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Wolfsberg. Der Fall sorgte für erhebliches Aufsehen im Lavanttal und darüber hinaus: Zwei Burschen, 13 und 14 Jahre alt, sollen im Juni in Wolfsberg zwei Mopeds geraubt haben. Sie flohen mit den Gefährten über die Südautobahn – und wurden kurz später von der Polizei geschnappt. Bleibt die Frage, wie die Justiz mit den beiden Minderjährigen, für die die Unschuldsvermutung gilt, weiter verfahren ist.
Folgenlos bleibt die Angelegenheit für den 13-Jährigen. »Er ist strafunmündig«, sagte Markus Kitz, Leiter der Medienstelle der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. Das bedeutet, laut Gesetz darf gegen ihn nicht strafrechtlich vorgegangen werden, weder eine Anzeige noch eine Verurteilung sind möglich.
»Der Strafrahmen beträgt für Erwachsene 15 Jahre, bei Jugendlichen die Hälfte, also 7,5 Jahre«
Markus Kitz, Staatsanwaltschaft Klagenfurt
Anders sieht es beim 14-Jährigen aus. Er wurde nach der polizeilichen Einvernahme in die Justizanstalt Klagenfurt gebracht. »Dort befindet er sich immer noch«, s0 Kitz in der Vorwoche. Derzeit werde eine Anklage gegen den Jugendlichen vorbereitet, die noch nicht fertig sei. Der Verdacht des schweren Raubs steht im Raum. Kitz: »Der Strafrahmen beträgt dabei für Erwachsene 15 Jahre Haft, bei Jugendlichen die Hälfte, also 7,5 Jahre.«
Was geschehen ist
Begonnen hat alles am Mittwoch, 28. Juni, beim Stadionbad in Wolfsberg. Dort trafen die Jugendlichen gegen 20 Uhr auf zwei Burschen, 15 und 16, mit deren Mopeds. Die Jüngeren drohten laut Polizeibericht, die Beiden umzubringen – und fuhren mit den Zweirädern davon.
Die Opfer erstatteten sofort Anzeige, die Polizei – im Einsatz waren Beamte aus Wolfsberg, Völkermarkt sowie der Autobahnpolizei – begann mit der Suche nach den Verdächtigen.
Die hatte schnell Erfolg. Erst gab es Meldungen über Mopedfahrer auf der Südautobahn A2. Der 14-Jährige wurde schließlich in Framrach bei St. Andrä gestoppt, der 13-Jährige war Richtung Völkermarkt unterwegs und wurde – nach einer kurzen Verfolgung – auf der Autobahn angehalten.
»Wir wussten nicht, dass man nicht auf der Autobahn fahren darf«
Ein Verdächtiger auf der Plattform Instagram
Der Jüngere wurde seinen Eltern übergeben, der 14-Jährige wanderte in die Justizanstalt Klagenfurt. Die Mopeds gingen an ihre Besitzer zurück.
Schlecht informiert
Laut dem Online-Portal oe24 soll der 13-Jährige den Vorfall auf der Plattform Instagram aus seiner Sicht geschildert und geschrieben haben: »Wir wussten nicht, dass man nicht auf der Autobahn fahren darf.« Rühmen kann man dessen freilich nicht ...
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