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Zwei bestätigte Wolfsrisse: Bad St. Leonhard unterstützt »Abschuss des Wolfes« mehrheitlichAusgabe 51 | Mittwoch, 21. Dezember 2022

Vizebürgermeister Heinz Joham bestätigte, dass im Juni zwei gerissene Kälber im Gemeindegebiet Opfer eines Wolfes wurden. In der jüngsten Gemeinderatssitzung sprachen sich die Mandatare nach einer Diskussion mehrheitlich für den Abschuss des Wolfes aus.

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Bad St. Leonhard. Die Resolution »Abschuss des Wolfes« wurde im Gemeinderat der Gemeinde Fresach, Bezirk Villach-Land, einstimmig beschlossen. An alle Kärntner Gemeinde wurde das Ersuchen gerichtet, die Resolution an die Landes- und Bundesregierung zu unterstützen. Die Resolution lautet: »Sowohl die Landes- als auch die Bundesregierung wird aufgefordert, auf europäischer Ebene zu erwirken, dass der Schutzstatus des Wolfes aufgehoben und in weiterer Folge der Abschuss des Wolfes flächendeckend in ganz Österreich erlaubt wird.« Bad St. Leonhards Vizebürger Heinz Joham (Liste Dohr) in der Gemeinderatssitzung am vergangenen Donnerstag, 15. Dezember: »Man sieht in den Medien, dass der Wolf ein Thema in Kärnten ist. Viele fragen sich, was geht ein Wolf in Oberkärnten uns an? Ich kann bestätigen, dass es heuer im Juni auf der Görlitzen zwei Kälberverluste gab. Mit einer DNA-Analyse wurde nachgewiesen, dass das ein Wolf war.«

»Der Wolf hat in unserer Kulturlandschaft nichts verloren«
Heinz Joham, Vizebürgermeister

Laut Joham sind in Österreich derzeit rund 60 Wölfe bestätigt. »Ich bin seit über 40 Jahren Jäger und ich kann euch sagen, dass wir uns um den Wolf keine Sorgen machen müssen. Er hat in unserer Kulturlandschaft nichts verloren und wird lernen, sich dem Jäger zu entziehen und dort hin gehen, wo er seine Ruhe hat«, erklärte Joham. Stadtrat Gerhard Penz (ÖVP) schlug in dieselbe Kerbe: »Ich kann mich nur zu 100 Prozent anschließen, möchte an dieser Stelle aber noch hinzufügen: Ich möchte nicht schuld sein, wenn es heißt, dass in unserer Gemeinde eine Person durch einen Wolf zu Schaden gekommen ist. Ich will nicht, dass es dann heißt, wir hätten nichts dagegen unternommen. Wir müssen der Resolution zustimmen, weil das Leid, dass der Wolf verursacht, kann man sich nicht vorstellen. Er quält seine Beute bei lebendigem Leib, es ist eine Katastrophe.«

»Zu pauschal«
Zwar »grundsätzlich dafür«, war Gemeinderätin Julia Wiltsche (Liste Dohr), die mit der Formulierung der Resolution aber ein Problem hatte: »Jeder der sich die Zeit genommen hat, und diese Resolution durchgelesen hat, kann sie nicht unterschreiben. Für mich ist die Formulierung zu pauschal. Denn die Resolution besagt, dass jeder Wolf, egal um welchen es sich handelt, für den Abschuss freigegeben wird. Keiner von uns kann sich anmaßen zu bestimmen, wo der Wolf hin soll. Ich bin kein Jäger, aber es muss möglich sein, ein Zusammenleben zwischen Mensch und Tier zu bewerkstelligen. Deshalb werde ich mich gegen diese Resolution aussprechen.«

Der Tagesordnungspunkt wurde mit fünf Gegenstimmen von den Gemeinderäten Julia Wiltsche, Tobias Kopp, Michaela Kois (alle Liste Dohr) sowie Nicole Strodl und Eduard Mitterbacher (beide SPÖ) mehrheitlich beschlossen.

Einstimmigkeit herrschte hingegen, als es um die Voranschlagsverordnung für das Finanzjahr 2023 ging. Der Ergebnisvoranschlag weißt Erträge von 10.900.900 Euro auf. Dem gegenüber stehen Aufwendungen in Höhe von 10.688.000 Euro. Das Nettoergebnis nach Haushaltsrücklagen beläuft sich auf ein Plus von 162.900 Euro. Der Kontokorrentkreditrahmen wurde mit 1.600.000 Euro festgelegt.

In Bezug auf den Mittelfristigen Finanzplan für den Zeitraum von 2023 bis 2027 erklärte Finanzstadtrat Hannes Weber: »Nach zwei Jahren Corona sind wir finanziell gut aufgestellt und konnten alle Ressorts bedienen. Erst heute war ein Revisor vom Land Kärnten da, der unsere Gemeinde sehr gelobt hat, da wir sehr gut dastehen.« Vizebürgermeister Heinz Joham appellierte, dass der Finanzplan eingehalten wird und zeigte sich erfreut, dass »die Planung so ausgewogen ausgefallen ist. Das war nicht immer so.«

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