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Wolfsberg. »Hinein, Zettel auf den Tisch, Nadel in den Arm, wieder hinaus. Das war’s. Es geht schnell und ohne Komplikationen – wenn man alle Unterlagen beieinander hat.« So beschreibt ein Wolfsberger, der kürzlich gegen das Coronavirus geimpft wurde, seine Erfahrung.
Der bekannte Lavanttaler, der ungenannt bleiben will – »ich brauche weder Neid noch blöde Kommentare« – möchte Ängste vor der Covid-19-Impfung abbauen. Und erzählt jetzt den Unterkärntner Nachrichten seine Geschichte: »Ich habe mich am 16. März als Risikopatient auf der Plattform ›kaernten-impft.ktn.gv.at‹ angemeldet und gedacht, vor Herbst wird das eh nix.«
»Wer bei der Impfung dran kommt, für den ist alles super organisiert«
Ein Wolfsberger der bereits geimpft wurde
Ein Irrtum: Am 29. März fand der 51-Jährige in seinen E-Mails die Nachricht, die Anmeldung zur Impfung sei für ihn nun möglich. »Darin stand, dass ich das gute Zeug, BionTech-Pfizer, geimpft bekommen würde, was mir getaugt hat. Außerdem gab es einen Link zur Anmeldung und den Hinweis, dass ich ihn bis 31. März, Mitternacht, benutzen müsste. Ich habe es gleich versucht – und nicht zusammengebracht. Nach drei vergeblichen Anläufen, bei denen ich immer wieder einen neuen TAN-Code eingeben musste und in der Anmeldemaske nicht und nicht weitergekommen bin (Anm.: siehe Artikel unten), habe ich ein Erklär-Video im Internet gefunden – dann hat es funktioniert.«
Keine Papiere, keine Impfung
Er wählte einen Impfort – die Wolfsberger Sporthalle – sowie einen Termin – Sonntag, 4. April – und erhielt per SMS ein Impfticket. »Darauf stehen alle Daten nochmals vermerkt. Dazu wird einem gesagt, dass man neben dem ausgedruckten Impfticket auch einen Lichtbildausweis, die E-Card, einen Impfpass, den ausgefüllten Aufklärungsbogen, der mitgeschickt wird, und einen Nachweis braucht, dass man zur Risikogruppe gehört. Wer etwas davon nicht vorlegen kann, geht ohne Impfung wieder nach Hause.«
Mit allen Dokumenten und der Bestätigung des Hausarztes, dass er Teil der Risikogruppe sei, stand der Wolfsberger am 4. April vor der Sporthalle. »Es gab keinen Andrang. Auf meinen Hinweis, ich sei ein wenig zu früh, sagte mir ein Bundesheer-Angehöriger, das sei egal. Also setzte ich die Maske auf und legte meine Zettel vor.« Unmittelbar nach dem Eingang wurden die Dokumente, der Ausweis und die E-Card von einem Soldaten sorgfältig geprüft – »er siebt vermutlich die aus, die nicht alles dabei oder keinen Anspruch auf die Impfung haben« –, danach ging es weiter zu einem anderen Soldaten. »Er hat den Aufklärungsbogen, in dem man Krankheiten, blutverdünnende Medikamente, Allergien und so weiter eintragen muss, genau studiert, die entscheidenden Stellen markiert und mich dann scherzhalber gefragt, welche der beiden Medizinerinnen mir lieber wäre. Mir war es egal.«
Er kam zu einer Wolfsberger Wahlärztin, der er Impfpass und Aufklärungsbogen vorlegte. Nach einem kurzen Blick in die Unterlagen fragte sie den 51-Jährigen, in welchen Arm sie die Immunisierung injizieren solle. »Ich habe den rechten genommen. Dann gab es einen Stich und es war vorbei«, so der Mann. »Sie klärte mich noch darüber auf, dass ich über den zweiten Impftermin per E-Mail informiert werden würde, dann ging es zur letzten Station.« Er musste seinen Aufklärungsbogen bei einem dritten Soldaten abgeben und danach zehn Minuten auf einem Sessel warten, um abzuklären, ob sein Körper eine allergische Reaktion zeigen würde. »Es gab aber keine, im Gegenteil, ich war so entspannt wie selten«, erzählt er. »Nach etwa 20 Minuten war die ganze Prozedur beendet und ich bin gegangen.«
Und wie war’s?
Sein Resümee: »Wer dran kommt und die nicht ganz einfache Anmeldung gemeistert hat, für den ist alles super organisiert. Es ist aber ein Problem, dass der Impfstoff nicht ausreichend vorhanden ist, sondern nur ins Land tröpfelt. Daran muss sich schnell etwas ändern – immerhin kostet jeder Tag der Pandemie Unsummen.«
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