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Können Sie sich den Lavanttalern kurz vorstellen?
Ich habe mit sechs Jahren zum Fußballspielen angefangen und bin im Alter von zwölf Jahren nach Pöllau gewechselt. Danach spielte ich bei der Sturm Akademie und den Bundesnachwuchszentrum Steiermark. Mit 16 Jahren ging ich dann zu Sturm Graz, wo ich fünf Jahre tätig war. Mit Sturm spielte ich in der Champions League und wir wurden österreichischer Meister. 2002 machte ich einen Wechsel zu Rapid Wien, wo ich bis 2005 spielte. Auch mit den Wienern wurde ich österreichischer Meister. Anschließend ging es für drei Jahre nach Tirol, ehe ich 2008 zurück zu Sturm Graz ging, wo ich 2013 meine aktive Fußballkarriere beendete. Danach war ich in der Software-Branche als Produktmanager tätig. 2011 habe ich auch die Profi-A-Lizenz als Trainer erworben und war dann unter anderen im Nachwuchsbereich bei der Sturm Akademie und dem Leistungszentrum tätig. 2015 übernahm ich den Trainerposten bei Lafnitz, den ich bis zum Wechsel zum WAC inne hatte.
Als Sie Dietmar Riegler kontaktierte und fragte, ob Sie den Cheftrainer-Posten übernehmen wollen, war das für Sie eine schwierige Entscheidung?
Es war ein Traum für mich. Mein Kindheitstraum war es in der Bundesliga zu spielen, den habe ich mir erfüllt. Und jetzt wurde ein Erwachsenentraum erfüllt, Trainer in der Bundesliga zu sein. Das ist etwas ganz Besonderes, ein weiterer Traum wurde wahr. Es ist eine große Chance für mich. Ich habe nicht lange gebraucht, um den Job anzunehmen.
»Ich habe gerne den Ball und wenn ich ihn nicht habe, dann möchte ich ihn sofort wieder haben«
Ferdinand Feldhofer, WAC-Trainer
Wie gut kennen Sie den WAC?
Jeden Tag ein bisschen besser. Ich habe die ganze Saison über schon viele Spiele der Wolfsberger gesehen, entweder live oder im Fernsehen. Da bin ich auch ein richtiger WAC-Fan geworden.
Kennen Sie die WAC-Spieler?
Mit einigen, wie dem Schmerli (Anm.: Marc Andre Schmerböck) habe ich noch bei Sturm Graz zusammengespielt. Gegen andere Spieler wie zum Beispiel Michael Liendl habe ich gespielt. Ich habe die Bundesliga immer verfolgt und kenne daher auch die Spieler des WAC sehr gut.
Am Mittwoch nach Ihrer Vorstellung als neuer Trainer gab es gleich das erste Training. Wie war es?
Sehr schön. Es hat mich sehr gefreut, die Motivation war nicht nur bei mir, sondern auch bei den Jungs riesig. Man merkt richtig, dass die Spieler nun Lunte gerochen haben, nach dem, was sie in der Meisterschaft und in der Europa League alles erreicht haben.
Wie schaut die Vorbereitung auf die Frühjahrssaison aus?
Da war ja bereits vor meiner Übernahme alles geplant. Ende Jänner absolvieren wir ein Trainingslager in der Türkei. Weiters ist jede Woche ein Testspiel geplant.
Steht Ihnen in der Vorbereitung der gesamte Kader zur Verfügung?
Fast der ganze Kader. Mario Leitgeb hatte Ende der Saison eine Operation. Ich hoffe, dass er bis zum Trainingslager wieder fit ist und dann zu uns stößt. Schmerböck sollte noch diese Woche wieder mittrainieren.
Mit Marcel Ritzmaier und Anderson Niangbo gab es bereits zwei Abgänge. Ist das schmerzlich?
Bei Niangbo schaut es derzeit so aus, als ob er wieder zurück nach Salzburg gehen würde, aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.
Auch Michael Sollbauer und Michael Novak könnten den Verein verlassen. Wird man die beiden in Wolfsberg halten können?
Ich gehe nicht davon aus, dass uns jetzt die halbe Mannschaft abhanden kommt. Ich denke, die Jungs wissen sehr gut, was sie hier in Wolfsberg am WAC haben. Ich beteilige mich nicht an Spekulationen.
Mit dem Brasilianer Ramon Rodrigues da Silva wird ein möglicher Neuzugang getestet. Wie sind die ersten Tests verlaufen?
Er wird noch bis Ende der Woche bei uns mittrainieren. Am Wochenende werden wir dann eine Entscheidung treffen.
Welche Ziele haben Sie sich mit dem WAC gesetzt?
Ich möchte jetzt so schnell wie möglich aus eigener Kraft das Obere Play-Off fixieren und uns dann eine gute Ausgangssituation für diese verschaffen. Im Oberen Play-Off wollen wir dann auf keinen Fall Sechster werden. Wir möchten schon auch am großen Kuchen mitnaschen.
Also wäre es ein Traum, wieder in der Europa League zu spielen?
Träumen darf man immer. Aber es ist natürlich noch ein langer und harter Weg dahin.
»Ich denke, die Jungs wissen sehr gut, was sie hier in Wolfsberg am WAC haben«
Ferdinand Feldhofer, WAC-Trainer
Wird die Fußballphilosophie Ihrer Vorgänger Ilzer und Struber beibehalten?
Ich verfolge schon seit Jahren die gleiche Philosophie wie Struber und Ilzer. Ich sage es ganz einfach: Ich habe gerne den Ball, und wenn ich ihn nicht habe, dann möchte ich ihn schnellstmöglich wieder haben.
Sind Sie eher ein ruhiger oder emotionaler Trainer?
Ich versuche immer ruhiger zu werden, obwohl ich ja ohnehin eher der Ruhige bin. Aber ich kann beides. Sowohl intern als auch extern.
Werden Sie nun nach Wolfsberg ziehen?
Ich habe jetzt eine Wohnung in Wolfsberg, aber auch eine in Graz. Ich denke, ich werde öfters pendeln, die halbe Zeit in Wolfsberg wohnen, die andere Zeit in Graz.
Wie gut kennen Sie das Lavanttal?
Noch nicht wirklich gut. Ich kenne gerade einmal das Sportstadion, da musste ich mit Lafnitz ja bereits in der Regionalliga gegen die WAC Amateure spielen. Aber das war es dann auch schon. Ich hatte aber in Graz immer wieder Lavanttaler, die dort studierten, als Freunde. Wir haben uns immer sehr gut verstanden.
Was halten Sie von den Lavanttaler Spezialitäten, wie einer Brettljause und Most?
Ich dachte, der Most ist eine oststeirische Spezialität. Dort, wo ich herkomme, aus Vorau, heißen die Buschenschenken ja Mostschenken. Aber es ist gut zu wissen, dass das Lavanttal eine Mostregion ist. Ich habe schon ganz gerne immer mal wieder eine gute Brettljause und einen Most.
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