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Bad St. Leonhard. Corona hat sich neben dem privaten Bereich vor allem auch wirtschaftlich auf die heimischen Betriebe ausgewirkt. Umsatzentgang, angeordnete Schließung, Personalengpässe und viele mehr haben die Lockdowns mit sich gebracht. Dass es seit März 2020, als der erste österreichweite Lockdown verhängt wurde, auch positive Entwicklungen gibt, bestätigt Daniel Dirnberger, Koch und Inhaber vom Gasthof Geiger in Bad St. Leonhard: »Gewisse Umstände haben während der Corona-Pandemie dazu beigetragen, dass wir in unserem Betrieb einige Dinge geändert und erweitert haben. Dafür bin ich auch meinem Team dankbar. Ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen.«
Mehr Freizeit
So wurden zum Beispiel die Öffnungszeiten angepasst. Dienstags bis donnerstags hat der Gasthof nur noch bis 15 Uhr geöffnet. Dirnberger: »Aufgrund von Personalmangel haben wir uns durchgerechnet, ob es Sinn macht, unter der Woche abends zu öffnen. Schließlich haben wir uns zu dem Schritt entschlossen, nur bis 15 Uhr offen zu halten. Dadurch haben meine Lebensgefährtin Daniela und ich mit unseren Kindern einen neuen Stellenwert unseres Privatlebens erfahren. Man hat einfach viel mehr Zeit für einander, was davor manchmal vernachlässigt wurde.«
Gourmet-Abende
Ein weiterer Punkt, der sich beim Gasthof Geiger dank der Pandemie positiv ausgewirkt hat, sind die Gourmet-Abende, bei denen Daniel Dirnberger und Koch Kevin Sattler ein mehrgängiges, gehobenes Menü anbieten. »Während das Gasthaus coronabedingt geschlossen war, nutzten wir die Zeit, um Gerichte für einen möglichen Gourmet-Abend auszuprobieren. Im Juni 2021 fand der erste, monatliche Abend statt. Im Februar folgt die neunte Veranstaltung, bei dir wir 40 Gäste begrüßen dürfen«, freut sich der Bad St. Leonharder.
Ohne Corona wohl auch nicht möglich gewesen wäre die Umsetzung der Geiger-Kellerbar »S‘Låger«, deren Eröffnung im Juli des Vorjahrs über die Bühne ging.
Die beste Werbung für den Betrieb war laut Dirnberger die Abholung von Speisen: »Dadurch haben wir viele neue Gäste gewonnen. Sie haben Speisen abgeholt, während wir für den Gasthofbetrieb geschlossen hatten, und sind dann aber auch wieder zu uns gekommen, als wir öffnen konnten. Der Effekt ist bis heute spürbar.«
Nicht alles positiv
Für Dirnberger gibt es aber auch negative Aspekte, die Corona mit sich gebracht hat: »Die 2G-Regelung anstelle von PCR-Testungen für alle, ist so ein Punkt. Es war spürbar, dass gewisse Gruppen nicht mehr zu uns gekommen sind, weil eine oder zwei Personen der Runde 2G nicht erfüllten.« Ebenso sorgt die Sperrstunde für Unverständnis: »Wir müssen um 24 Uhr zusperren, aber die Privatfeiern in den Garagen nehmen zu. Das verstehen wahrscheinlich viele Gastronomen nicht.«
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