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Künstler Heimo Luxbacher: »Die Auszeichnung ist eine sehr schöne Anerkennung für das Geleistete« Ausgabe 4 | Mittwoch, 24. Januar 2024

Der Lavanttaler Künstler Heimo Luxbacher (57) erhält im März das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Im Gespräch mit den Unterkärntner Nachrichten verrät er, was Auszeichnungen für ihn bedeuten und was er für die Zukunft geplant hat.

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Wann haben Sie von der Auszeichnung erfahren?
Am 7. Dezember 2023 bekam ich eine E-Mail, als Absender war das Bundesministerium für Kunst und Kultur angegeben. In dieser Mail wurde ich gefragt, ob ich das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich annehmen würde. Ich dachte zunächst, dass es sich dabei um eine Fake-Mail handelt. Wenig später erhielt ich dann aber einen Anruf vom Ministerium und wurde informiert, dass ich für die Auszeichnung vorgeschlagen wurde und ob ich diese annehmen würde.

Was ist in Ihrem Kopf vorgegangen, als Sie von der Auszeichnung erfahren haben?
Ich konnte es gar nicht fassen, denn ich habe erst kürzlich das Ehrenzeichen des Landes Kärnten erhalten. Ich habe mich danach informiert, was das Goldene Ehrenzeichen genau für eine Auszeichnung ist. Es ist die höchste Auszeichnung, die ein Künstler in Österreich erhalten kann. Wenn man sich anschaut, wer diese Auszeichnung bekommen hat, dann sieht man, dass es eine sehr hochwertige Auszeichnung ist.  

Es ist eine große Ehre für mich, eine so hohe staatliche Auszeichnung zu erhalten. Besonders freut es mich, da man in meinem Alter eigentlich noch nicht für sein Lebenswerk ausgezeichnet wird.  

Wann findet die Verleihung statt und wer wird Ihnen das Ehrenzeichen übergeben?
Die Auszeichnung wird im März im Künstlerhaus in Wien verliehen. Die Überreichung geht von der Kanzlei des Bundespräsidenten aus. Ob er mir persönlich das Ehrenzeichen überreichen wird oder ein Vertreter, steht noch nicht fest. Er hat mir aber bereits per Brief gratuliert. Bei der Übergabe sind auch Kärntner dabei. So haben sich Bundesrätin Claudia Arpa sowie die Landesräte Sara Schaar und Daniel Fellner angekündigt. Auch die Chefin der Landesabteilung 14, Kunst und Kultur, Brigitte Winkler-Komar, ist dabei.

Sie haben bereits mehrere Auszeichnungen erhalten. Was bedeuten sie Ihnen? 
Natürlich freut man sich, wenn man für seine Arbeit geehrt wird und es dann auch noch eine so hohe Auszeichnung ist. Es ist eine sehr schöne Anerkennung für das Geleistete. Aber ich würde meinen Weg auch ohne Auszeichnungen gehen. 

Eine Auszeichnung ist natürlich auch ein bisschen ein Türöffner und man bekommt dadurch zahlreiche wertvolle Kontakte. 

Man hat es aber nicht selbst in der Hand, ob man eine Auszeichnung bekommt. Man muss dafür von jemandem vorgeschlagen werden.

Wer hat Sie für das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich vorgeschlagen? 
Das weiß ich nicht, es wurde mir nicht mitgeteilt. Ich hoffe, dass man es bei der Verleihung in Wien sagen wird. 

Jetzt haben Sie die höchsten Auszeichnungen erhalten, die man bekommen kann. Eigentlich könnten Sie sich nun zur Ruhe setzen. Was haben Sie für die Zukunft geplant?
Ich habe in den kommenden zehn Jahren noch einige große Projekte vor. Im kommenden Jahr wird ein dreijähriges Projekt gestartet, das sich  mit der Ernährung künstlerisch beschäftigen wird. Dabei geht es um alles, was damit zu tun hat, von Tiertransporten über Futterherstellung bis hin zu veganer und vegetarischer Ernährung. Das wird ein Projekt werden, dass sich über alle neun Bundesländer erstreckt.

Natürlich werden auch laufende Projekte, wie »Lebenskunst Alter – Begegnung der Generationen«  oder »Kreativ in der Lehre« an der Fachberufsschule Wolfsberg fortgeführt werden.

