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Kontaktlose Zustellfahrten als neue Aufgabe für Lavamünds dienstältesten Go-Mobil-Fahrer Ausgabe 14 | Mittwoch, 1. April 2020

Franz Karnaus aus Lavamünd ist seit 18 Jahren für den Go-Mobil-Verein Lavamünd-Neuhaus tätig. In der Coronakrise stellen er und seine Kollegen Lebensmittel und Medikamente für jene Bürger zu, die momentan Haus oder Wohnung nicht verlassen sollten.

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LAVAMÜND. Eigentlich gehört er aufgrund seines Alters von 70 Jahren selbst zur Risikogruppe, doch Kundenkontakt gibt es für Franz Karnaus und seine Kollegen vom Go-Mobil-Verein Lavamünd-Neuhaus seit Beginn der Corona-Krise nur mehr in Ausnahmefällen.

Der Lavamünder ist seit 18 Jahren für Go-Mobil tätig und somit der längstdienende Fahrer des Vereins, der vor 19 Jahren gegründet wurde. »Durchschnittlich 7.000 Personen werden pro Jahr befördert und dabei rund 85.000 Kilometer zurückgelegt«, verrät Obmann Wilfried Lackner. So viele Personentransporte wird es heuer aufgrund der bekannten Maßnahmen wohl nicht geben, weniger zu tun haben die Fahrer deswegen aber nicht.

15 Fahrten pro Tag

Sie sind jetzt damit beschäftigt, jene Lavamünder, die momentan aufgrund ihres Alters und/oder aufgrund von Vorerkrankungen nicht das Haus oder die Wohnung verlassen sollten, mit lebenswichtigen Dingen des täglichen Bedarfs und Medikamenten zu versorgen. 

»Im Schnitt absolviere ich 15 Fahrten pro Tag«, erklärt Karnaus, der im Dienstrad zwei Tage fährt und anschließend acht Tage frei hat. »Es ist nicht viel weniger zu tun, als sonst, nur die Personenfahrten haben sich auf ein Mindestmaß reduziert.« Zum Schutz der Fahrer wurde  für solche Personenfahrten das Auto mit einer Trennwand aus Kunststoff zwischen Vorder- und Rücksitzen ausgestattet. »Wenn zum Beispiel jemand mit akuten Zahnschmerzen zum Arzt muss, ist das so eine Ausnahme«, führt Karnaus aus. Die Bezahlung erfolgt kontaktlos. Das ist auch bei den Zustellfahrten so. 

»Die Bürger rufen am Gemeindeamt an und sagen, was sie brauchen. Die Gemeindemitarbeiter bestellen dann bei den Geschäften im Ort. Ich hole die Waren zu Mittag ab und stelle sie zu«, klärt der Pensionist auf. Die Kosten für die Zustellung durch das Go-Mobil übernimmt die Gemeinde, die Waren bezahlen die Bürger mittels beigelegtem Erlagschein. 

»Die Umstellung war nicht einfach. Ich freue mich schon wieder auf den direkten Kundenkontakt«
Franz Karnaus
Go-Mobil Fahrer

Ähnlich funktioniert es mit den Medikamenten: »Hier rufen die Patienten direkt bei der Hausärztin an und dann werde ich von der Praxis telefonisch verständigt.« Trotz zwei Hüft- und einer Knieoperation in den vergangenen Jahren sitzt Karnaus nach wie vor gerne hinterm Steuer: »Ich will fahren, solange es meine Gesundheit zulässt und es mir Spaß macht. Ich kenne alle Kundschaften und die Gespräche mit ihnen bieten mir Zerstreuung.« Er hofft, dass er mit »seinen« Kunden bald wieder unterwegs sein kann: »Die Umstellung auf die jetzige Situation war nicht einfach. Ich freue mich schon wieder auf den direkten Kundenkontakt.«

20.000 Kilometer fährt der Pensionist durchschnittlich pro Jahr mit dem Go-Mobil. In 18 Jahren kam er so bisher auf rund 360.000 Kilometer. In seinem Berufsleben war der frühere Montagetischler viel mit dem LKW unterwegs, heute fährt er privat einen Fiat 500, den er aber nur selten nutzt. Derzeit geht Karnaus mit seiner Frau Sonja gerne für einen Spaziergang in den Wald: »Zum Glück haben wir viele Waldwege, hier hat man keinen Kontakt mit anderen Leuten.« Vor einer Infektion mit dem Coronavirus hat er »ein bissl« Angst, seinen Mitbürgern in Lavamünd stellt er ein gutes Zeugnis aus, was die Einhaltung der Maßnahmen betrifft: »Bei uns sieht man wirklich fast niemanden auf der Straße.«

Steckbrief:
Name:
Franz Karnaus
Alter: 70
Wohnort: Lavamünd
Familie: verheiratet mit Sonja, zwei erwachsene Kinder.
Hobbys: Radfahren, walken, Schneeschuhwandern.

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