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Wolfsberg. Nach dem Hackerangriff auf die Computeranlage des Landes Kärnten, läuft das »Werkl« in der Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg wieder. Allerdings: Als Sicherheitsmaßnahme wurde der Internet-Zugang für die BH-Mitarbeiter eingeschränkt.
Wie berichtet hatte ein Hackerangriff der Gruppe »Black Cat« auf das Land Kärnten am Dienstag, 24. Mai, die gesamte EDV sowie die Landes-Homepage ktn.gv.at lahmgelegt. Betroffen war auch die Wolfsberger Bezirkshauptmannschaft, deren Mitarbeiter keinen Zugriff auf das Internet und damit auf das Aktenverwaltungssystem hatten. Auch telefonisch war die Behörde nur eingeschränkt erreichbar. Ausgegangen war die Attacke von einer Phishing-Mail, die von einem Mitarbeiter im April geöffnet wurde. Danach infizierte die enthaltene Schadsoftware das Betriebssystem des Landes und brachte es zum Erliegen.
Das ist laut Fejan Vergangenheit. »Es läuft alles wieder weitgehend normal«, so der Bezirkshauptmann, »es ist aber nicht alles freigeschaltet.« Bestimmte Internet-Seiten sind als Sichermaßnahme des Landes blockiert, »wir kommen ins Netz, aber nicht überall hin«. Manchmal werden Zugriffe auf die gesperrten Seiten aber gebraucht. »Dann müssen sie über den IT-Dienst des Landes freigeschaltet werden«, so Fejan. »Es schränkt uns aber nicht groß ein.«
Kein Homeoffice
Im Übrigen sei die Arbeit wieder uneingeschränkt möglich – bis auf wenige Ausnahmen. Der Bezirkshauptmann: »Telearbeit, also Homeoffice, wäre nicht machbar, da der Zugriff von außen nicht möglich ist. Das ist aber kein Problem, weil sich kein Mitarbeiter in Homeoffice befindet. Dazu kann es vorkommen, dass es etwas dauert, bis sich Mails öffnen.«
Fejan ist über die wiederhergestellte Normalität froh, »denn es gab Befürchtungen, dass das Internet so schnell nicht wieder funktionieren würde«. Ein »Glücksfall« sei auch gewesen, dass der Hackerangriff nicht früher erfolgte: »Wir hätten noch größere Probleme gehabt, wenn er während jener Phase der Corona-Pandemie gekommen wäre, in der viele Mitarbeiter in Homeoffice waren. Schon so war es für die Bürger unangenehm genug.« Der Bezirkshauptmann glaubt, dass das Land zufällig zum »Black Cat«-Opfer wurde: »Sie haben wohl nicht gezielt angegriffen, sondern dieses E-Mail an viele Adressen verschickt. Nachdem es auf einem Landescomputer geöffnet worden war, haben sie eben das entstandene Tor genutzt.«
Die Hacker hatten vom Land fünf Millionen Dollar für eine Entschlüsselungssoftware gefordert, die nicht bezahlt wurden. Im Juli beschloss die Landesregierung, 5,7 Millionen Euro in Sicherheitsmaßnahmen zu investieren. 250 Gigabyte Daten wurden gestohlen, ein Teil tauchte im Internet auf, darunter der Reisepass von Landeshauptmann Peter Kaiser.
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