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St. Georgen. »Wunderschöne Burg in Alleinlage mit Traumblick, Ruhelage, Wolfsbergnähe«, so lautete im August 2021 die Headline auf Willhaben für den Verkauf der Burg Stein in St. Georgen. 3,5 Millionen Euro wurden damals für die Burg samt zwei Hektar Grund verlangt. Es gäbe auch schon einige Interessenten, hieß es damals. Angeboten wurde die über 800 Jahre alte Burg von der RTI Immobilien GmbH.
Nun, dreieinhalb Jahre später findet sich die Burg nach wie vor auf der Internetplattform. Nun aber mit einem neuen Makler. Der preist die Burg mit folgender Headline an: »Rarität im Lavanttal – Kein Denkmalschutz«.
Der Anzeigentext lautet: »Kein Denkmalschutz! Burg – 800 Jahre – sehr schön saniert. Wohnhaus 300 Quadratmeter + Dachgeschoß + Keller, drei weitere Gebäude. 72.514 Quadratmeter.«
»Die Burg selbst ist schön hergerichtet, das Wohnhaus ist in gutem Zustand und hat Potenzial«
Siegfried Sickl, Immobilienmakler
Der Verkaufspreis wurde um zwei Millionen Euro gesenkt und diesmal gibt es auch um 5,2 Hektar mehr Grund zur Burg. Ein wahres Schnäppchen also. »Die Preissenkung ist dem aktuellen Immobilienmarkt geschuldet. Der ursprüngliche Preis war aber auch etwas zu hoch«, sagt Makler Siegfried Sickl, der den Verkauf der Burg im unteren Lavanttal auf willhaben.at bewirbt.
Hoch über St. Georgen
Die Burg thront hoch über St. Georgen und bietet einen herrlichen Ausblick über das untere Lavanttal. Der Zugang zur Burg erfolgt über eine sanierte Brücke, es gibt einen großen Innenhof mit Aussichtsplattformen, Terrassen, einen Rittersaal, eine Doppelkapelle mit Tonnengewölbe, WC-Anlagen und einen großen gotische Gewölbekeller mit Säulen. Zusätzlich zur Burg gibt es noch eine Hofstelle mit dem Wohnhaus und weiteren Gebäuden.
»Die Burg selbst ist schön hergerichtet, das Wohnhaus ist in gutem Zustand und hat viel Potenziel«, sagt Sickl.
Lange Geschichte
Erstmals wurde die Burg zwischen 1193 und 1215 urkundlich erwähnt. Damals gehörte die Festung dem Erzbistum Salzburg, das von hier aus seine Besitzungen im unteren Lavanttal verwaltete.
1273 wurde sie dem Bischof von Lavant übergeben. Drei Jahre später überfiel Graf Heinrich von Pfannberg die Burg und zerstörte sie weitgehend. Noch im selben Jahr gelangte sie wieder an das Bistum Salzburg, das die Schäden beheben ließ. 1437 vernichtete ein Brand große Teile der Burg, bis 1444 wurde sie wieder aufgebaut. Im 18. Jahrhundert begann die Burg zu verfallen. Stein blieb bis zur Säkularisierung Salzburgs beim Fürsterzbistum und gelangte dann in Staatsbesitz. Schließlich kam die Ruine in Privatbesitz an die Gebrüder Rosthorn und dann an August Theodor Schütte.
Auf ihn folgte Hellwig Habsburg-Lothringen. Seit 1979 ist die Burg im Besitz der Familie Knauder. Die Anlage wurde gegen Ende des 20. Jahrhunderts teilweise restauriert. So wurde die Anlage von Bewuchs befreit, die Holzbrücke erneuert und es erfolgte eine Revitalisierung der Mauern und des Dachstuhls der Kapelle, sowie die Revitalisierung des »Neuen Schlosses«.
Die Burg Stein wurde in der Vergangenheit auch immer wieder zur Abhaltung von Kulturveranstaltungen genutzt.
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