht ausgelastet wäre. Daher wird das Angebot des betreubaren Wohnens erweitert.« Das betreubare Wohnen soll nach dem Konzept des Stützpunktwohnens umgesetzt werden. Das bedeutet, dass auch eine Garconnière errichtet wird, die bei Bedarf mit einer Person besetzt und damit eine 24-Stunden-Betreuung angeboten werden kann. »Wie es mit der Übernahme der Kosten aussieht, müssen wir uns anschauen und Gespräche führen«, so Gallant abschließend.
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