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Wolfsberg, Bochum. Seit 2017 findet jedes Jahr an einem anderen Ort ein Poetry Slam in Wolfsberg statt. Heuer am 21. Juni unter dem Motto »Let’s Slam Wolfsberg« (Details siehe Info-Box). Austragungsort ist diesmal die VIP-Lounge der Lavanttal Arena (die Unterkärntner Nachrichten berichteten). Und jedes Jahr aus diesem Anlass kehrt Yannick Steinkellner in seine alte Heimat zurück, um den Poetry Slam zu moderieren. Der 26-Jährige ist in Wolfsberg geboren, seine Großmutter lebt heute noch in St. Stefan. Aufgewachsen ist er in Graz und seit drei Jahren lebt und arbeitet er als Slam Poet, Moderator und Organisator (Booker) für die Agentur »WortLautRuhr« in Bochum.
Seiner Berufung gefolgt
»Mit 21 habe ich mich dazu entschlossen, Poetry Slammer zu werden und habe mein Lehramtsstudium abgebrochen«, erzählt Steinkellner. Er begründete in Graz den Slamverein »PLuS« (Performte Literatur und Slam) mit, der nun von einem Kollegen weitergeführt wird. Nach Bochum verschlug es den gebürtigen Wolfsberger, »weil in der Szene Platz für mich war«.
»Die Region erfindet sich gerade neu, in der Kultur ist viel möglich, und hier kann man sich noch einbringen«, sagt Steinkellner. Rund 100 Auftritte hat der Slam Poet im Jahr, die ihn durch den ganzen deutschen Sprachraum führen. Was am Poetry Slam so faszinierend ist? »Ich habe keinen Druck, einen ganzen Abend gestalten zu müssen und ich muss auch nicht der Beste sein. Ich kann Inhalte transportieren, die mir am Herzen liegen und auf die Bühne bringen, was ich geschaffen habe«, fasst Steinkellner zusammen.
Mehrere Standbeine
Doch die Auftritte als Slam Poet sind nicht das einzige Standbein des Künstlers. Er ist auch als Moderator tätig und gibt Workshops für kreatives Schreiben. Als Booker der Agentur »WortLautRuhr«, die Poetry Slams im Ruhrgebiet organisiert, veranstaltet er zwischen 80 und 90 Slams im Jahr mit. An Erfahrung auf und hinter der Bühne mangelt es Steinkellner also definitiv nicht.
Welche Tipps er für die Lavanttaler hat, die sich gerne einmal als Slam Poeten versuchen möchten? »Macht auf jeden Fall beim Poetry Slam in Wolfsberg mit. Nach fünf Minuten ist ja alles wieder vorbei, und Selbstgeschriebenes zu zeigen, ist einfach cool«, sagt Steinkellner. Der heurige Austragungsort hat es dem selbst ernannten Fußballphilosophen und Hobbykicker natürlich besonders angetan: »Ich freue mich über jeden Besucher in der VIP-Lounge. Es wird sicher für jeden etwas dabei sein.«
Abgesehen von der Moderation des Poetry Slams kommt Steinkellner noch zu Weihnachten nach Wolfsberg: »Ich besuche meine Oma, und dann bin ich ja auch noch Firmpate.« Was er noch mit Wolfsberg verbindet? »Das Stadionbad und den Buchhof«, antwortet er prompt. Nach Graz kommt er noch öfter im Jahr, Kurzurlaube mit seiner Freundin macht er gerne in der Südsteiermark.
In Bochum fühlt sich Steinkellner sehr wohl: »Ich wurde offenherzig empfangen und bin hier seit drei Jahren sehr glücklich.« Im Moment macht er keine großartigen Pläne für die Zukunft: »Mein Alltag, mein Leben als Künstler und meine Freundin – alles spielt sich in Bochum ab und es passt einfach.«
3. Poetry Slam im Lavanttal
Wann: Freitag, 21. Juni 2019.
Wo: VIP-Lounge in der Lavanttal Arena in Wolfsberg.
Beginn: 19 Uhr.
Organisatoren: Elisabeth Leiss mit Schülern der HAK Wolfsberg und der Klagenfurter Verein »Slam if you can« um Obfrau Carmen Kassekert.
Nähere Informationen und Karten: www.slamifyoucan.at
Wer noch mitmachen möchte, kann sich hier anmelden:
info@slamifyoucan.at.
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