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St. Andrä. Jetzt steht es fest: Herbert Brunner ist der neue Direktor der Landwirtschaftlichen Fachschule St. Andrä/Buchhof. Das Ernennungsdekret, das ihm von LHStv. Martin Gruber (ÖVP) überreicht wurde, gilt seit 1. September dieses Jahres. Der 57-Jährige hat auch schon Pläne, wie es mit der LFS weitergehen soll.
Wie berichtet folgte Brunner im September 2023 als »Provisorium« dem langjährigen Direktor Johann Muggi nach, der ein Sabbatical-Jahr verbrachte und danach in den Ruhestand wechselte. Aus dieser Übergangslösung wurde nun nach einem Objektivierungsverfahren die fixe Bestellung Brunners.
»Bei anderen Fachschulen ist das bereits passiert, wir sind die letzten, die noch örtlich getrennt sind«
Herbert Brunner, Direktor LFS St. Andrä/Buchhof
Der Vater zweier erwachsener Kinder ist seit 25 Jahren an der LFS St. Andrä und sagt auf die Frage, warum er Direktor werden wollte: »Aus einem Verantwortungsbewusstsein gegenüber dieser Schule heraus – sie liegt mir sehr am Herzen.« So sehr, dass er derzeit rund 60 bis 70 Stunden wöchentlich darin verbringt, um den reibungslosen Ablauf zu organisieren. »Am Beginn des Schuljahrs ist viel zu erledigen«, sagt er, »danach pendelt es sich ein.«
Sein zentrales Anliegen
Doch Brunner findet noch die Zeit, Zukunftspläne zu schmieden. Zentrales Anliegen ist für ihn die Zusammenführung der beiden Standorte auf dem Areal der LFS St. Andrä. Denn seit dem Unterrichtsjahr 2022/2023 ist der Direktor der LFS St. Andrä zugleich Leiter der LFS Buchhof – die aber in Wolfsberg angesiedelt ist. Der Direktor: »Barbara Hasenbichler, die Abteilungsvorständin der LFS Buchhof, und ich arbeiten als Führungsteam, wir vertreten uns auch gegenseitig. Sie unterstützt den Wunsch nach einem einzigen Standort, da das Buchhof-Angebot nicht verloren gehen soll.« Während in Buchhof Betriebs- und Haushaltsmanagement gelehrt werden, es aber auch Ausbildungen zum Heimhelfer oder Freizeitcoach für Kinder und Jugendliche gibt, liegt der Schwerpunkt in St. Andrä auf der Fachrichtung Landwirtschaft.
Um die derzeit 42 BuchhofSchüler in der LFS St. Andrä, die heuer von 157 Schülern besucht wird, unterzubringen, wären aber bauliche Maßnahmen notwendig. Brunner: »Wir bräuchten eine Unterrichtsküche, zusätzlich Klassenräume, eine Modernisierung und eine Vergrößerung des Internats, in dem zurzeit 70 Schüler leben. Die zuständige Landesabteilung unterstützt das Vorhaben.«
Der Vorteil der Zusammenführung liegt auf der Hand: Sie würde Kosten einsparen. »Bei anderen Landwirtschaftlichen Fachschulen ist das bereits passiert, wir sind die letzten, die noch örtlich getrennt sind«, sagt der 57-Jährige.
In Geduld üben
Bis zur Umsetzung wird es aber wohl noch etwas dauern. Denn kürzlich fand der Spatenstich für die Generalsanierung der LFS Stiegerhof in Finkenstein statt, die etwa drei Jahre dauern wird. Danach ist die LFS Goldbrunnhof in Völkermarkt an der Reihe. Brunner: »Und dann kämen wir. Vielleicht geht es auch früher, weil bei uns die Investitionssumme nicht ganz so hoch wäre. Planungen für die Maßnahmen an der LFS St. Andrä gibt es aber noch nicht.«
Die Vorbereitungen laufen dennoch bereits an: Um ein geschlossenes Team zu formen, unterrichten die Lehrer – 17 in St. Andrä, acht im Buchhof – an beiden Schulen, es gibt gemeinsame Dienstbesprechungen, um alle Betroffenen auf dem gleichen Informationsstand zu halten.
Der Direktor: »Den traditionellen Lavanttaler Bauernball veranstalten wir schon gemeinsam. Und die LFS Buchhof wird beim Schulball der LFS St. Andrä eingebunden, da es dort zuletzt keine eigene Veranstaltung dieser Art mehr gab.« Auch bei der Agrarwoche und beim »Tag der offenen Tür« wird gemeinsam aufgetreten. Welchen Namen die an einem Standort vereinte Schule letztlich tragen wird, ist noch offen. »Es gibt Ideen, wir wollen das aber im Team erarbeiten«, sagt Brunner.
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