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Wolfsberg. Slava Mohl kann bereits auf einige Stationen in ihrem Leben zurückblicken. Mit knapp 14 Jahren kam sie im Jahr 1992, wenige Monate vor Ausbruch des Jugoslawienkriegs, als Auswanderin von Bosnien nach Österreich. »Meine Mutter weilte schon länger in Österreich und holte den Rest der Familie gerade noch rechtzeitig nach«, erzählt Mohl.
Bereits in der Schule in Bosnien besuchte die talentierte Zeichnerin jeden Samstagvormittag den Kunst- und nachmittags den Sportunterricht. »Dafür war ich in jede Richtung sieben Kilometer zu Fuß unterwegs«, erinnert sich die Künstlerin. Im Lavanttal erlernte sie den Beruf der Hotel- und Gastgewerbeassistentin und war mehrere Jahre als kaufmännische Büroangestellte tätig: »Parallel begleitete mich jedoch immer die Malerei und mein tiefes Bestreben, mich über diesen kreativen Weg auszudrücken.«
Aufnahmeprüfung geschafft
Mohl ließ sich mit ihrem Mann Herbert und ihrem achtjährigen Sohn schließlich in Wolfsberg nieder. Im Jahr 2016 fasste sie den Entschluss, dass »die Kunst nicht mehr auf der Strecke bleiben darf« und wagte die Aufnahmeprüfung an der bekannten Ortweinschule (HTBLA für Kunst und Design) in Graz. »Mein Mann hat mich von Anfang an sehr unterstützt und mir gut zugeredet. Ich war so nervös, für mich war diese Aufnahmeprüfung schlimmer, als ein Kind zu bekommen«, sagt Mohl. 2018 schloss sie die Ausbildung mit dem Schwerpunkt Malerei mit ausgezeichnetem Erfolg ab und wagte dann noch im selben Jahr den Schritt in die Selbstständigkeit. »Ich bin so froh, dass es funktioniert. Urlaubs- und Weihnachtsgeld habe ich zwar nicht, aber es lässt sich davon leben«, ist Mohl dankbar.
Unterstützung der Familie
Auf die Unterstützung ihrer Familie kann die Künstlerin auch weiterhin zählen: »Mein Mann stellt mit mir die Holzrahmen für die Bilder her.« Ausstellungen hatte Mohl bis dato etwa in der Gemeindegalerie in Velden oder auf Schloss Albeck: »So bekannt wie Gottfried Helnwein werde ich wohl nicht werden, aber wenn die Menschen ein Bild von mir sehen und sagen ›Ah, das ist ein Mohl!‹, das wäre schon großartig.«
Wobei sich die Künstlerin jedoch nicht auf eine einzige Maltechnik festlegen lässt: »Ich bin sehr vielseitig. So, wie meine Gefühle gerade sind, so arbeite ich und greife dann zu Öl- oder Acrylfarben und anderen Möglichkeiten.« Auch Auftragsarbeiten führt Mohl gerne aus. Am liebsten arbeitet die Wahl-Wolfsbergerin, die Kärnten als ihre zweite Heimat bezeichnet, in der Nacht, doch manchmal küsst sie die Muse auch zu ganz anderen Tageszeiten: »Wenn die Muse kommt, muss ich einfach malen. Da lasse ich alles stehen und liegen.« Ihr großer Traum ist es, ein eigenes Haus mit Atelier zu besitzen und die Möglichkeit zu haben, stets von ihrem Kindheitstraum, den sie nun zu Beruf gemacht hat, leben zu können.
Mehr über die Künstlerin Slava Mohl und ihre Bilder erfahren Sie auf der Website www.slavaart.at.
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