Ich habe auch etwas von einer großen Wanderausstellung gehört. Worum geht es dabei?
Da bin ich mitten in den Planungs- und Vorbereitungsarbeiten. Es handelt sich um ein weltweites Kunstprojekt unter dem Titel »Österreichisches Kulturerbe trifft Europa«. Die Ausstellung soll von 2025 bis 2027 laufen und wird auch im Ausland gezeigt werden.

Haben Sie irgendwelche künstlerischen Vorbilder?
Vorbilder habe ich nicht direkt. Ich habe mich schon in meiner Kindheit für Kunst interessiert. Bereits damals habe mir immer gedacht, ich werde besser als die anderen. Ich habe mir von anderen nichts abgeschaut und bin immer meinen eigenen Weg gegangen.  

Fürchten Sie, dass Künstliche Intelligenz künftig Künstler ersetzen könnte?
Da sehe ich keine Gefahr, denn die Kreativität der Künstler wird immer benötigt – und das kann keine Maschine ersetzen. Zur Unterstützung ist Künstliche Intelligenz sicher toll. Aber das künftig Kunstwerke nur noch von Maschinen gefertigt werden und nicht mehr von Menschen, das befürchte ich nicht.

Wann und wie haben Sie Ihren ersten Euro verdient? 
Ich habe ab meinem 15. Lebensjahr gearbeitet. Ich habe damals eine kunsthandwerkliche Ausbildung begonnen, die fünf Jahre gedauert hat. Dabei habe ich meine Leidenschaft für Keramikgestaltung entwickelt und danach auch gleich eine Sommerakademie für Keramikgestaltung geleitet. So habe ich mein erstes Geld verdient. Wenn man am Land aufwächst, ist es zwar nicht so leicht, so einen Berufsweg einzuschlagen. Aber wenn man etwas gerne macht, schafft man es.

Danach habe ich für Architekten Modelle gebaut und kleinere Arbeiten ausgeführt. Es dauert natürlich einige Jahre – bei mir waren es so an die zehn Jahre – bis man als Künstler von seiner Kunst auch leben kann. 

Also kann man als Künstler auch finanziell gut leben?
Ein Künstler, der nur eine Linie hat, tut sich da sicher sehr schwer. Das ist bei mir aber nicht der Fall. Ich bin sehr breit aufgestellt. Ich  mache Projekte, Skulpturen, Skizzen, Bilder, Installationen, denn ich wollte einfach breit aufgestellt sein. Bei vielen meiner Projekte arbeite ich mit Jugendlichen zusammen, wie zum Beispiel dem Generationenprojekt »Lebenskunst Altern – Begegnung der Generationen« und »Kreativ in der Lehre«.

Ich wurde dafür zwar oft von Künstlerkollegen kritisiert, aber nun sieht man, dass der von mir eingeschlagene Weg doch der richtige ist.

Sie sind gebürtiger Lavanttaler, leben aber in der Abgeschiedenheit auf der Pack. Was hat Sie dorthin verschlagen?
Ich lebe zwar auf der Pack, die meiste Zeit bin ich aber in Wolfsberg oder irgendwo unterwegs, um zu arbeiten. Da ist es dann  schön, nach Hause zu kommen und in der Ruhe zu sein, sich inspirieren zu lassen, mit dem Hund spazieren zu gehen. 

Daher fühle ich mich in meinem Atelier im Kirchturm der Wolfsberger Stadtpfarrkirche auch so wohl, weil ich dort beim Arbeiten auch die Ruhe genießen kann.

Sie haben ein Atelier im Kirchturm. Sind Sie ein gläubiger Mensch?
Ich bin sehr gläubig, aber auf meine Art und Weise. Ich bin nicht jemand, der dazu jeden Sonntag in die Kirche geht. 

// Zur Person
Heimo Luxbacher wurde 1966 in Wolfsberg geboren und ist ein bildender Künstler, der auf über 30 Jahre schöpferisches Schaffen zurückblicken kann. Sein Werk umfasst Malerei, Zeichnung, Fotografie, Skulptur und Installation. Er hatte zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland. In vielen Projekten setzt sich Luxbacher sehr stark für die künstlerische Bildung von Kindern und Jugendlichen ein. 2019 wurde er dafür vom Bundesministerium für Familien und Jugend ausgezeichnet. 2022 wurde der Künstler mit dem Ehrenzeichen des Landes Kärnten ausgezeichnet. Am 14. März erhält Luxbacher das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.

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